Stadtteilgespräch Kriegshaber

Rund 250 Bürgerinnen und Bürger aus Kriegshaber stellten beim ersten Stadtteilgespräch am Mittwoch, 23. Januar 2019, ihre Fragen an die Stadtregierung. Gewünscht wird vor allem ein zentraler Platz für Stadtteilfeste und Begegnungen. Auch an den Bauvorhaben der WBG an der Ulmer Straße ist das Interesse groß.

Sie haben gefragt - Wir antworten!

Anlässlich des Stadtteilgesprächs Kriegshaber haben wir Sie um Ihre Fragen zum Stadtteil gebeten. Das haben Sie sich nicht zweimal sagen lassen. Die Antworten aus den Referaten und Dienststellen lesen Sie hier.


Die Impulse setzen Sie, die Augsburger Bürgerinnen und Bürger

Die neue Aula der Grundschule in Kriegshaber war bis auf den letzten Platz gefüllt. Rund 250 Gäste aus dem Stadtteil, darunter auch zahlreiche Stadträte, machten vom Angebot der Stadtregierung Gebrauch, Fragen zu stellen, aber auch ins persönliche Gespräch zu kommen. Dazu standen Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl, seine Bürgermeister und Referenten zunächst an Stehtischen bereit, um Bürgeranliegen aufzunehmen, zu diskutieren und zu beantworten. Ein Angebot, das auf breites Interesse stieß. Auch wollten viele „den Kurt“ einmal wieder ganz aus der Nähe sehen. Ein „Heimspiel“ für den OB quasi, der in Kriegshaber aufgewachsen ist.

Impressionen aus dem Stadtteilgespräch Kriegshaber

„Das habt ihr wirklich gut gemacht!“

Dass die Stadt mit der Sanierung der alten Grundschule in Kriegshaber und dem Bau der neuen Aula richtig gehandelt hat, machte zu Beginn des Auditoriums Schulleiterin Susann Michaelsen klar. „Das habt ihr wirklich gut gemacht in der Stadt!“. Der OB nahm das Kompliment auf und berichtete in einer Kurz-Präsentation unter anderem über das Bildungsförderprogramm „300 Millionen für unsere Schulen.“ „Dieses Sanierungsprogramm schafft die Grundlage für ein weiteres Folgeprogramm mit 400 Millionen Euro. Sonst kommen wir bei der Sanierung unserer Schulhäuser auf keinen grünen Zweig“, betonte Dr. Gribl.

Keine sozialen Verschiebungen im Stadtteil

Neben Angeboten zur Kinderbetreuung und im Bereich der Mobilität ging der OB u. a. auch auf die Wohnsituation in Augsburg und im Stadtteil Kriegshaber ein. Er verwies auf große Bauvorhaben der WBG an der Ulmer-Straße und Entwicklungsvorhaben etwa auf der Weltwiese und im Bereich des Klinikums. Mit Blick auf das „Linde-Areal“ räumte er ein, dass es für eine Wohnbebauung noch immer ungeklärte Probleme mit den Nachbarn gebe. Zum geförderten Wohnraum insgesamt machte der OB deutlich, dass dieser „nicht zu sozialen Verschiebungen im Stadtteil“ führe.

Das Wort haben die Bürgerinnen und Bürger

Mit einem Hinweis auf das soziale Leben im Stadtteil sagte der OB: „In den Stadtteilen wird viel Gutes geleistet. Vor allem das Vereinsleben fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt, an dem auch die ArGe Kriegshaber großen Anteil hat.“ Mit der Aufforderung, jetzt Fragen zu stellen und mitzuteilen, was von der Stadt erwartet werde, gab der OB das Wort an die Bürgerinnen und Bürger.

Nächtliches Parken von Lastwagen

Die beklagten zum Beispiel die nächtliche Parksituation im Bereich Reesepark und Langemarck-Straße durch große Lastwagen über 7,5 Tonnen. Es wurden Hinweisschilder oder verkehrsrechtliche Maßnahmen gefordert. Ordnungsreferent Dirk Wurm erklärte, dass Lkw über 7,5 Tonnen tatsächlich nicht im Wohngebiet parken dürften, dies aber ein Problem in vielen Stadtteilen sei. Er habe daher bei der Verkehrsüberwachung eigens eine Nachtschicht eingerichtet. „Wir werden in die Langemarck-Straße kommen“, versprach Wurm. Dann werde aber jeder Parksünder verwarnt, nicht nur Lastwagen.

Fehlende Toiletten und Sitzbänke

Verkehrsprobleme etwa durch Staus am Kobelweg, Lücken im Radwegenetz, nicht geräumte Fahrradwege und Fußwege in schlechtem Zustand wurden ebenso angesprochen, wie fehlende Toiletten und Sitzbänke im ansonsten sehr gelungenen Reesepark und ein mögliches Hundeverbot im Osterfeldpark. Was die fehlenden Toiletten im Reesepark betreffe, setzt die Stadt auf das Konzept „Die nette Toilette“, das umliegende Einrichtungen einbindet. Ganz bewusst werde auf öffentliche Toiletten verzichtet, um Folgeprobleme zu vermeiden, so Baureferent Gerd Merkle. Auch seien im Reesepark noch nicht alle Flächen hergestellt. Aber noch in diesem Jahr werden weitere Abfallkörbe und Sitzbänke aufgestellt.

Fragen gab es auch zu Plänen für einen Stadtteilplatz. Zudem zeigten die Bürgerinnen und Bürger großes Interesse an den beiden Bauvorhaben der WBG an der Ulmer-Straße und deren Nutzung sowie an Plänen zur Bebauung der Weltwiese.

Ideale Voraussetzungen für einen Stadtteilplatz

Für einen Stadtteilplatz sieht der Baureferent im Bereich zwischen der Ulmer-Straße und der Langemarck-Straße ideale Voraussetzungen. „In diesem Bereich kommen die beiden Bauvorhaben der WBG zusammen. Dort hätte ein Platz auch Gelenkfunktion zur Bevölkerung in Altkriegshaber“, so Merkle. Ein kleinerer Platz, so Merkle, könnte auch dort entstehen, wo Landvogt- und Ulmer-Straße zusammentreffen.

Wohnungen, MGT und Quartiersmanagement

Auf einige Nachfragen aus dem Publikum hin, erläuterte WBG-Chef Marc Dominik Hoppe, dass im Reesepark I an der Ulmer-Straße 140 geförderte Wohnungen mit einer Reihe an Nahversorgungseinrichtungen entstehen. In einem zweiten Baukomplex an der Langemarck-Straße, entstehe der Reesepark II mit 120 einkommensorientierten Wohnungen. Darin werde ein Quartiersmanagement und der Mehrgenerationentreff Kriegshaber integriert. Auch ein Tagescafé sei dort angedacht.

Bauweise auf Weltwiese sensibel und rücksichtsvoll

Auch das Gelände der Weltwiese, so Dr. Hoppe, sei in Besitz der WBG. Das Areal biete Platz für etwa 500 Wohnungen. „Konkrete Planungen gibt es dafür noch nicht.“ Auf Belange des Denkmalschutzes müsse aber auch der Weltwiese keine Rücksicht genommen werden, so der WBG-Chef auf die Befürchtung einer Bürgerin. Wie OB Dr. Gribl dazu ausführte solle das Areal „qualitätvoll entwickelt“ werden. „Wir starten dafür einen städtebaulichen Wettbewerb für unterschiedliche Vorschläge. Deren Tenor muss sensibel und rücksichtsvoll sein.“

Alle beim Stadtteilgespräch gestellten und notierten Fragen, werden von der Verwaltung gesammelt, zusammengestellt und bis spätestens März an dieser Stelle beantwortet.