
Biostadt Augsburg – mehr Bio aus und für Augsburg
Die Fachstelle Biostadt ist angesiedelt im Büro für Nachhaltigkeit der Stadt Augsburg.
Im Juli 2012 wurde die „Arbeitsgemeinschaft Biostadt Augsburg“ gegründet. Die Ag ist als Fachforum Teil der Lokalen Agenda 21 – für ein zukunftsfähiges Augsburg. Sie verfolgt folgende Ziele:
- nachhaltige Ernährung mit Bio-Lebensmitteln für Augsburger ermöglichen
- mehr Bio in Kitas, Schulen und öffentlichen Einrichtungen
- mehr Bio in der Augsburger Gastronomie
- mehr Bio bei Augsburger Veranstaltungen und Märkten
- Aufklärungs- und Bildungsarbeit zum Thema Ökologische Landwirtschaft und Bio-Lebensmittel
- Vernetzung von Akteuren in Augsburg und den umliegenden Landkreisen
- Öffentlichkeitsarbeit und Aktionen
2014 haben sich Bio-Kommunen vernetzt. Die Stadt Augsburg ist Gründungsmitglied des Netzwerks Bio-Städte, -Gemeinden und -Landkreise.
Netzwerk Bio-Städte, -Gemeinden und -Landkreise
Die Bio-Städte, -Gemeinden und -Landkreise setzen sich zum Ziel, den Ökolandbau, die Weiterverarbeitung und die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln mit kurzen Transportwegen und regionaler Wertschöpfung verstärkt zu fördern. Bei der Lebensmittelbeschaffung für öffentliche Einrichtungen, Veranstaltungen und Märkte räumen sie den Bio-Lebensmitteln Vorrang ein. Insbesondere bei der Essenversorgung von Kindern und Jugendlichen.
Über vielfältige Aktionen, Veranstaltungen und Maßnahmen werden private Verbraucher und Großverbraucher wie Betriebskantinen und Cateringunternehmen angesprochen, um sie für eine nachhaltige Lebensweise und gesunde Ernährung zu gewinnen. Zudem unterstützen die Bio-Städte, -Gemeinden und -Landkreise im Rahmen der Wirtschaftsförderung die Bio-Branche über Einzelprojekte und vernetzen Unternehmen, Organisationen und weitere Akteure. Sie fördern dadurch Arbeitsplätze in einer Zukunftsbranche.
Die Bio-Städte, -Gemeinden und -Landkreise streben eine Vernetzung auf nationaler Ebene an. Vom Erfahrungsaustausch, von gemeinsamen Veranstaltungen und Projekten sollen die beteiligten Kommunen in besonderer Weise profitieren. Sie wollen der kommunalen Kompetenz zur Förderung des Ökolandbaus sowie beim Einsatz und Verbrauch von Bio-Produkten ein stärkeres politisches Gewicht verschaffen.
Kooperieren und vernetzen
Die Bio-Städte, -Gemeinden und -Landkreise mit dem europäischen Städteverbund „Città del Bio“, sind offen für Kooperationen mit sonstigen europäischen Bio-Städten und tragen zum Aufbau eines flächendeckenden Netzwerkes von Bio-Städten in Europa bei. Dies soll dem ökologischen Landbau auf europäischer Ebene einen entscheidenden Schub geben. Um die Zusammenarbeit zu festigen und die gemeinsamen Ziele zu formulieren, wurde vom Netzwerk eine Kooperationsvereinbarung erstellt.
Die Biostadt Augsburg ist Gründungsmitglied des deutschen Biostädte-Netzwerks. Das Gründungstreffen fand am 04.02.16 im Augsburger Rathaus statt. Augsburgs Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl, Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly, Bremens Senator Dr. Joachim Lohse (in Abwesenheit), die Bürgermeisterin von Freiburg Gerda Stuchlik, Münchens Bürgermeister Josef Schmid und Michael Kolmer aus Darmstadt unterzeichneten persönlich die Kooperationsvereinbarung des deutschen Biostädte-Netzwerks. Kommunen aus ganz Deutschland arbeiten im Netzwerk an Projekten zusammen, um die Verwendung von Bio-Lebensmitteln zu fördern und damit eine nachhaltige Entwicklung der Städte zu stärken.
Zur Webseite des Netzwerks Bio-Städte
Leitfaden für Kommunen entwickelt
Als erstes großes Kooperationsprojekt der Biostädte wurde ein Leitfaden mit dem Titel: „Bio in Kommunen – Strategien zur erfolgreichen Einführung von Biolebensmitteln in Kommunen“ erarbeitet. Dieser wurde auf der Fachmesse BioFach in Nürnberg am 15.02.2017 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Kommunale Beschäftigte, die mit Verpflegung oder der Beschaffung von Lebensmitteln befasst sind, sollen mit Hilfe des Leitfadens in die Lage versetzt werden, mehr Biolebensmittel einsetzen zu können. Zur Vorstellung des Leitfadens, sowie zu Fragen der praktischen Anwendung finden deutschlandweit mehrere Veranstaltungen statt.
Projekt „Bio-Coaching für Augsburger Kitas“
Das Projekt verfolgt das Ziel den Bio-Anteil im Essen der Kindergartenkinder zu steigern, ohne das zur Verfügung stehende Budget zu erhöhen. Es startete im Herbst 2015. Zwei städtische Kindertageseinrichtungen wurden ein Jahr lang von einem erfahrenen Coach begleitet. Die getroffenen Maßnahmen waren unter anderem: Beratungen in den Kitas vor Ort, Workshops für Kita-Köchinnen zum Umgang mit Bio-Lebensmitteln und neuen Rezepten, Fahrten zum Bio-Bauernhof mit Schulungen und geführte Rundgänge über die Fachmesse BioSüd für Kita-Köchinnen und Kita-Leitungen.
Der Bio-Küchenworkshop begeisterte und motivierte die Kita-Köchinnen. Die Zufriedenheit mit und die Wertschätzung für das Essen konnte in den Einrichtungen gesteigert werden.
Im Herbst 2018 starteten drei weitere Kitas mit dem individuellen Coaching, welches wieder Beratungen und Schulungen innerhalb eines Jahres umfasste.

Der Gesamt-Bio-Anteil aller städtischen Kitas erhöhte sich durch das Projekt von 10 % (in 2015), über 14 % (in 2016) über 18,5 % (in 2017), auf 23 % (in 2018), da in allen Kitas nun vermehrt die Möglichkeiten zum Bioeinkauf genutzt werden konnten.

In 2019 konnte durch die 2. Coachingrunde eine weitere Erhöhung auf knapp 30 % erreicht werden. In 2021 wurden im Durchschnitt 34,7 % Bio-Anteil in der städtischen Kita-Verpflegung erreicht. Ein individuelles Einrichtungs-Coaching findet seither nicht mehr statt, jedoch hat die Verwaltung mehrere Elemente des Projektes, wie Fortbildungen, Vernetzungstreffen und Kochworkshops für die Küchenleitungen verstetigt.
Im Mai 2021 hat der Stadtrat einen neuen Beschluss gefasst, da das Ziel von 30 % Bio-Anteil in den Kitas erreicht werden konnte. Innerhalb der nächsten 5 Jahre soll ein Bio-Anteil von 40 % in der Kita-Verpflegung erreicht werden.
Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg
Bewerbung und Ernennung zur Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg
Die Stadt Augsburg und der Landkreis Augsburg haben sich gemeinsam um die Auszeichnung zur staatlich anerkannten Öko-Modellregion beworben. Zusammen mit 14 anderen Regionen wurde die Region Stadt.Land.Augsburg am Donnerstag, den 2. Mai 2019 zur Öko-Modellregion benannt. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber überreichte beim Festakt im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten den Vertretern der Stadt Augsburg und des Landkreises Augsburg die Öko-Modellregion Urkunde.
Insgesamt gibt es bayernweit 26 staatlich anerkannte Öko-Modellregionen, fast 30 Prozent der Landesfläche abdecken. Die Regionen hatten sich in einem Wettbewerb durchgesetzt und die Jury mit ihren Konzepten überzeugt, wie sie der Produktion und dem Absatz heimischer und nachhaltiger Lebensmittel in der Region zukunftsweisende Impulse verleihen wollen.
Die Öko-Modellregionen sind ein wichtiger Bestandteil des Landesprogramms „BioRegio 2030“, mit dem der Öko-Landbau in Bayern deutlich vorangebracht werden soll. Zudem trägt die Ausweitung um 15 neue Regionen dem besonderen Anliegen der Artenvielfalt und damit auch des Volksbegehrens Rechnung. Die lokalen Bündnisse werden in den kommenden Jahren über die Ämter für Ländliche Entwicklung bei der Umsetzung ihrer vielfältigen Projekte unterstützt und gefördert. 75 Prozent der Kosten für die Stelle des Projektleiters vor Ort werden vom Freistaat übernommen, maximal bis zu 75.000 Euro im Jahr. Die Förderung läuft bis Ende 2024. Das Gesamtfördervolumen beträgt knapp 1,5 Millionen Euro pro Jahr.
Ziel der Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg
Im Mittelpunkt steht die Wechselwirkung zwischen der Stadt und ihrem angrenzenden, ländlich geprägten Umland. Ziel ist es, landwirtschaftliche Nutzungsformen zu fördern, die nachhaltig zum Erhalt regionaltypischer Kulturlandschaften beitragen. Dazu gehören z.B. die Heiden im Lech- und Wertachtal, die Wiesenlandschaften an Schmutter und Zusam oder die Streuobstwiesen in den Stauden. Wesentliche Aufgabe ist der Auf- und Ausbau von Wertschöpfungsketten für regional produzierte Bio-Lebensmittel. Das bedeutet, dass Anbau, Verarbeitung und Vertrieb bis hin zu den Endverbrauchern für Regionalität und Bio-Zertifizierung sensibilisiert und die Akteure untereinander vernetzt werden. Neben landwirtschaftlichen Betrieben sollen auch lebensmittelverarbeitende Betriebe, Gemeinschaftsverpflegung, Gastronomie und Hotellerie einbezogen werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Umsetzung von bewusstseinsbildenden Maßnahmen für die Bevölkerung.
Weitere Informationen
Zur Projektarbeitssgruppe, die maßgebend am Bewerbungsverfahren und an der Umsetzung der geplanten Projekte beteiligt ist, gehören:
- Stadt Augsburg, Büro für Nachhaltigkeit
- Landratsamt Augsburg, Wirtschaftsförderung
- Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg e.V. mit der Umweltstation Augsburg
- Landschaftspflegeverband Landkreis Augsburg e.V.
- Naturpark Augsburg Westliche Wälder e.V.
- Regionalentwicklung Augsburg Land West – ReAL West e.V.
- Lech-Wertach-Interkommunal e.V.
- HERZWERK Gemeinwohl e.V.
Projekte und Handlungsfelder der Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg
Bio in der Außerhausverpflegung
Unterstützung für engagierte Akteure in der Region Augsburg, damit z.B. in Kantinen, Kindergärten, Schulen mehr Bio-Lebensmittel aus der Region eingesetzt werden. Gemeinsam mit motivierten Partnern werden auch Themenfelder wie Logistik und Regionalität aufgearbeitet, um ein interessantes Bio-Angebot für Einrichtungen der Außerhausverpflegung zu schaffen.
Regionale Bio-Wertschöpfungsketten
Stärkung der Weiterverarbeitung von Bio-Produkten aus der Region, z. B. Bio-Dinkelbackwaren. Daraus entsteht eine hohe regionale Wertschöpfung – ein Gewinn für die ganze Region. Es konnte beispielsweise eine Wertschöpfungskette mit regionalen Bio-Brauereien aufgebaut werden. Die Gerste wird in Absprache nun von Bio-Landwirten in der Region angebaut und bei einer bayerischen Mälzerei verarbeitet. So konnten wir mit engagierten Akteuren eine Gruppe aufbauen, die sich für eine nachhaltige Zukunft einsetzen.

Bewusstseinsbildung: Bio erleben
Hofbesichtigungen, Feldführungen und viele weitere Angebote helfen, die Wertschätzung für Natur, Umwelt, Region und Bio-Lebensmittel zu erhöhen. Bereits vorhandene Angebote, wie die Informationsplattform „Lifeguide Augsburg“, Aktionen für Schulklassen verschiedener Jahrgangsstufen, uvm. werden weiter ausgebaut. Dadurch soll die regionale Identität und das Kennenlernen der Region gefördert werden. Außerdem wird die Wertschätzung für Natur, Umwelt, Region und (Bio)Lebensmittel erhöht.

Vernetzung und Vermarktung
Unterstützung für Direktvermarkter und Vernetzung engagierter Akteure für mehr Bio aus der Region für die Region. Bestehende Angebote, wie das Naturführungsangebot „Natur erleben im Naturpark“ des Naturpark Augsburg Westliche Wälder e.V., dem „Regionalvermarktertag“ im Botanischen Garten, regionale Märkte uvm. sollen besser bekannt gemacht und ausgebaut werden.
Weitere Aktivitäten in der Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg
- Organisation von Exkursionen und Praxistagen zu ausgewählten Schwerpunktthemen
- Kooperation und Austausch mit den angrenzenden Öko-Modellregionen
- Begleitung von Kantinen, Cateringunternehmen und Gastronomie bei der Einführung von Bio-Produkten (z. B. BioRegio Coaching)
- Anbau und Nutzung alter Getreidesorten
- Schaffung neuer Absatzwege für Erzeuger regionaler Bio-Produkte
- Unterstützung bei Anbau und Vermarktung von Sonderkulturen, z.B. Bio-Speisehanf
- Öffentlichkeitsarbeit zu Themen des ökologischen Landbaus
- Aufbau weiterer Liefergruppen zu regionalen Bio-Produkten
Viele weitere Informationen und aktuelle Veranstaltungen finden Sie auf der Homepage der Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg:


Aktuelles
Biostadt auf der afa 2020
Am 27.01.2020 war das Team der Biostadt am Stand des Büros für Nachhaltigkeit auf der AFA Messe in Augsburg vertreten. Anhand eines Glücksrades mit Fragen zu den Auswirkungen unserer Ernährung auf das Klima konnten die Besucherinnen und Besucher unter anderem nachhaltige Kugelschreiber und Brotzeitboxen gewinnen. Zahlreiche Interessierte besuchten unseren Stand und wir bekamen die Möglichkeit für tolle Gespräche und für eine gesunde und nachhaltige Ernährung zu sensibilisieren.

Biostadt Augsburg auf der „Grünen Woche“ in Berlin präsent
Von Presse Augsburg, 17. Januar 2020
Auf Einladung des Bundeslandwirtschaftsministeriums präsentierte sich die Stadt Augsburg auf der weltgrößten Agrarmesse, der Internationalen Grünen Woche (IGW), die vom 17. bis 26. Januar 2020 in Berlin stattfand.

Am 21. und 22. Januar bereicherte Alexandra Wagner als Repräsentantin des Netzwerkes der Bio-Städte den Messeauftritt des Bundesprogramms Ökologischer Landbau sowie andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN). Verbraucherinnen und Verbraucher, Fachpublikum und Medien konnten dort aus erster Hand das Prinzip der Bio-Städte „Mehr Bio in Kommunen“ kennenlernen.
Anliegen der Bio-Städte bekannter machen
Die Repräsentanten der Bio-Städte nutzten die Grüne Woche jeweils zum Erfahrungsaustausch mit Politik, Verwaltung und Medien. „Unser Ziel ist, das Netzwerk und seine Anliegen bekannter zu machen und neue Mitglieder zu gewinnen. „Ich freue mich, dass ich die Gelegenheit hatte, viele interessante Gespräche führen zu können.
Die Stadt Augsburg ist eine von 19 Städten im Netzwerk der deutschen Bio-Städte, -Gemeinden und -Landkreise. Das Netzwerk wird von Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft gefördert.
Auftaktveranstaltung Bio-Pausenbrot-Aktion 2019
Am Montag, den 11.11.2019 fand in der Elias-Holl-Grundschule die Auftaktveranstaltung zur diesjährigen Bio-Pausenbrot-Aktion statt. Etwa 50 interessierte Gäste informierten sich über die Aktion und die beteiligten Akteure. Unter anderem konnten 7 Stadträtinnen und Stadträte sowie die Schirmherrinnen und Schirmherren der Aktion, die Spitzenkanuten, Melanie Dörfler, Ricarda Funk, Elisabeth Micheler-Jones, Hannes Aigner und Florian Breuer begrüßt werden.
Gesundheitsreferent Dirk Wurm, Bildungsreferent Hermann Köhler sowie Umweltreferent Reiner Erben lobten die Entwicklung der Aktion, die mittlerweile 11.000 Kinder erreicht und betonten die Wichtigkeit einer gesunden Ernährung sowie den Einsatz von regionalen Bio-Lebensmitteln für die einheimische Landwirtschaft, den Umweltschutz und den Klimaschutz.
Bei der Veranstaltung gaben die beiden Bio-Experten Isabella Engelien-Schmidt sowie Benjamin Vogt einen Einblick in ihre Unterrichtseinheiten, welche im Rahmen der Aktion in den Klassen durchgeführt wird. Weiterhin präsentierte Sabine Rottmann vom Büro für Nachhaltigkeit die wichtigsten Evaluationsergebnisse der Bio-Pausenbrot-Aktion, die 2017 durchgeführt wurde. Abschließend stellte Dagmar Andree, Geschäftsstellenleitung der Gesundheitsregionplus Stadt Augsburg, das neue Ernährungsbildungsmodul „4-Sterne-Box“ vor. Dieses wird als Wettbewerb allen Jahrgangsstufen von Grundschulen angeboten. (Weitere Informationen hierzu finden Sie unter „4-Sterne-Box“)
Beim anschließenden Mittagsimbiss mit Häppchen in Bioqualität des Kolpinghauses hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit zur Vernetzung und gegenseitigem Kennenlernen.
Workshop „Bio-Karpfen in der Gemeinschaftsverpflegung"
Mehr als 25 interessierte Gastronomen und Fachbesucher*innen, nahmen an dem Workshop „Bio-Karpfen aus Bayern für die bay. Gemeinschaftsverpflegung“ teil. Dieser wurde vom BUND Naturschutz (BN) in Kooperation mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), dem Naturland e.V. und der Fachberatung für das Fischereiwesen des Bezirks Mittelfranken am 10. April 2019 im Betriebsrestaurant der Linde Gastronomie durchgeführt. Es wurden den Teilnehmern Möglichkeiten für den Einsatz von Bio-Karpfen in Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung aufgezeigt.

Karpfen - nachhaltig und regionalDie Karpfenteichwirtschaft gehört bereits seit vielen hundert Jahren zu unserer regionalen bäuerlichen Kultur. Eine Besonderheit ist, dass Karpfenteiche ohne Fremdenergie betrieben werden. Die Sonnenenergie ist hier ausreichend. Vor allem haben Karpfen den ökologischen Vorteil, dass sie ihren Eiweißbedarf aus der Natur decken und somit keine Zufütterung von Fischmehl benötigen wie andere Fische aus der Aquakultur. Der Bio-Karpfen ist aus nachhaltiger, umweltfreundlicher Erzeugung und durchläuft kurze, regionale Wirtschaftskreisläufe. Die regionalen bäuerlichen Fischwirte treffen viele Maßnahmen um einerseits ein ökologisches Gleichgewicht sicher zu stellen und andererseits eine hohe Produktqualität zu erreichen. Zusätzlich bietet die Karpfen-Teichlandschaft einen wertvollen Lebensraum für Vögel, Insekten und viele Wasserorganismen. Für Gastronomen liefern die neuen Verarbeitungstechniken eine Bereicherung für den Speiseplan.
Kampagne "Bio-Fisch in der Mittagspause"Die Kampagne wird von der Naturland Fachabteilung Aquakultur und Fischerei durchgeführt. Sie verfolgt das Ziel, dauerhaft Partnerschaften zwischen interessierten Großküchen und Erzeugern bzw. Lieferanten von Öko-Fisch – Vorzugsweise in der Region aufzubauen. Die Kampagne bietet Großküchen Unterstützung bei der Suche nach Bio-Fisch, d.h. Kontakt zu Bio-Fischzüchtern bzw. Bio-Fischlieferanten aus der Region und darüber hinaus. Außerdem werden Informationen für die Tischgäste bereitgestellt. Angeboten werden:
- Aktionstage mit Verkostung, Fischbett, Infocounter und Fisch-Quiz
- Hinweisschilder für Kantine, Tischaufsteller, Rezeptblätter für Kantinengäste
- Stories zu Bio-Fisch und Bio-Fischzüchter für Intranet, Speisekarte und andere Publikationen
Für Fragen steht Ihnen das Biostadt Augsburg Team unter der Mailadresse ernaehrung.gesundheitsamt@augsburg.de zur Verfügung.
Betriebsbesichtigung der Bio-Metzgerei Tagwerk
Am 30. April 2019 lud die Biostadt Augsburg im Rahmen des Bio-Köche-Stammtisches zu einer Besichtigung der Bio-Metzgerei „TAGWERK“ alle interessierten Köche und Köchinnen, Caterer, Gastronomen und Mitglieder der Ag Biostadt ein.
Die Verbraucher- und Erzeugergenossenschaft TAGWERK ist ein Zusammenschluss von engagierten Verbrauchern, Erzeugern und Händlern in der Region um Erding, Dorfen und Freising. Sie produzieren, verarbeiten und vermarkten ökologisch zertifizierte Lebensmittel.
Die Augsburger Gruppe wurde in der Metzgerei durch die Bereiche Stall, Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung geführt. Im großen überdachten Offenstall verbringen die Tiere nach ihrer Anlieferung den letzten Tag und die Nacht vor der Schlachtung in Ruhe und ohne Aufregung. Das Ziel ist, den Tieren Respekt zu zollen und diese stressfrei und tiergerecht zu behandeln. Die Rinder, Schweine und Schafe, die hier geschlachtet und verarbeitet werden, kommen von Bio-Höfen aus einem Umkreis von 50 km.
Es folgte ein Rundgang durch das Schlachthaus und die Produktionsräume. Da Schlachtung und Verarbeitung unter einem Dach sind, kann das Fleisch nach höchsten handwerklichen Standards schlachtwarm verarbeitet werden. Diese natürliche Art der Verarbeitung ermöglicht eine schmackhafte Produktvielfalt und kommt ohne Nitritpökelsalz aus.
Anschließend durfte sich die Gruppe bei einer leckeren Brotzeit von den schmackhaften Wurstwaren überzeugen lassen. Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit im Anschluss im Laden einzukaufen.




Workshops
Workshop „Kreative Küche mit Bio-Gewürzen in der Profiküche“ 2018
Der Workshop fand am 17. Juli statt und richtete sich an Verpflegungsverantwortliche und Gastronomen, die ihr Wissen über Bio-Gewürze erweitern wollten. Dort wurde Hintergrundwissen zu Gewürzen, Grundlagen der Sensorik sowie der Anbau, die Ernte und die Aufbereitung von Bio-Gewürzen und die Wirkung der einzelnen Gewürze in Gewürzmischungen vermittelt.
Fortbildung für Bio-Experten der Bio-Pausenbrot-Aktion
Für die Bio-Experten der jährlich stattfindenden Bio-Pausenbrot-Aktion an Augsburger Grundschulen wird es wieder eine Fortbildung geben. Sie werden pädagogisch für die Unterrichtseinheit, welche sie bei der Aktion in den 1. Klassen durchführen, geschult.
Bio-Pausenbrot-Aktion

Ziel der Biopausenbrot-Aktion ist es, Kinder, Lehrkräfte und Eltern für eine gesunde Ernährung mit umweltfreundlich produzierten Lebensmitteln zu begeistern. Sie sollen erleben, wie gut gesundes Essen schmeckt. Die Vermittlung einer gesunden Lebensführung mit gesunden Biolebensmitteln steht dabei im Vordergrund.
Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Bio-Pausenbrot-Aktion in den Jahren 2020 und 2021 nicht stattfinden. In 2022 lief die Aktion mit reduziertem Angebot ab, d. h. ohne Bio-Experten und Schirmherren. Im Folgenden wird beschrieben, wie die Aktion regulär abläuft.
Die Kinder bekommen fertig gepackte Brotboxen (z. B. von den Eltern) überreicht, oder sie bereiten die Brotzeit gemeinsam in der Klasse vor. Dazu dürfen sie das Obst und Gemüse waschen und schneiden, Brot bestreichen und Tee kochen. Die Bio-Lebensmittel werden von lokalen Bio-Unternehmen gesponsert. Außerdem kommt in jede Klasse ein „Bio-Experte“ aus der Arbeitsgemeinschaft Biostadt Augsburg, der kindgerecht erklärt, wie z. B. Lebensmittel im Körper wirken oder wie Ernährung das Klima beeinflusst.
Die Augsburger Bio-Experten
- Frank Schubert; Bio und Vollwert Bäckerei Schubert
- Margret Weishaupt; DHB Netzwerk Haushalt
- Elisa Neutatz; VerbraucherService Bayern
- Tine Klink; Umweltstation Augsburg
- Angelika Blon; Umweltstation Augsburg
- Verena Beyer; Umweltstation Augsburg
- Eva Bahner; Umweltstation Augsburg
- Margit Binder; Umweltstation Augsburg
- Cornelia Stimpfle; Umweltstation Augsburg
- Ralf Stallforth; Naturdings Agentur
Seit 2008 gibt es die Bio-Pausenbrot-Aktion. Nun kann die Aktion allen Augsburger Grundschulen angeboten werden. Im November ist ein 2-wöchiger Aktionszeitraum geplant. Jede Schule wählt einen Termin innerhalb des Aktionszeitraums für ihre Aktion aus und organisiert die notwendigen Helfer an der Schule.
Schirmherrschaft aus Spitzensport
Seit 2012 begleiten prominente Augsburger Spitzensportler die Aktion. Sie besuchen abwechselnd die Schulen und sprechen mit den Kindern über die Wirkung der Ernährung auf den Körper und über ihren Sport.
Bisher waren dabei, aus dem Leistungssport Kanu Slalom:
- Ricarda Funk; World Cup Siegerin 2016, Vizeweltmeisterin Kajak Einer Damen 2015
- Sebastian Schubert; Europameister im Team 2015, World Cup Gesamtsieger Kajak Einer Herren 2013
- Alexander Grimm; Olympiasieger Kajak Einer Herren 2008 Peking
- Florian Breuer;Weltmeister im Team Junioren 2015, Juniorenweltmeister Canadier Einer Herren 2014
- Elisabeth Micheler-Jones; Olympiasiegerin Kajak Einer Damen 1992 Barcelona
- Birgit Ohmayer; Bronze Olympische Jugendspiele 2014
- Selina Jones; U23 Weltmeisterin und U23 Europameisterin 2016
Eishockey (AEV Panther):
- Duanne Moeser; Ehemaliger Spieler und Sportmanager AEV
Ein herzliches Dankeschön an die Unternehmen für die Sach- und Lebensmittelspenden für die Aktion 2022
- Bio- und Vollwert Bäckerei Schubert
- Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetriebe der Stadt Augsburg (AWS)
- Pfänder Hof Schwabmünchen
- Ökoring Handels GmbH
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