FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
Das Robert Koch-Institut (RKI) zählt jetzt auch die Stadt Augsburg zu den FSME-Risikogebieten. Damit sind in Bayern 95 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte als Risikogebiet eingestuft. Laut Robert-Koch-Institut ist der Grund hierfür die Zunahme von FSME-Erkrankungen im Stadtkreis Augsburg innerhalb der letzten 5 Jahre. Im Stadtgebiet wurden 2024 insgesamt 3 Fälle gemeldet, in Bayern insgesamt 311 Fälle. Dies ist ein neuer Höchstwert an jährlich gemeldeten Fällen in Augsburg und in Bayern.
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, die durch Viren hervorgerufen wird. Das FSME-Virus kommt in vielen Ländern Europas, in Russland und Asien vor und vermehrt sich hauptsächlich in kleinen Nagetieren wie z.B. Mäusen. Über infizierte Zecken wird es dann auf den Menschen übertragen. Im Mittel tragen in sog. FSME-Risikogebieten 0,1% bis 5% der Zecken FSME-Viren in sich.
Abends nach Zecken absuchen
Zecken halten sich vor allem in hohem Gras, Gebüsch oder Laub auf. Oftmals bleibt ein Zeckenstich zunächst unbemerkt. Deshalb ist es umso wichtiger, sich vor dem Aufenthalt in der Natur entsprechend zu schützen (Impfung, Kleidung, Repellentien) und abends den entkleideten Körper nach Zecken abzusuchen (vor allem Haaransatz, Ohren und andere verdeckte Körperstellen) sowie diese anschließend fachgerecht zu entfernen. Es ist darauf zu achten, dass auch Haustiere Zecken mit in die Wohnung bringen können.
Bei Symptomen auch an FSME denken
FSME kann in Abhängigkeit von der Witterung und der Aktivität der virustragenden Zecken ganzjährig auftreten, bevorzugt jedoch im Frühjahr und Sommer bis in den Herbst hinein. In dieser Zeit sollte, auch ohne Erinnerung an einen Zeckenstich, bei Erkrankungen mit einem entsprechenden Verlauf an eine FSME gedacht werden.
Welche Symptome sind zu erwarten?
Zunächst treten grippeähnlichen Beschwerden auf, gefolgt von einem mehrtägigen symptomfreien Intervall. Hiernach kann es zu den spezifischen neurologischen Erscheinungen der FSME (Hirnhautentzündung, Gehirn- oder Rückenmarksentzündung) kommen. Ein hoher Anteil der Infektionen (ca. 70 – 95 %) verläuft jedoch asymptomatisch oder die zweite Krankheitsphase bleibt aus. Schwere Verläufe treten insbesondere bei älteren Erwachsenen auf, aber auch Kinder sind gefährdet.
Vorbeugung durch Impfung
Eine spezifische Behandlung gegen die FSME-Erkrankung gibt es nicht, es können ausschließlich die Beschwerden behandelt werden. Umso wichtiger ist die Vorbeugung durch Impfung. Die FSME-Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Personen, die in Risikogebieten mit Zecken in Kontakt kommen könnten und für Personen, die durch FSME beruflich gefährdet sind (z.B. Forstarbeiter, in der Landwirtschaft arbeitende Personen, Laborpersonal) empfohlen.
Die Impfung bietet einen wirksamen Schutz vor einer Erkrankung mit FSME. In der Regel sind 3 Impfungen in einem Zeitraum von maximal 15 Monaten notwendig, um den vollen Impfschutz zu erreichen. Der Impfschutz hält dann mindestens 3 Jahre. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention gibt zu bedenken, dass derzeit in Bayern lediglich gut ein Fünftel der Erwachsenen und knapp 37 Prozent der Schulanfänger/-innen einen ausreichenden Impfschutz gegen FSME aufweisen. „Jetzt vor Beginn der Zecken-Saison ist es daher angebracht den Impfschutz zu überprüfen und gegebenenfalls in der Hausarztpraxis auffrischen zu lassen“, erklärt Herr Dr. Wibmer, Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Augsburg.
Mehr Informationen auf der Seite des Robert-Koch-Instituts (RKI).