Preis Augsburger Friedensfest
Seit 1985 vergibt die Stadt Augsburg im Drei-Jahre-Rhythmus den Preis Augsburger Friedensfest – gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Der mit 12.500 Euro dotierte Preis zeichnet Persönlichkeiten aus, die sich um ein tolerantes und friedvolles Miteinander der Kulturen und Religionen verdient gemacht haben. Der Preisträger wird immer am 8. August, dem Tag des Hohen Friedensfestes, verkündet. Die feierliche Preisverleihung findet im Herbst statt.
Das ist der Friedenspreisträger 2025
Den Augsburger Friedenspreis 2025 erhält der Mediziner und Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster.
Die feierliche Preisverleihung fand am 17. November im Parktheater im Kurhaus Göggingen statt. Die Laudatio hielt Dr. Norbert Lammert, ehemaliger Präsident des Deutschen Bundestages.
Oberbürgermeisterin Eva Weber gab den Preisträger am Freitag, 8. August, im Rahmen der Feierlichkeiten zum Augsburger Hohen Friedensfest bei der großen Friedenstafel auf dem Augsburger Rathausplatz bekannt.
- Ansprache der Oberbürgermeisterin Eva Weber, anlässlich der Verleihung des Augsburger Friedenspreises am 2025 am 17. November 2025
- Dankesrede des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, anlässlich der Verleihung des Augsburger Friedenspreises 2025 am 17. November 2025
- Begründung zur Verleihung des Augsburger Friedenspreises 2025 an Dr. Josef Schuster
Impressionen von der Preisverleihung im Kurhaus Göggingen
Die Friedenspreisjury 2025
Die Friedenspreisjury setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern aus Kirche, Politik und Gesellschaft. Ihr gehören die folgenden Mitglieder an:
- Eva Weber, Oberbürgermeisterin der Stadt Augsburg
- Oberkirchenrat Stefan Blumtritt, Landeskirchenamt München
- Prof. Dr. Bernd Oberdorfer, Universität Augsburg
- Dr. Dr. Anton Losinger, Weihbischof Diözese Augsburg
- Alexandra Caspari, Alt-Katholische Kirche
- Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl, Universität Augsburg
- Dr. Carmen Reichert, Leiterin Jüdisches Museum Augsburg Schwaben
- Dr. Herbert Veh, ehem. Landgerichtspräsident
- Dr. Thomas Weckbach, Rechtsanwalt
Josef Schuster wurde am 20. März 1954 in Haifa in Israel geboren. 1956 kehrten seine Eltern mit ihm in die väterliche Heimat Unterfranken zurück. Da es in Bad Kissingen keine jüdische Gemeinde mehr gab, wurde das nahegelegene Würzburg die neue Heimat der Familie, wo sein Vater, David Schuster, viele Jahre Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Würzburg und Unterfranken war.
Josef Schuster studierte Medizin in Würzburg und ließ sich dort 1988 als Internist mit eigener Praxis nieder, die er bis 2020 führte. Zusätzlich fährt er bis heute regelmäßig Einsätze als Notarzt. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Seit vielen Jahren ist Dr. Josef Schuster für den Zentralrat der Juden in Deutschland aktiv. 1999 wurde er in das Präsidium des Zentralrats der Juden in Deutschland gewählt. Von 2010 bis 2014 war er Vizepräsident des Zentralrats. Dr. Josef Schuster wurde am 30. November 2014 zum Präsidenten des Zentralrats der Juden gewählt. Die Präsidentschaft ist ein Ehrenamt. Dr. Schuster leitet die wichtigsten Gremien des Zentralrats und vertritt den Zentralrat bei Gesprächen mit der Politik, den Medien und anderen Verbänden sowie mit Religionsgemeinschaften.
Am 27. November 2022 wurde Dr. Josef Schuster erneut für vier Jahre gewählt. Auch auf internationaler Ebene vertritt er die jüdische Gemeinschaft in Deutschland. Seit 2014 ist er sowohl Vizepräsident des World Jewish Congress als auch des European Jewish Congress. Gemeindevorsitzender und Präsident des Landesverbandes.
Auch in seiner Heimatstadt Würzburg engagiert sich Dr. Josef Schuster seit vielen Jahren für die jüdische Gemeinschaft. Seit 1998 ist Dr. Schuster Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Würzburg und Unterfranken. Seit 2002 steht er als Präsident dem Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern vor. Seit 2020 ist er Mitglied im Deutschen Ethikrat.
Bisherige Preisträger
- 2023: Katrin Eigendorf, Journalistin (ZDF-Korrespondentin)
- 2020: Heinrich Bedford-Strohm (Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern) und Reinhard Marx (Erzbischof der Erzdiözese München und Freising sowie Kardinal der römisch-katholischen Kirche)
- 2017: Pfarrer Dr. Dr. hc. Martin Junge, Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes
- 2014: Schwester Dr. Lea Ackermann und die von ihr gegründete Organisation „SOLWODI“ (Solidarity with Woman in Distress)
- 2011: Papst Schenuda III. von Alexandrien, Oberhaupt der Koptischen Kirche
- 2008: Hassan bin Talal, Prinz von Jordanien und ehemaliger Präsident des Club of Rome
- 2005: Michail Gorbatschow, Friedensnobelpreisträger 1990 und früherer Staatschef der Sowjetunion sowie Christian Führer, Pastor der Leipziger Nikolaikirche
- 2003: Helmut Hartmann, Gründer des Forums Interkulturelles Leben und Lernen (FILL)
- 2000: Sumaya Farhat-Naser, Friedensvermittlerin im Westjordanland
- 1997: Alfons Nossol, Erzbischof in Oppeln/Polen
- 1994: Richard von Weizsäcker, Altbundespräsident
- 1991: Nathan Peter Levinson, Landesrabbiner von Hamburg und Schleswig-Holstein
- 1988: Chiara Lubich, Rom, Gründerin der Fokolarbewegung
- 1985: Hermann Kunst, deutscher Militärbischof