Erhard-Wunderlich-Sporthalle – Baudenkmal mit Geschichte
Mit Handball fing alles an
Die Halle am Rand des Wittelsbacher-Parks wurde in den Jahren 1964/65 für rund 3,95 Millionen Mark gebaut. Am 11. Dezember 1965 wurde sie eröffnet und mit dem Handball-Länderspiel Deutschland gegen Frankreich als „Sporthalle Augsburg“ eingeweiht.
Wenige Jahre später war die Halle olympisch: Im Rahmen der Sommerspiele 1972 wurden sechs Vorrundenspiele des Handball-Turniers in der Sporthalle ausgetragen. Auch das Qualifikationsturnier der Baskeballer zu den Spielen in München fand hier statt.
Für internationales Aufsehen sorgte auch ein Schaukampf von Box-Legende Muhammad Ali. Am 15. Mai 1976 trat er gegen Karl Mildenberger und Jimmy Ellis in den Ring.
Sanierung
Die Sporthalle, gestaltet von Ingenieur Hugo Gall, verfügt über eine spektakuläre Hängedach-Konstruktion aus Spannbeton. Das Seilträgerhängedach misst einen Durchhang von fünf Metern. Grund genug, dem Bauwerk am 15. Mai 2003 den Status „Denkmal“ zu verleihen.
Mit der Sanierung wird eine bedeutsame, überregional bekannte Sporthalle ertüchtigt, die für die Austragung überregionaler Sportveranstaltungen (Bezirksmeisterschaften etc.) geeignet ist. Sie hat wesentliche Bedeutung für den Breitensport, denn sie wird vorrangig durch Schulen und Vereine genutzt.
Durch die bereits seit 2013 laufende Brandschutzsanierung der Erhard-Wunderlich-Sporthalle wird der Status der Halle als Versammlungsstätte wiederhergestellt, so dass die Besucherkapazität ausgeweitet werden kann.
Aktuell sind je Stockwerk 199 Personen, in Summe also 398 Personen zulässig, mittels Einzelgenehmigungen für ausgewählte Veranstaltungen dürfen bis zu 541 Personen gleichzeitig vor Ort sein.
Die Brandschutzsanierung steht kurz vor dem Abschluss; anschließend werden zunächst wieder die Zuschauenden auf der Tribünenseite im Westen – nämlich 1286 Personen – zugelassen. Die Ausweitung auf die Gesamtkapazität (max. 3.553 Personen) folgt mit Umsetzung des 3. Bauabschnittes, in dessen Rahmen die Sanitäranlagen im Osten der Halle saniert werden. Bis dahin bleibt die Ostseite gesperrt, da nur im Westen Sanitäranlagen zu Verfügung stehen.
Ein erster großer Bauabschnitt - neben diversen Brandschutzmaßnahmen u. a. zur Sanierung der Heizung und Lüftung sowie der Sanitärbereiche im Westen der Halle - konnte 2025 abgeschlossen werden, Stand Oktober 2025 werden die Elektrotechnik und Beleuchtung erneuert. Voraussichtlich im Frühjahr/Sommer 2026 folgt die Sanierung der Sanitärbereiche im Osten der Sporthalle.
Darüber hinaus existiert ein Grundsatzbeschluss des Augsburger Stadtrates zur Betonsanierung der Erhard-Wunderlich-Sporthalle.
„Wetten, dass ..?“ und „Vier gegen Willi“
Ein Millionenpublikum erreichte die Sporthalle am 6. Februar 1982, als Frank Elstner die achte Ausgabe von „Wetten, dass ..?“ aus Augsburg moderierte. Unter den Gästen der Sendungen waren Mireille Mathieu, Senta Berger und: Thomas Gottschalk. Ein gutes Jahr später, am 16. April 1983, war „Wetten, dass ..?“ erneut zu Gast in der Sporthalle. Mit Johnny Cash, Harald Juhnke und Alain Delon war die Sendung wieder prominent besetzt. Es sollte 16 Jahre dauern, bis Europas größte Show wieder an den Lech kam – dann allerdings längst mit Moderator Thomas Gottschalk. Schauplatz war auch nicht mehr die Sporthalle, sondern die Schwabenhalle auf der Messe Augsburg. Auch andere Fernsehformate wie „Vier gegen Willi“ mit Mike Krüger wurden aus der Sporthalle gesendet.
Titelfoto: Siegfried Kerpf/Stadt Augsburg
Erreichbarkeit
- Straßenbahn Linie 1, Haltestelle Polizeipräsidium – 10 Gehminuten zur Sporthalle
- In beschränkter Anzahl stehen Parkplätze unmittelbar an der Sporthalle (Ostseite) zur Verfügung.