Maßnahmen gegen Antisemitismus und andere menschenfeindliche Tendenzen
Die Stadt Augsburg hat ein Gesamtpaket erarbeitet, um den Zusammenhalt in Augsburg zu stärken und Antisemitismus zu begegnen. Am Montag, 20. November, werden Friedensflaggen in Augsburg gehisst.

Bei einer Pressekonferenz haben Oberbürgermeisterin Eva Weber und Hermann Bredl, Sprecher und Beauftragter für Antisemitismus der Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg heute gemeinsam zur Frage geeigneter Solidaritätszeichen und Aktivitäten der Stadt Augsburg vor dem Hintergrund der Auswirkungen des Nahost-Konflikts auf die Stadtgesellschaft Stellung genommen. Foto: Ruth Plössel/Stadt Augsburg
Oberbürgermeisterin Eva Weber erklärt: „Wir haben einen geopolitischen Konflikt und für mich ist die Frage, was ist die Rolle unserer Stadt dabei? Die Rolle der Stadt Augsburg, die Friedensstadt ist, in der 50 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben und die damit, die wohl bunteste Stadt Bayerns ist, muss vor allem die einer Stadt sein, in der Frieden und Zusammenhalt nicht nur Worte sind.“ Weiter sagte Weber: „Es geht um unsere Verantwortung hier vor Ort, darum zu handeln und ganzheitliche Maßnahmen gegen Antisemitismus und andere menschenfeindliche Tendenzen in Augsburg zu erarbeiten, um zum gegenseitigen Verständnis und Zusammenhalt beizutragen. Und dafür ein Dach zu etablieren, unter dem sich die Stadtgesellschaft versammeln kann.“
Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat die Stadt ein Gesamtpaket erarbeitet, um den Zusammenhalt in Augsburg zu stärken.
Übersicht der Maßnahmen: Solidarität heißt Handeln
Friedensflaggen
Nach dem Volkstrauertag werden am Rathausplatz zwei Friedensstadtflaggen und eine Wir-alle-sind-Augsburg-Flagge gehisst. Damit wird ein Zeichen für das Selbstverständnis der Stadt Augsburg als Friedensstadt und in Gedenken an alle Krisenherde und Opfer der weltweiten Auseinandersetzungen gesetzt. Gleichzeitig soll dies ein Zeichen und eine Mahnung für den Frieden in der Stadt sein, zu dem alle Bürgerinnen und Bürger jeden Tag beitragen können. Die israelische und die ukrainische Flagge werden im Gegenzug abgenommen. Dieses Vorgehen ist mit der Israelitischen Kultusgemeinde und den ukrainischen Vereinen besprochen.
IKG-Sprecher Hermann Bredl erklärte „Was wir nicht wollten, ist das die Israel-Flagge ein drittes Mal geschändet wird. Was wir viel mehr wollen, ist das, was die Oberbürgermeisterin tut: zu überlegen, wie man Demokratie in der Stadt noch mehr fördern kann. Und wir sind froh, dass wir einen Partner wie die Stadt Augsburg haben.“
Nie wieder ist jetzt
In Kürze soll als sichtbares Zeichen der Solidarität mit Israel und gegen Antisemitismus am Verwaltungsgebäude am Augsburger Rathausplatz ein Banner mit der Botschaft „Nie wieder ist jetzt“ aufgehängt werden. Die israelische sowie die ukrainische Flagge werden anlassbezogen weiterhin gehisst. So wird beispielsweise die Flagge Israels schon kommende Woche, am 23. November bei der Veranstaltung „Rabbiner-Brandt-Vorlesung“ (inkl. Ehrung von Frau Dr. Knobloch) und die Flagge der Ukraine beispielsweise zum Jahrestag des Kriegsbeginns am 24. Februar gehisst.
Solidarität mit Israel
Oberbürgermeisterin Eva Weber unterstrich erneut: „Die Stadt Augsburg stand und steht solidarisch an der Seite des Staates Israel, der sich am 7. Oktober einem beispiellosen und brutalen Überfall ausgesetzt sah. Und diese Solidarität ist unverhandelbar, genauso wie die gegenüber den jüdischen Augsburgerinnen und Augsburgern und genauso wie der bedingungslose Kampf gegen Antisemitismus in unserer Stadt.“ Unter www.augsburg.de/gemeinsam informiert die Stadt Augsburg über alle Maßnahmen zum Thema sowie die Kampagne „Wir alle sind Augsburg“. Neben vielen Informationen stehen dort auch die Motive der Kampagne kostenlos zum Download bereit, für alle, die digital auf Social Media oder zum Beispiel gedruckt auf Plakaten oder Trikots Haltung zeigen und die Kampagne unterstützen wollen. (pm)
