Klimatische Bedingungen in Augsburg

Augsburg liegt innerhalb der warmgemäßigten Klimazone im Übergangsbereich des feuchten atlantischen Klimas Westeuropas zu einem trockenen kontinentalen Klima in Osteuropa.

Die Klimazone ist geprägt durch vorwiegend westliche Winde mit feuchten Luftmassen vom Atlantik. Dies führt zu:

  • über das ganze Jahr deutliche Niederschläge
  • meist relativ milde Winter
  • nicht allzu heiße Sommer

Weitere Einflussfaktoren auf das Klima Augsburgs:

  • die Lage im Lechfeld, der Schotterebene zwischen den Alpenflüssen Lech und Wertach
  • die Nähe zu den Alpen
  • die Flüsse Lech, Wertach und Singold und das weit verzweigte Bach- und Kanalsystem

Föhnige Effekte können das ganze Jahr warme und trockene Luftströmungen aus dem Alpenvorland nach Augsburg bringen. Damit einhergehend ist eine gute Fernsicht, so dass die Alpen oft deutlich zu erkennen sind. Die Lage in der Lechebene und an den Gewässern sind hingegen mitverantwortlich für das häufige Auftreten von Nebel im Frühling und Herbst.

Zahlen und Fakten

Im Zeitraum 1971 bis 2000 betrug in Augsburg die mittlere Lufttemperatur 8,3 °C. Die mittlere Jahresniederschlagssumme belief sich auf 785 mm, wobei selbst der trockenste Monat noch hohe Niederschlagsmengen aufweist. Im Vergleich mit München ist Augsburg damit im Mittel nur geringfügig kühler, dafür deutlich niederschlagsärmer.

Augsburg ist insgesamt als eher windschwach einzustufen. Südwest-Winde dominieren die allgemeine Windstatistik. Bei Schwachwindlagen verlagert sich die Hauptwindrichtung etwas nach Süden, was durch die Lage Augsburgs in der Lechebene zu erklären ist.

 

Klimawandel auch in Augsburg?

Die lokalen Auswirkungen des globalen Klimawandels sind auch in Augsburg ersichtlich. Es zeigt sich eine Tendenz zu steigenden Jahresdurchschnittstemperaturen und das häufigere Auftreten von Hitzeereignissen.  

Das städtische Amt für Statistik und Stadtforschung hat die Wetterdaten von Augsburg der letzten 70 Jahre untersucht und dabei aufgezeigt, wie sich das Klima in Augsburg in den letzten Jahren und Jahrzehnten verändert hat.

Acht der zehn wärmsten Jahre seit 1951 wurden innerhalb der vergangenen 20 Jahre verzeichnet. Betrachtet man die langjährigen Mittelwerte, so ist ein stetiger Temperaturanstieg von 8,2 °C (1951 bis 1980) bis 9,0 °C (1991 bis 2020) festzustellen. Für Augsburg ist damit eine durchschnittliche Temperaturzunahme von + 0,2 °C pro zehn Jahre zu beobachten.

Der jährliche Niederschlag weist hingegen stärkere Schwankungen über die Dekaden auf. Für die letzten 70 Jahre ist dennoch eine allgemeine Abnahme der jährlichen Niederschlagssummen und eine signifikante Abnahme der Schneetage zu verzeichnen.

Mehr Sommertage, mehr heiße Tage

Als Sommertage werden die Tage bezeichnet, an denen die Maximaltemperatur 25 °C oder mehr erreicht. Der Anstieg an Sommertagen ist in Augsburg deutlich erkennbar.  Gab es in den Jahrzehnten zwischen 1951 und 1990 nur durchschnittlich circa 35 Sommertage pro Jahr, so stieg die Anzahl in den folgenden Jahrzehnten jeweils um 5 Sommertage an. Für die Dekade 2011 bis 2020 waren es damit im Mittel fast 50 Sommertage.


Heiße Tage sind Tage, an denen die maximale Temperatur 30 °C oder mehr erreicht. Seit 1951 gab es in Augsburg nur drei Jahre (1968, 1978 und 1981), in denen an keinem Tag die 30 °C- Marke überschritten wurde. Waren es im langjährigen Mittel 1961 bis 1990 noch durchschnittlich 5,0 heiße Tage im Jahr, so sind es in der Periode 1991 bis 2020 durchschnittlich 8,4 heiße Tage.

An Frosttagen beträgt die Minimumtemperatur zeitweise weniger als 0 °C. Die Anzahl der Frosttage weist starke Schwankungen auf. Im Gegensatz zur Entwicklung bei Temperatur, Sommertagen und heißen Tagen lässt sich bei den Frosttagen kein Trend feststellen.

Ein Eistag ist ein Tag, an dem das Maximum der Lufttemperatur unter 0 °C liegt, d.h. es herrscht den ganzen Tag über durchgehend Frost. Die Häufigkeit von solchen Tagen hat im Zeitraum 1951 bis 2020 in Augsburg stark abgenommen.