Verdienstmedaille „Für Augsburg“. Foto: Annette Zoepf/Stadt Augsburg

Verdienstmedaille „FÜR AUGSBURG“

Seit 1993 verleiht die Stadt Augsburg jedes Jahr die Verdienstmedaille „FÜR AUGSBURG“, um Bürgerinnen und Bürgern zu danken, die sich in uneigennütziger Weise und vornehmlich ehrenamtlich um die Stadt, insbesondere „um das Wohl der örtlichen Gemeinschaft des Augsburger Kommunalwesens verdient gemacht haben“.

Geschaffen wurde die Medaille von dem Augsburger Künstler Hans Heinfeldner, der sich in einem Wettbewerb um den schönsten Medaillenentwurf durchsetzen konnte. Als Motiv für die Auszeichnung ist das Rathaus im Verbund mit der Prägung „FÜR AUGSBURG“ gewählt worden. Die versilberte Medaille mit 4,5 Zentimetern Durchmesser hat einen glänzenden Grund, von dem sich – matt geprägt – das Rathaus mit dem Schriftzug „in Anerkennung für besondere Verdienste“ abhebt. Auf der Rückseite der Medaille ist das Stadtwappen mit der Zirbelnuss eingeprägt.


Verdienstmedaille „FÜR AUGSBURG“ 2023

Für das Jahr 2023 werden 13 Persönlichkeiten mit der städtischen Verdienstmedaille „FÜR AUGSBURG“ ausgezeichnet. Oberbürgermeisterin Eva Weber überreichte die Ordensinsignien im Rahmen eines Festaktes am 21. Februar 2024 im Goldenen Saal an:

Altstadtrat Dieter Benkard für Verdienste um das Kleingartenwesen

Herr Altstadtrat Dieter Benkard setzt sich in Augsburg seit über 50 Jahren mit ganzer Kraft für die Belange der Kleingärtner ein und ist sehr eng mit dem Kleingartenwesen verbunden. Im Jahr 1972 übernahm er einen Garten in Oberhausen. Bereits 1976 wurde Herr Benkard zum Obmann seiner Gartenanlage gewählt, was er bis 1986 blieb. Von 1986 bis 1988 war er Bezirkskassier beim Stadtverband Augsburg der Kleingärtner.

Von 1988 bis 2015 war Herr Benkard Bezirksobmann der Bezirke VI (Oberhausen) und VII (Haunstetten) der Kleingartenanlagen und zusätzlich Aushilfsobmann im Bezirk VIII (Bärenkeller) und in der „Lindauer Straße.“

Seit April 2022 hilft Herr Benkard vorübergehend in seiner Gartenanlage in Oberhausen als Obmann aus.

Dieter Benkard hat die Weiterentwicklung des Kleingartenwesens in Augsburg vorangetrieben. Es ist ihm ein besonderes Anliegen, dass das bestehende Kleingartenkonzept der Stadt Augsburg, an dem er persönlich maßgeblich mitgewirkt hat, sukzessive umgesetzt wird. Kleingärten nehmen in Augsburg eine immer bedeutendere Rolle ein.

Durch den unermüdlichen Einsatz von Herrn Benkard wurde die Kleingartenanlage „Reinhold Wolff“ im Jahr 2012 mit 48 Gärten neu angelegt. Gegenwärtig engagiert sich Herr Benkard für die Umsetzung der Bauabschnitte 3 und 4 dieser Anlage, die voraussichtlich 2024 mit 91 Gärten erweitert wird.

Neben den Kleingärten liegt Herrn Benkard auch der Stadtteil Oberhausen sehr am Herzen. Nach Beendigung seiner langjährigen Stadtratstätigkeit im Jahr 2020 kümmert er sich weiterhin für die Anliegen der Bewohnerinnen und Bewohnern in Oberhausen. Er wird auch von den dort lebenden Menschen für seinen unermüdlichen Einsatz als Kümmerer gesehen und oftmals liebevoll als der „Bürgermeister von Oberhausen“ bezeichnet.

Dadurch hat sich Herr Altstadtrat Dieter Benkard gesellschaftlich und sozial um Augsburg verdient gemacht.

Sonja Hefele für Verdienste um die Städtepartnerschaft Augsburg-Liberec und dt.-tschechische Kulturtage

Frau Sonja Hefele hat sich beim Aufbau der Städtepartnerschaft zwischen Augsburg und Liberec bis zur Unterzeichnung im Mai 2001 sehr intensiv eingebracht, auch als Übersetzerin.

Seit 2005 ist sie Projektleiterin der deutsch-tschechischen Kulturtage zwischen den beiden Partnerstädten Augsburg und Liberec. Das kulturelle Austauschprogramm unter dem Motto „Dialog“ findet alle zwei Jahre im Wechsel in Augsburg oder Liberec statt. Sonja Hefele gestaltete bis heute in Absprache mit der Stadt Augsburg viele facettenreiche Dialog-Programme und baute ein besonderes Netzwerk auf.

Besonders wichtig ist ihr die junge Generation. So entwickelten sich für und während des „Dialogs“ zahlreiche Schul-Austauschprojekte, bei denen immer wieder Freundschaften über die Sprachgrenzen hinweg entstehen. Der regelmäßige bereichernde Kunstaustausch zwischen der Liberecer Regionalgalerie und den Kunstsammlungen und Museen Augsburg bei den deutsch-tschechischen Kulturtagen wäre ohne die Vermittlung von Sonja Hefele so nicht zustande gekommen. Auf ihre Initiative hin konnte in beiden Partnerstädten das außergewöhnliche Projekt „Europas Wertewanderweg“, eine zweisprachige (deutsch-tschechisch) Wanderausstellung der Europa Union Bayern, präsentiert werden. Die Ausstellung tourt durch verschiedene Städte in Bayern. Als Botschafterin im Sinne der Städtepartnerschaft ist Sonja Hefele bei allen Begegnungen der Gedanke der Völkerverständigung, des Sich-Kennenlernens und auch der Versöhnung ein Anliegen.

Im Jahr 2010 gründete Frau Hefele die Deutsch-Tschechische Gesellschaft Augsburg und Schwaben, mit der sie das Nachbarland ebenfalls vor allem durch Kulturveranstaltungen bekannt machen möchte.

Frau Sonja Hefele hat sich durch ihren langjährigen unermüdlichen Einsatz für eine lebendige Städtepartnerschaft und die deutsch-tschechische Freundschaft im Sinne der Völkerverständigung und Versöhnung um Augsburg verdient gemacht.

Robert Hösle und Irene Krapf für Verdienste um die Stadtweihnacht

Frau Irene Krapf und Herr Robert Hösle engagieren sich ehrenamtlich für die Augsburger Stadtweihnacht, für die der SKM Katholischer Verband für Soziale Dienste Augsburg der Träger ist. Zu den Aufgaben zählen unter anderem Spendeneinwerbung, Projektmanagement, Freiwilligen-Koordination, Veranstaltungsorganisation einschließlich Technik und Öffentlichkeitsarbeit.

Die Augsburger Stadtweihnacht ist eine wichtige soziale Veranstaltung der Stadt Augsburg; sie gibt den sozial schwächeren Menschen die Möglichkeit, den Heiligabend in Gemeinschaft zu verbringen. Darüber hinaus ist diese Stadtweihnacht ein maßgeblicher Baustein für ein friedliches und gutes Zusammenleben der Augsburger Stadtgesellschaft.

Besonders in den Corona-Zeiten war die Organisation der Stadtweihnacht eine besondere Herausforderung.

Herr Hösle ist seit mehr als 20 Jahren verantwortlich für die Stadtweihnacht, die bis 2018 im Kolpingsaal stattfand. Seit 2019 stellt Frau Krapf die Räumlichkeiten ihrer Rosenaugaststätte kostenlos zur Verfügung und bereitet mit ihrem Team das Festessen zu. Die Rosenaugaststätte gestaltete Frau Krapf in den letzten Jahren zu einem multikulturellen Zentrum, in dem Veranstaltungen für Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen stattfinden.

Robert Hösle engagiert sich außerdem seit vielen Jahren für Ton- und Bühnentechnik beim Freiwilligen-Zentrum Augsburg, wie z. B. bei den Bürgerhof-Konzerten im Innenhof des VG I, aber auch für andere Vereine und Veranstalter wie das Fest des Integrationsbeirats, das Ulrichsviertel-Fest sowie der Pax Christi-Friedenslauf. Dazu stellt er seine eigene Technik zur Verfügung, so dass auch große Konzerte mit Tontechnik veranstaltet werden können.

Frau Krapf setzt sich mit großem Engagement für Menschen in schwierigen Lebenslagen ein, indem sie zahlreiche Spenden- und Wohltätigkeitsprojekte organisiert. Ihr ist sehr wichtig, dass ihr Handeln und die Spenden bei den betroffenen Personen ankommen.

Dadurch haben sich Frau Irene Krapf und Herr Robert Hösle gesellschaftlich und sozial um Augsburg verdient gemacht.

Dominik Hoffmann für soziales Engagement in vielen Bereichen

Herr Dominik Hoffmann, genannt „Dome“, ist ein außerordentlich hilfsbereiter und sehr sozial eingestellter Mensch, der sich für Menschen, die in Not geraten sind, mit herausragendem Engagement einsetzt.

Im September 2015 verunglückte auf der nächtlichen Heimfahrt von einem Auswärtsspiel des FC Augsburg in Mönchengladbach ein Auto mit fünf FCA-Fans. Dabei kamen zwei Insassen ums Leben, zwei weitere erlitten leichtere Verletzungen und ein FCA-Fan, Simon, entging knapp dem Tod und überlebte mit schweren Verletzungen. Er kämpfte sich mühsam in sein „zweites“ Leben zurück und sitzt seitdem im Rollstuhl.

Dominik Hoffmann hat sich in der Zeit nach dem Autounfall um die überlebenden Menschen und speziell um Simon gekümmert. Er hat auch nach über acht Jahren noch regelmäßigen Kontakt zu Simon. Dome besucht ihn regelmäßig, organisiert Spendengelder für die Finanzierung notwendiger Anschaffungen und Physiotherapien und ist eine nicht mehr wegzudenkende Stütze für Simons Familie.

Das soziale Engagement von Dominik Hoffmann ist sehr vielfältig und intensiv. Seit der Corona-Pandemie Anfang 2020 engagiert er sich ehrenamtlich in der Schwabenhilfe Augsburg. Dort sind organisierte Fans des FC Augsburg und auch der Augsburger Panther aktiv, die Hilfsprojekte in Augsburg und auch darüber hinaus organisieren.

Gerade während der fußballfreien Zeit in der Corona-Krise hatte die Fanvereinigung verschiedene soziale Projekte durchgeführt. Einige von ihnen werden bis heute dauerhaft unterstützt, wie beispielsweise das Bodelschwingh-Haus in Augsburg, ein Wiedereingliederungszentrum für Haftentlassene in Bayern. Im Jahr 2020 wurde durch Initiative von Dome ein neuer Fitnessraum im Bodelschwingh-Haus eingerichtet. 

Auch das Frauenhaus Augsburg wurde durch Spenden unterstützt, die unter der Initiative von Dominik Hoffmann gesammelt wurden.

Weitere Großprojekte, die auf die Initiative von Herrn Hoffmann zurückgehen, sind die Hilfen für das Ahrtal aufgrund der Hochwasserkatastrophe 2021 und Hilfstransporte in das Kriegsgebiet in die Ukraine

Aufgrund seines unermüdlichen, uneigennützigen und herausragenden sozialen Engagements hat sich Herr Dominik Hoffmann gesellschaftlich und sozial um Augsburg verdient gemacht.

Christine Klink für Verdienste in der Lokalen Agenda 21 und im Arbeitskreis Urbane Gärten

Frau Christine „Tine“ Klink ist seit 2013 ehrenamtlich in der „Lokalen Agenda 21 – für ein zukunftsfähiges Augsburg“ aktiv und seitdem ehrenamtliche Leiterin des Arbeitskreises Urbane Gärten, einem von 31 Agendaforen. Als Sprecherin und Mitgestalterin im Arbeitskreis Urbane Gärten setzt sie sich für grüne Oasen in der Stadt ein. Sie bietet verschiedene Workshops sowie Führungen durch Gemeinschaftsgärten an und bringt sich auch bei Teamwochenenden, bei der Weiterentwicklung der Augsburger Nachhaltigkeitsziele und bei Sonderveranstaltungen mit ihrem umfangreichen Wissen ein.

Mit ihrem herausragenden Engagement in der Umweltbildung schärft sie das Bewusstsein für die Bedeutung naturnaher Grüngestaltung. Gemeinsam mit der Architektin Sabine Pfister hat die Urban-Gardening-Expertin außerdem die Broschüre "Grüne Fassaden in Augsburg" herausgegeben, um die Stadt mit Blick auf Klimawandel und Artenschutz in einen lebendigen, kühlenden und insektenfreundlichen Mantel zu hüllen.

Frau Klink ist seit gut zehn Jahren bei der Umweltstation Augsburg hauptberuflich tätig, seit 2021dort als Insektenrangerin. In dieser Funktion berät sie Schulen, Unternehmen, Sportvereine oder Privatpersonen bei der Verwandlung von Freiflächen in Insektenparadiese.

Die Künstlerin, gelernte Schreinerin, studierte Soziologin und Gartenexpertin Christine Klink hat sich in vielfacher Hinsicht um die biologische Vielfalt in Augsburg verdient gemacht und zahlreiche grüne Spuren hinterlassen.

Sabine Pfister für Verdienste in der Lokalen Agenda 21 und „Lebensraum Schwabencenter“

Die Augsburger Architektin Sabine Pfister ist seit langem im Augsburger Nachhaltigkeitsprozess, der „Lokalen Agenda 21 – für ein zukunftsfähiges Augsburg“ engagiert. Zusammen mit dem Büro für Nachhaltigkeit hat Frau Pfister von 2018 bis 2020 das Projekt „Grünes Schwabencenter – Das Schwabencenter in der Energiewende“ betrieben. Dabei förderte sie mit Workshops, Ausstellungen und der Broschüre "Grüne Fassaden in Augsburg – wie geht das", die sie gemeinsam mit der Urban-Gardening-Expertin Christine Klink herausgegeben hat, das Bewusstsein für ein nachhaltiges urbanes Leben.

Ein besonderer Begegnungsort, der von Frau Pfister im Jahr 2014 zusammen mit der Seniorenberatung der Arbeiterwohlfahrt im Ehrenamt geschaffen und gestaltet wurde und der immer noch existiert, ist der "Lebensraum Schwabencenter", eines von 31 Agendaforen. Es ist ein externes Wohnzimmer für Begegnungen, einmaliger Lernort und Keimzelle für neue Projekte und nachbarschaftlichen Zusammenhalt.

Sabine Pfister ist seit Juni 2023 auch eine der vier gewählten Sprecherinnen der „Lokalen Agenda 21 – für ein zukunftsfähiges Augsburg.“

Zudem ist Frau Pfister seit ca. 30 Jahren als Mitglied in der Landeskirchlichen Gemeinschaft (LKG) Augsburg aktiv. Die LKG Augsburg ist eine Gemeinde innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche Bayerns. Von 2010 bis Herbst 2023 war sie Mitglied im Kirchenvorstand und leitete den Bereich Gottesdienste. Mit großem Engagement hat Frau Pfister bei der Planung und dem Bau des LKG-Gemeindezentrums und der Kindertagesstätte im Prinz-Karl-Viertel in den Jahren 199 bis 2001 maßgeblich mitgewirkt und sich für nachhaltiges Bauen eingesetzt. In all den Jahren hat sie die positive Entwicklung der Landeskirchlichen Gemeinschaft mitgestaltet.

Dadurch hat sich Frau Sabine Pfister nachhaltig und sozial um Augsburg verdient gemacht.

Dr. Marion Magg-Schwarzbäcker für Verdienste um die Gleichstellung und die Rechte von Frauen

Frau Dr. Marion Magg-Schwarzbäcker setzt sich seit den 1980er-Jahren in unterschiedlichen Initiativen, Organisationen und Ebenen aktiv für die Gleichstellung und die Rechte von Frauen ein.

Seit 1980 ist sie Gewerkschaftsmitglied und engagiert sich in den jeweiligen Frauenfachgruppen und auch in der Seniorengruppe. Sie war zusammen mit anderen Aktiven maßgeblich an der Einführung und Etablierung von Veranstaltungen rund um den Weltfrauentag, sowohl inhaltlich als auch organisatorisch, beteiligt.

Seit der Gründung im Jahr 2011 ist Frau Dr. Magg-Schwarzbäcker in der Städtegruppe Augsburg von Terre des Femmes, Menschenrechte für die Frau, aktiv. Eines ihrer Schwerpunktthemen ist dabei der Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung. Sie war ehrenamtliche Mitinitiatorin des Augsburger FGM-Netzwerkes (Netzwerk für weibliche Genitalverstümmelung), einem Zusammenschluss aus Behörden, Beratungsstellen, Krankenhäusern und Vereinen. Das Netzwerk organisiert Fachveranstaltungen und vernetzt Fachstellen, um Betroffenen und den Anlaufstellen in Augsburg professionelle Unterstützung geben zu können. Es zeichnet Frau Dr. Magg-Schwarzbäcker aus, dass sie die vielen Aspekte des Lebens und der Gesellschaft in ihren Anschauungen und Handlungen zu verbinden weiß.

Weiterhin ist Frau Dr. Magg-Schwarzbäcker im Jahr 2019 zu einer der drei Sprecherinnen der Arbeitsgemeinschaft Augsburger Frauen (AAF) gewählt worden, ein Zusammenschluss von in Augsburg ansässigen Frauenorganisationen. Die Gemeinschaft arbeitet eng mit der städtischen Gleichstellungsstelle zusammen. Dank des Engagements von Frau Dr. Magg-Schwarzbäcker gewann die Arbeitsgemeinschaft wieder mehr Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit. Frau Dr. Magg-Schwarzbäcker ist es zu verdanken, dass die Mitgliedsorganisationen wieder mit einem gemeinsamen Programmflyer zum 8. März ihre Veranstaltungen präsentieren und gemeinsam für Frauenrechte eintreten. Ein großes Anliegen ist ihr, unterschiedliche Gruppierungen zu vernetzen, um dadurch mehr bewirken zu können.

Dadurch hat sich Frau Dr. Marion Magg-Schwarzbäcker gesellschaftlich und sozial um Augsburg verdient gemacht.

Katrin Oppelt für Verdienste in der Suizidprävention

Frau Katrin Oppelt hat im Jahr 2019 gemeinsam mit Dr. med. Guido Terlinden, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Physiotherapie und ehemals Oberarzt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Josefinum Augsburg, die Arbeitsgruppe Suizidprävention für Jugendliche und junge Erwachsene gegründet. Dies ist eine Initiative im Traumahilfe Netzwerk Augsburg & Schwaben e. V.

Die Arbeitsgruppe hat sich dank des unermüdlichen ehrenamtlichen Engagements von Frau Oppelt zu einer Initiative von ca. 30 engagierten Bürgerinnen und Bürgern, Expertinnen und Experten, Fachleuten und Betroffenen entwickelt. Die Ziele sind die Aufklärung über Suizid, Suizidalität und psychische Erkrankungen, das Schaffen und Bekanntmachen von Behandlungs- und Beratungsangeboten sowie Unterstützungsangebote für Angehörige, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler. Frau Oppelt organisiert regelmäßig Vorträge, Seminare und Fortbildungen für Fachkräfte im psychosozialen Bereich.

Sie war zudem wesentlich daran beteiligt, das Präventionsprogramm HEYLiFE für Schulklassen, das an der Uni Dresden entwickelt wurde, im Jahr 2022 nach Augsburg zu holen und es dort zu etablieren. Es ist eine wissenschaftlich fundierte, praktisch erprobte und evaluierte universelle Präventionsmaßnahme für Jugendliche und junge Erwachsene ab 14 Jahren und dient zur Aufklärung über Umgang mit Stress, psychischen Belastungen und Krisen sowie über Suizidalität. Darüber hinaus erhalten die Jugendlichen Informationen über Hilfsangebote vor Ort.

Neben ihrem Einsatz für die Arbeitsgruppe Suizidprävention engagiert sich Frau Oppelt auch im Netzwerk „Psychische Gesundheit für Kinder und Jugendliche, das von der Stadt Augsburg, Fachbereich Präventive Kinder- und Jugendhilfe, Anfang 2023 unter dem Dach der Kampagne „Abenteuer Kindheit und Jugend“ ins Leben gerufen wurde.

Dank des großen freiwilligen Engagements von Katrin Oppelt hat sich in Augsburg ein tragfähiges Netzwerk entwickelt, das das Thema „Suizid“ enttabuisiert und einen wertvollen Beitrag in der Suizidprävention leistet.

Dadurch hat sich Frau Katrin Oppelt gesundheitlich und sozial um Augsburg verdient gemacht.

Karl-Heinz Seidenspinner für langjährige Verdienste im Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Augsburg

Herr Karl-Heinz Seidenspinner hat sich in den letzten 30 Jahren für den Caritasverband und dessen caritative Einrichtungen ehrenamtlich eingebracht und die Entwicklung des Verbandes intensiv mitgeprägt. Er war von 1991 bis Juli 2021 ehrenamtliches Mitglied im Caritasrat. Von September 2002 bis zur Fusionierung im Jahr 2013 hatte er den 2. Vorsitz im Caritasverband inne.

Herr Seidenspinner war maßgeblich an der Zusammenführung der Caritasverbände Augsburg und Landkreis zu einem Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Augsburg e. V. im Jahr 2013 beteiligt.

In der Amtszeit von Herrn Seidenspinner wurden folgende prägende Entscheidungen getroffen, für die er sich eingesetzt hat: Errichtung der Geschäftsstelle in der Depotstraße in Göggingen, erneuter Aufbau des Hauses nach der Brandstiftung im Jahr 2018; Errichtung der Wohnhäuser und Unterkünfte in Göggingen für geflüchtete Menschen im Jahr 2017; Errichtung einer Wohnstätte für Menschen in Notlage in der Rehmstraße in Augsburg.

Unter seinem Einsatz wurde auch der Hospizverein im Jahr 1993 gegründet und an den Caritasverband für die Stadt Augsburg angegliedert. Von 2008 bis 30. September 2023 war Herr Seidenspinner Vorstandsmitglied im St. Vinzenz-Hospiz Augsburg.

Herrn Seidenspinner gelang es, immer wieder engagierte hauptamtliche und ehrenamtliche Personen für die Gremien und Aufgaben der Caritas zu gewinnen. Er war stets eine verlässliche Stütze. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Caritasrat ist Herr Seidenspinner nach wie vor in Kontakt mit dem Caritasverband und steht mit seinen Ratschlägen gerne zur Verfügung.

Dadurch hat sich Herr Karl-Heinz Seidenspinner gesellschaftlich und sozial um Augsburg verdient gemacht.

Josefine Steiger für Verdienste um junge Flüchtlinge in Ausbildung

Frau Josefine Steiger war hauptberuflich bis Februar 2019 bei der IHK Schwaben beschäftigt und hat von 2014 bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand 2019 das Projekt „Junge Flüchtlinge in Ausbildung“ mitaufgebaut. Sie hat sich mit außerordentlichem Engagement für junge Menschen mit Fluchthintergrund eingesetzt.

Seit 2015 hat Frau Steiger mit ihren damaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über 2.000 Geflüchtete unterstützt, einen Ausbildungsplatz zu finden.

Durch den Einsatz von Frau Steiger wurden jungen Geflüchteten in zahlreichen schwäbischen Unternehmen Ausbildungsstellen vermittelt. Frau Steiger war für die jungen Menschen eine sehr vertrauensvolle Ansprechpartnerin, an die sie sich immer rund um die Uhr wenden konnten. Dank Frau Steiger ist dieses Projekt der IHK Schwaben mittlerweile deutschlandweit bekannt.

Aktuell begleitet Frau Steiger als ehrenamtliche Regionalkoordinatorin des SES (Senior Experten Service) in Schwaben das Projekt VerA, Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen. SES ist eine bundesweite Initiative, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung auch gefördert wird. Dabei unterstützen erfahrene Fach- und Führungskräfte im Ruhestand junge Menschen ehrenamtlich beim Aufbau ihres eigenen Lebens.

VerA stellt Auszubildenden, die Unterstützung wünschen, lebenserfahrene Seniorexpertinnen und –experten als Vertrauenspersonen zur Seite. Dieses Projekt richtet sich an Auszubildende jeder Herkunft, ebenso an junge Menschen, die an berufsvorbereitenden Programmen für Zugewanderte teilnehmen. Frau Steiger setzt sich sehr für dieses Projekt ein, da ihr die Integration junger Geflüchteter sehr am Herzen liegt.

Sie begleitet aber auch junge Menschen bei der freiwilligen Ausreise in ihre Heimatländer oder andere Länder und unterstützt sie bei der Bürokratie zur Erlangung der Visa.

Dadurch hat sich Frau Josefine Steiger integrativ und sozial um Augsburg verdient gemacht.

Cornelia Stimpfle für vielseitiges soziales Engagement

Frau Cornelia Stimpfle ist eine sehr sozial engagierte und umtriebige Persönlichkeit, die sich in verschiedensten Bereichen meist ehrenamtlich einbringt.

Sie ist langjähriges Mitglied im Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB), von 2002 bis 2015 war sie im Vorstand des Katholischen Deutschen Frauenbundes, Zweigverein Zum Guten Hirten, bevor sie satzungsgemäß nicht mehr zur Wahl antreten konnte. In dieser Zeit absolvierte sie einige Fortbildungen, welche auch dazu führten, dass sie andere Ortsgruppen kennenlernte und so Verknüpfungen mit den umliegenden Zweigvereinen entstanden.

Nach ihrer Zeit im Vorstand ist sie weiterhin eine sehr wichtige Ansprechpartnerin des Univiertels für viele Vereine und Organisationen.

Besonders am Herzen liegen ihr die jährliche Solibrotaktion des KDFB zur finanziellen Unterstützung von Misereorprojekten, der jährliche Weltgebetstag der Frauen, regelmäßige Führungen im Diözesanmuseum sowie die Bio-Pausenbrot-Aktion. Auch ist Frau Stimpfle engagiertes Mitglied im Freundeskreis des Klosters Oberschönenfeld, in der deutsch-französischen Gesellschaft Augsburg und Schwaben sowie langjährige Vertrauensperson im Wallfahrerverein Augsburg.

Cornelia Stimpfle ist seit Gründung der Umweltstation Augsburg im Jahr 2007 auch dort tätig. Sie bietet Umweltbildungsveranstaltungen zu unterschiedlichsten Themen für Kinder, Familien und Erwachsene an, z. B. Führungen im Botanischen Garten und zum Tag des Wassers, zu Wildbienen, zum Klimaschutz; auch organisiert sie Kindergeburtstage zu verschiedenen Themen. Ihre Schwerpunkte sind Biodiversität und Naturschutz.

Beim Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg ist Frau Stimpfle als Naturschutzscout ehrenamtlich tätig und informiert Bürgerinnen und Bürger über die wertvollen Heiden.

Frau Stimpfle überzeugt durch ihr Wissen und ihr herzliches, kreatives und hilfsbereites Wesen sowie durch ihre unermüdliche Energie.

Dadurch hat sich Frau Cornelia Stimpfle gesellschaftlich und sozial um Augsburg verdient gemacht.

Fikret Yakaboylu für Engagement im kulturellen und sozialen Bereich, Gründung Kulturcafé „Neruda“ und Kültürtage


Herr Fikret Yakaboylu, geboren in der Türkei und seit 1988 in Augsburg, ist in der Stadt Augsburg und für die Stadt Augsburg eine sehr besondere Person des kulturellen und sozialen Bereiches.

Mit der Gründung des Kulturcafés „Neruda“ im Jahr 2010 hat Herr Yakaboylu für die Kulturszene der Stadt Augsburg ein neues Kapitel aufgeschlagen. Es wurde in der Augsburger Innenstadt viel mehr als ein Café oder ein Lokal geschaffen. Seit 2010 veranstaltet der Kültürverein, maßgeblich geprägt von Herrn Yakaboylu, jährlich die Kültürtage – ein vielgestaltiges Kulturprogramm mit Lesungen, Konzerten, Theateraufführungen, Filmvorführungen, Kabarett und Ausstellungen. Damit bietet der Kültürverein Augsburg den Kulturschaffenden unserer vielkulturellen Stadt, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, unabhängig von Bildung und sozialer Stellung, die Möglichkeit, zusammen auf der Bühne zu stehen, um gemeinsam das Verbindende und das Anderssein der Kulturen aufzuzeigen. Kulturelle Teilhabe wird dabei gelebt. Die Veranstaltungen sind in der Regel kostenlos. Herr Yakaboylu gibt jungen Künstlerinnen und Künstlern mit den Kültürtagen und dem Neruda Kulturcafé nicht nur eine Bühne, sondern begleitet sie auch weiterhin auf ihrem Schaffensweg.

Die unterschiedlichen Kulturen und Lebensstile finden in gegenseitigem Respekt zueinander, Vorurteile werden aus dem Weg geräumt. Das Herz und die feste Basis des Kültürvereins ist Fikret Yakaboylu mit seinem Kulturcafé Neruda,

Dadurch hat sich Herr Fikret Yakaboylu gesellschaftlich, integrativ und sozial um Augsburg verdient gemacht.


Augsburgerinnen und Augsburger, die 2023 staatliche Auszeichnungen erhielten

OB Eva Weber würdigte zudem im Rahmen der Veranstaltung die Augsburgerinnen und Augsburger, die 2023 eine staatliche Auszeichnung erhielten:

Margareta Fischer (102 Jahre), Anna Nolde und David Kulot: Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit (Zivilcourage-Medaille)
Benedikt Lika: Bayerischer Verdienstorden 
Heinz Paula: Bundesverdienstkreuz am Bande 
Bärbl und Dietmar Hopf: Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten
Eva-Maria Greve: Weißer Engel 
Marion Goth: Weißer Engel
Holger ​​​​​​Leix: Weißer Engel
Josef Niederleitner: Bundesverdienstkreuz am Bande 
Ariane Bens und Tatjana Kacar-Dodic: Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit (Zivilcourage-Medaille)


Verdienstmedaille „FÜR AUGSBURG“ 2021/2022

Für die Jahre 2021 und 2022 werden 19 Persönlichkeiten mit der städtischen Verdienstmedaille „FÜR AUGSBURG“ ausgezeichnet. Diese sind:

Altstadtrat Heinrich Bachmann, Erinnerungswerkstatt: Angela Bachmair/Dr. Nikolaus Hueck/Dr. Benigna Schönhagen, Michael Gebler, Thomas Hacker, Rolf Heim, Prof. Dr. Axel Heller, Dr. Klaus Kuhn, Dr. Maria Möller, Inge Molnar, Renate Rampp, Alfred Scharpf, Ursula Schmid, Prof. Hubert Schulz, Elke Thiergärtner, Friedegard und Gerd Warkentin sowie Horst Wieser.

Oberbürgermeisterin Eva Weber überreichte die Ordensinsignien im Rahmen eines Festaktes am 26. April 2023 im Goldenen Saal.


Verdienstmedaille „FÜR AUGSBURG“ 2020