Aufgaben und Geschichte

Kernaufgabe des Stadtarchivs ist das Bewerten, Übernehmen, Ordnen, Erschließen und dauerhafte Sichern von städtischem Archiv- und Sammlungsgut.

Im Rahmen des Benutzerdienstes werden die Archivbestände für die Forschung bereitgestellt und durch Findmittel und aussagekräftige Literatur erschlossen.

Unter Beachtung daten- und personenschutzrechtlicher Bestimmungen sowie konservatorisch notwendiger Maßnahmen kann das Stadtarchiv von jedermann benutzt werden.
 

Zuständigkeit

Das Stadtarchiv Augsburg archiviert das Schriftgut aller Dienststellen der  Stadtverwaltung Augsburg, der städtischen Schulen, Eigen- und Wirtschaftsbetriebe einschließlich ihrer Rechtsvorgänger sowie der Beteiligungsgesellschaften und der Zweckverbände mit städtischer Beteiligung auf der Grundlage der Satzung über die Aufgaben und die Benutzung des Stadtarchivs vom 15.12.1993.

Geschichte

Mit dem im frühen 16. Jh. einsetzenden humanistischen Interesse begannen die Bemühungen der Stadt Augsburg, ihr Archiv in einen geordneten Zustand zu bringen; v.a. der Stadtschreiber Dr. Konrad Peutinger setzte sich für eine Erfassung und Erschließung der im gotischen Rathaus verwahrten Dokumente der Reichsstadt Augsburg ein. Aus dem Jahr 1541 stammt der erste belegbare Auftrag an den Ratsdiener Clemens Jäger, die Archivalien zu ordnen. Mit den im Zuge der Regimentsordnung umgesetzten Verwaltungsmaßnahmen unter Kaiser Karl V. als oberstem Stadtherrn verbesserte sich ab 1548 auch wesentlich das städtische Registraturwesen.

Der Westfälische Friede brachte mit der paritätischen Besetzung städtischer Ämter nach Konfessionen auch eine Teilung des Registraturwesens, die bis 1806 andauerte: Neben dem gemeinsam verwalteten Gesamtarchiv, das die Urkunden und Amtsbücher der städtischen Registraturen verwahrte, wurden ab 1648 das Evangelische und das Katholische Wesensarchiv für die Akten des evangelischen bzw. katholischen Ratsteiles eingerichtet.

Nach der Mediatisierung der Reichsstadt Augsburg und ihrer Eingliederung in den bayerischen Staat 1806 wurde nicht das gesamte reichsstädtische Archiv, sondern nur ein Teil mit rechtserheblichen Urkunden, Amtsbüchern und Akten reichsstädtischer Provenienz an das damalige Reichsarchiv in München abgegeben. Heute befinden sich 1251 Urkunden und ca. 20 laufende Meter Akten und Amtsbücher im Staatsarchiv Augsburg, das für die an Bayern gefallenen Territorien und Institutionen des Schwäbischen Reichskreises zuständig ist.

Seit 1885 verfügt das Stadtarchiv Augsburg über ein eigenes Amtsgebäude, das im Gegensatz zu anderen ehemals reichsstädtischen Archiven umfangreiche und für die stadt- und landesgeschichtliche Forschung wertvolle Amtsbuch- und Aktenserien umfasst. Diese Archivalien aus reichsstädtischer Zeit sowie die seit 1806 in den städtischen Ämterregistraturen angefallenen Akten, Protokolle und Rechnungen bilden den Grundstock der Überlieferung im Stadtarchiv, die durch Sammlungen, Nachlässe und Archive nichtstädtischer Institutionen ergänzt wird.