Nachwachsende Rohstoffe

Nachwachsende Rohstoffe wachsen im Jahr 2012 auf ca. 2,5 Millionen Hektar. Das sind rund 21 Prozent der Ackerflächen Deutschlands. Zusätzlich liefern die 11,1 Millionen Hektar Wald - die immerhin ein Drittel der bundesdeutschen Fläche ausmachen - Holz für die Industrie und die Energieversorgung.

Die Nutzung von Biomasse zur Erzeugung von Strom und Wärme ist eine besonders unter Klimagesichtspunkten attraktive Variante der Energiewandlung. Denn für die Bildung von Biomasse wird der Atmosphäre zunächst das Treibhausgas Kohlendioxid entzogen; der Kohlenstoff wird in der Biomasse gebunden. Später, beispielweise bei der Verbrennung der Biomasse, wird er wieder in die Atmosphäre abgegeben. Unterm Strich nützt die Biomassenutzung dem Klima allerdings nur dann, wenn die jährlich genutzte Menge die im gleichen Zeitraum nachwachsende Menge nicht übersteigt. Daher sind nachhaltige Bewirtschaftungsstrategien, zum Beispiel für Wälder, erforderlich.

Zahlen und Möglichkeiten

Biomasseanlagen: In 2012 wurden in Augsburg geförderte Biomasseanlagen mit einer Gesamtleistung von 342,5 kW installiert.

Stromerzeugung von Biomasseanlagen: Die Stromeinspeisung nach EEG belief sich im Jahr 2015 auf 45.891.879 kWh.

Klärwerk Augsburg: Das Klärwerk erzeugte in 2013 über 17 Millionen Kilowattstunden Strom.

Hausmülldeponie Augsburg-Nord: Die Hausmülldeponie liegt im Stadtgebiet Augsburg. Seit 2012 ist die Stromeinspeisung nach EEG der Stadt Augsburg zugeordnet (vorher Gersthofen). Im Jahr 2015 betrug die Stromeinspeisung 632.881 kWh.

Potenziale

Im Wirtschaftsraum Augsburg wird Holz bereits in vielen Haushalten und öffentlichen sowie privaten Einrichtungen zur Wärmeversorgung genutzt. Wärme aus Holz wird in Einzelfeuerstätten, zentralen Heizungsanlagen und darüber hinaus auch in Nah- und Fernwärmenetzen genutzt. Technisch steht ein Potenzial zur Wärmebereitstellung von 408.000 MWh thermisch zur Verfügung. Daran hat der Landkreis Augsburg einen Anteil von 54 %, der Landkreis Aichach-Friedberg einen von 31 % und die Stadt Augsburg einen von 15 %.

Die landwirtschaftliche Biomasse im Wirtschaftsraum Augsburg bietet ein erhebliches energetisches Potenzial. Unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien stehen 15.100 ha Ackerfläche und 5.100 ha Grünland für den Anbau nachwachsender Rohstoffe zur Verfügung. Zusätzlich können noch Zwischenfrüchte und Nebenprodukte, die auf der ortsüblich bewirtschafteten Fläche gewonnen werden, in die Nutzung einfließen. Der Wirtschaftsdünger bietet zwar ein kleineres, aber ein fast ohne Nutzungskonkurrenz zur Verfügung stehendes Potenzial. Durch die Verwendung in Biogasanlagen wird gleichzeitig eine Verbesserung der Düngeeignung erreicht. Außerdem tragt die Nutzung erheblich zur Wirtschaftlichkeit der Anlagen bei (zusätzlicher Güllebonus des EEG). Allein für die Stadt Augsburg ergibt sich ein Jahresenergiepotenzial von 13.100 MWh elektrisch und 9.400 MWh thermisch.

Das jährliche technische Potenzial aus biogenen Abfällen beträgt für die Stadt Augsburg 8.000 MWh Strom und 5.500 MWh Wärme. (Quelle für diese Potenzialschätzungen ist das Regionale Klimaschutzkonzept für den Wirtschaftsraum Augsburg (siehe Seiten 105, 116 und 124)).