Spektakuläre Baumaßnahmen am Perlachturm

Seit 2017 ist der Perlachturm für die Öffentlichkeit geschlossen. Damit das Augsburger Wahrzeichen wieder zugänglich gemacht werden kann, müssen umfangreiche bauliche Schäden behoben werden. Die Vorarbeiten laufen seit August 2024. Im Frühjahr 2025 beginnt die eigentliche Sanierung. Im September 2027 soll der Blick über Augsburg vom Turm aus wieder möglich sein. Dazwischen: atemberaubende Baumaßnahmen!

Restauration der Aussichtsplattform

Im Bereich der Aussichtsplattform wurden alle Schäden im Naturstein (Risse, Fehlstellen, alte Ergänzungen oder Vierungen, usw.) kartiert. Im Anschluss wurden die einzelnen Muschelkalksteine vorsichtig demontiert, verpackt und auf die Baustelleneinrichtung gehoben. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt wird die Stahlbetondecke zwischen Türmerwohnung und Aussichtsplattform herausgeschnitten. Im Anschluss kann die letzte Steinreihe der Aussichtsplattform demontiert werden. Die Arbeiten wurden durch F. X. Rauch GmbH & Co. KG ausgeführt. 

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11. August 2025: Eröffnung Info-Pavillon

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Abnahme Turmzwiebel und Glocken im Juli 2025

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Donnerstag, 24. Juli 2025: Von einem gewaltigen Kran, dessen unterirdisches Fundament unter dem Fischmarkt auf Bohrpfählen ruht, wurde die Turmzwiebel in einem Stück abgehoben. Die Kuppel wurde zunächst vor dem Rathaus abgestellt. Am Freitagmorgen, 25. Juli, hob sie ein Kran auf den Info-Pavillon, der am 11. August eröffnet wird. Jetzt können die obersten schadhaften Stahlbetondecken entfernt werden. 

Am Dienstag, 29. Juli, wurden die beiden großen Glocken aus dem Turm gehoben. Die Glocken werden von einem Fachbetrieb in Passau restauriert. Sie können in zukunft digital gesteuert werden. Außerdem erhalten sie eine neue Aufhängung. Dadurch wird der Klang verbessert.

Treppe wird durch die Öffnung herausgehoben

Dann wird die statisch kritische Stahlbetontreppe stückweise herausgesägt und durch den nun oben offenen Turmköcher abtransportiert. Sobald alle Treppenteile entfernt sind, wird die gewaltige Höhe des Turminnenraums wieder sichtbar. Im Anschluss wird eine neue Treppe eingebaut, die die Aussichtsplattform wieder erreichbar macht.


Meilensteine der Bauphase

Die Hauptsanierung bringt einige wichtige Meilensteine mit sich, die auf dem Weg zur Fertigstellung im Jahr 2027 erreicht werden sollen. Hier finden Sie eine Übersicht zu den geplanten Meilensteinen: 


  • August 2024: Beginn der Vorarbeiten der Sanierungsmaßnahme
  • Oktober – November 2024: Errichtung Kranfundament auf dem Fischmarkt. Die Arbeiten sollen planmäßig Ende November abgeschlossen sein. Während des Christkindlesmarktes wird dort dann ein WC-Container stehen.

  • Februar 2025: Aufstellen des Baukrans und Errichtung des Fassadengerüstes mit auf- und zuschiebbarem Gerüstdach in mehreren Abschnitten.
  • Mai 2025: Die Zifferblätter und Zeigerpaare werden demontiert und gut geschützt, alle Motoren werden ausgebaut.
  • 24. Juli 2025: Die Turmzwiebel des Perlachturms wird demontiert und abgehoben. Danach wird die Kuppel für einen Tag vor dem Rathaus zwischengelagert, bevor sie auf einer Stahlkonstruktion vor dem Rathaus in Szene gesetzt wird. Die Turmzwiebel steht dann als Info-Pavillon zum Bestaunen und Informieren rund um die Perlachturm-Sanierung zur Verfügung.
  • 11. August 2025: Eröffnung Info-Pavillon - Info-Spot rund um die Perlachsanierung für die Bürgerinnen und Bürgern sowie für Gäste der Stadt - für ein kleines Perlachturm-Erlebnis während der nächsten zwei Jahre der Sanierung.
  • Ab Sommer/Anfang Herbst 2025: Die Natursteine der Aussichtsplattform bzw. des Glockengeschoßes werden abgebaut.
  • Herbst / Winter 2025: Die Stahlbetontreppe wird demontiert und in Einzelstücken über den Turmschaft abtransportiert. Dann werden das Natursteingeschoss, die Fassadenbauteile, Fenster und alle Flächen mit einer Verblechung für rund ein Jahr saniert.

  • Frühjahr/Sommer 2026: Das Mauerwerk im Innenbereich des Turmschaft und der Sockelbau werden saniert und die Montage des neuen, stählernen Treppenhauses erfolgt. Hier werden die komplexen und teils vorgefertigten Treppenelemente final eingebaut.
  • Sommer/Herbst 2026: Sanierung der Verputzung. Schadhafte Putzflächen an der kompletten Fassade werden wieder ausgebessert und auch großflächig neu verputzt.
  • Herbst/Winter 2026: Wiederaufbau des Glockengeschosses. Nachdem die schadhaften Natursteinelemente durch den Steinmetz ergänzt, ersetzt oder überarbeitet wurde, wird das Natursteingeschoss ab der Aussichtsplattform wieder neu aufgebaut.

  • Frühjahr/Sommer 2027: Turmzwiebel, Turmuhr und Glockenspiel kommen wieder auf den Turm zurück. Nach dem Wiederaufbau der Aussichtsplattform werden die überarbeiteten Glocken wieder eingehängt. Weiter sollen zusätzlich 19 kleine Carillon-Glocken eingebracht werden, die von der altaugsburggesellschaft gestiftet werden.
  • Bis Herbst 2027: Fertigstellung der Innenraumsanierung, Möblierung, Feininstallationen und technischer Modernisierungen, die den Perlachturm zu einem Vorzeigebeispiel für zeitgemäße und nachhaltige Sanierungsprojekte machen.
  • Herbst 2027: Voraussichtliche Fertigstellung der Maßnahme mit feierlicher Wiedereröffnung des „neuen“ Perlachturms. 

Zeit- und Bauplan

August 2024

Die Vorarbeiten für das Kranfundament beginnen.

Herbst 2024

Das Betonfundament für den Kran wird errichtet.

Februar 2025

Die Sanierung beginnt.

24. Juli 2025

Die Turmzwiebel wird abgehoben.

Sommer 2025

Treppenhaus und Plattform werden abgebaut.

Januar 2026

Das neue Treppenhaus wird eingebaut.

Juni 2026

Schadhafte Flächen an der Fassade werden saniert.

Juli 2026

Wiederaufbau des Glocken-Geschosses

November 2026

Turmzwiebel, Turmuhr und Glockenspiel kehren zurück.

September 2027:

Die Bauarbeiten sind voraussichtlich abgeschlossen.

Die wichtigsten Fragen zur Sanierung


Der Perlachturm ist seit 2017 auf Grund von statischen Problemen der Treppe sowie Fassadenschäden und Natursteinabplatzungen gesperrt. Bei der aus der Nachkriegszeit stammenden Stahlbetontreppe ist die Belastungsgrenze für die Nutzung überschritten. Dazu kommen abblätternder Putz und frei liegende Konstruktionseisen an der Treppe, welche die Sicherheit gefährden und eine neue Treppe erfordern. Diese wird zeitgemäß, qualitätvoll und unseres Perlachturms würdig. Im Zuge des Treppenbaus werden zeitgleich das Natursteingeschoss und die Innenräume erneuert sowie die Fassade saniert, um den Perlachturm wieder in ganzer Pracht erstrahlen zu lassen.


Der Eingang

Das Innere des Turms wird zukünftig durch den neuen Museumsshop betreten werden. Über die steilen, engen und bauhistorisch bemerkenswerten Schachttreppen betritt man das Innere des Turmschafts. Dort, über dem Gewölbe der romanischen St.-Michaels-Kapelle, befindet sich die Basis der neuen Aufstiegstreppe. 

Der Aufstieg

Die Treppe wird frei im Turminneren stehen, das mit 32 Metern etwa elf normalen Geschossen entspricht. Rund 80 Jahre nach der Bombennacht vom Februar 1944, die den Einzug von Stahlbetondecken im Turm erforderlich machte, wird der steinerne Turmköcher damit wieder erlebbar sein. Im Zuge des Umbaus wird auch ein kleiner gotischer Raum nach über 400 Jahren wieder betretbar und damit nutzbar sein.

Die stählernen Brüstungen der schmalen Treppenläufe übernehmen die Statik und erlauben nun den atemberaubenden Blick in die Höhe. Podeste mit Blick aus den Turmfenstern laden zur Aussicht auf die Stadt. Mehrfach kreuzen die Treppenläufe in großer Höhe diagonal das Turminnere und wechseln so die Richtung des Aufstiegs. Die freistehende Treppenanlage erlaubt den Blick auf die restaurierten Wandflächen mit ihrem Wechsel der Ziegelformate, vermauerten Öffnungen, den Resten eines gotischen Maßwerkfensters, den Spuren von Vorgängertreppen und Kriegsschäden.

Der Aussichtspavillon

Nach dem Aufstieg erwartet die Besucherinnen und Besucher ein letzter Aufenthalt in einem lichten hohen Raum mit umlaufender Balustrade. Wo ursprünglich der Türmer seine zweigeschossige Wohnung hatte, durchstößt jetzt eine Wendeltreppe die Decke und erschließt den von Elias Holl konzipierten Aussichtspavillon, der nun wieder einen überwätigenden Blick über die Dächer der Stadt und bei gutem Wetter bis zum Alpenkamm bietet.

Darüber sitzt nur noch Cisa, Beschützerin der Frauen und Göttin der Fruchtbarkeit, als goldene Wetterfahne, die eine Zirbelnuss hält und als suebische Stadtgöttin über Augsburg wacht.

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Rundblick vom Balkon des Perlachturms


Die rund neun Millionen Euro teure Sanierung wird über das Kulturinvestitionsprogramm des Bundes bezuschusst. Auch die Stadt Augsburg, die Städtebauförderung und weitere Einrichtungen stellen hohe Millionenbeträge zur Verfügung.

Im Einzelnen setzt sich die Finanzierung so zusammen:

  • ca. 3 Mio. Euro über die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM)
  • ca. 1,8 Mio.  Euro sind über die Städtebauförderung in Aussicht gestellt
  • 278.000 Euro wurden im Frühjahr 2024 von der Bayerischen Landesstiftung bewilligt
  • 93.000 Euro gibt der Bezirk Schwaben
  • ca. 3,8 Mio. Euro Eigenmittel der Stadt Augsburg

Auch baut die Stadt auf weitere Einnahmequellen wie private Spenden. Die aktuelle Spendensumme beläuft sich auf rund 198.000 Euro (Stand 10.01.2025). Damit sollen zusätzliche Maßnahmen, die über die bauliche Sanierung hinausgehen, umgesetzt werden. Mehr Informationen auf unserer Seite Ihr Baustein für den Perlachturm.


Die Turamichelefigur wird während der Maßnahme ausgelagert, restauriert und anschließend wieder im Perlachturm mit neuer Unterkonstruktion aufgestellt.


Die Sanierung des Perlachturms wird gefördert durch: