Das Römische Museum Augsburg – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Das Römische Museum war ursprünglich in der Dominikanerkirche untergebracht, die 2012 geschlossen werden musste. Aktuell wird ein Teil der Exponate als „Römerlager – Das römische Augsburg in Kisten“ im Zeughaus gezeigt. Für die Zukunft gibt es große Pläne: Ein neues Römisches Museum soll in Augsburg entstehen.
Woher wir kommen
Das Römische Museum war ursprünglich in der Dominikanerkirche untergebracht. Seit 2012 ist die Kirche geschlossen – sie wird derzeit saniert. Eine Rückkehr des Museums an diesen Ort ist nicht geplant: Die Dominikanerkirche erfüllt nicht die Anforderungen für eine moderne Dauerausstellung. Dennoch bleibt sie ein bedeutender Ort für die Kulturstadt Augsburg.
Was aktuell zu sehen ist
Eine Auswahl zentraler Exponate wird derzeit im Zeughaus gezeigt – in der Interimsausstellung „Römerlager – Das römische Augsburg in Kisten“. Die Ausstellung bietet spannende Einblicke in die römische Geschichte Augsburgs.
Wer sich kümmert
Das Römische Museum und die Stadtarchäologie bewahren die ältesten Zeugnisse der Stadtgeschichte – von der Steinzeit über die Römerzeit bis in die Gegenwart. Ihre Sammlungen sind das zentrale Sacharchiv für die historische Forschung in Augsburg. Viele Fundstücke haben wissenschaftlich herausragende Bedeutung und werden regelmäßig an renommierte Museen und Ausstellungen im In- und Ausland verliehen.
Blick in die Zukunft: Ein neues Römisches Museum für Augsburg
Augsburg will sein römisches Erbe sichtbar machen – mit digitalen Formaten und einem neuen Museum. Die Dominikanerkirche wird dabei künftig eine andere Rolle spielen – nicht mehr als klassisches Museum, sondern als kultureller Ort mit besonderer Atmosphäre. Der neue Standort ist bereits gefunden.
Was passiert gerade?
Die Stadt hat eine Machbarkeitsstudie vorgelegt. Deren Ziel war es, eine fundierte Entscheidungsgrundlage für den Standort des neuen Römischen Museums zu schaffen. Der Stadtrat hat sich auf den Standort in der Karmelitengasse bei der ehemaligen JVA und damit im Herzen der ehemaligen Römerstadt festgelegt.
Was hat die Machbarkeitsstudie konkret geprüft?
- Anforderungen an ein modernes Museum
- Eignung möglicher Standorte
- Finanzielle Machbarkeit
- Zeitplanung für die Umsetzung
Wer hat die Studie durchgeführt?
Das Beratungsunternehmen actori GmbH (Kultur, Bildung, Entertainment) gemeinsam mit Dietrich Untertrifaller Architekten GmbH.
Kann sich die Stadt das leisten?
Die Stadt kann das Vorhaben finanziell im Haushalt abbilden, da es langfristig über einen Generalübernehmer abgewickelt werden soll.
Wie geht es jetzt weiter?
Die Stadt verhandelt mit dem Freistaat Bayern bezüglich der Finanzierung sowie der Überlassung des Grundstücks und mit potenziellen Generalübernehmern hinsichtlich des Baus. Ein museales Grobkonzept wird entwickelt. Die nächsten Schritte und Beschlüsse werden von der Verwaltung vorbereitet.
Warum überlässt die Stadt den Betrieb des Museums nicht komplett dem Freistaat?
Die Stadt Augsburg sieht die Funde bereits seit dem 16. Jahrhundert als römisches Erbe und damit als fundamentalen Bestandteil der städtischen Identität an. Deswegen möchte sie dieses Erbe wie bisher eigenständig betreuen und verwalten. Beispiele dafür, dass bereits die Geschichte Geschichte hat, sind die Zirbelnuss, der Augustusbrunnen, sowie die Tatsache, dass Augsburg als einzige Stadt Deutschlands einen römischen Kaiser im Namen trägt.
Seine römische Vergangenheit ist aber auch heute ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal Augsburgs: So war die Stadt ehemals die größte römische Siedlung Bayerns, die einzige Siedlung mit Stadtrecht sowie gleichzeitig die am längsten besiedelte römische Siedlung Bayerns.
Die Stadt verfügt außerdem mit dem ehemaligen Römischen Museum in der Dominikanerkirche und dem Römerlager im Zeughaus bereits über eine funktionierende Infrastruktur für den Betrieb eines römischen Museums, die für ein neues Römisches Museum lediglich erweitert werden muss.