Nachverdichtungsmöglichkeiten in Siedlungsgebieten

Ausgelöst durch das dynamische Wachstum der Stadt, herrscht in Augsburg ein erheblicher Siedlungsdruck. Die große Nachfrage nach Wohnraum, verbunden mit steigenden Grundstücks- und Wohnungspreisen erhöht auch in bereits bebauten Gebieten den Nachverdichtungsdruck. Ein Gestaltungshandbuch zeigt deshalb Nachverdichtungsmöglichkeiten in Siedlungsgebieten auf.

Die Säule 3 der „Offensive Wohnraum Augsburg” befasst sich mit der Aktivierung von vorhandenen Wohnpotenzialen. Unter dem Leitsatz „Innenentwicklung vor Außenentwicklung” wird dabei verstärkt auch das Nachverdichtungspotenzial von erschlossenen Grundstücken ausgelotet.

Im Besonderen wurden in diesem Zusammenhang die Möglichkeiten einer zeitgemäßen, nachhaltigen und städtebaulich geordneten Weiterentwicklung der diversen Siedlungsgebiete im Stadtgefüge untersucht.

Auf großen Flächen des Stadtgebiets finden sich einheitliche Siedlungen mit kleinen Siedlerhäusern, die weder den heutigen Ansprüchen an Wohnflächen noch den aktuellen energetischen Anforderungen genügen. Die Siedlungen entstanden meist in Eigenleistung der Siedler. Auf großen Grundstücken betrieben die Bewohner Gartenbau und Kleintierhaltung zur Selbstversorgung. Die Siedlungen zeichneten sich durch einheitliche Gebäude und einheitliche Grundstücksgrößen aus. Die ursprüngliche Homogenität der Siedlungen hat die Zeit an vielen Stellen überdauert.

In den letzten Jahren wurde vermehrt der Wunsch formuliert, die bestehenden Siedlerhäuschen zu erweitern, durch neue, größere Gebäude zu ersetzen oder die tiefen Grundstücke mit mindestens einem weiteren Gebäude in zweiter Reihe zu bebauen. Die große Herausforderung besteht dabei darin, einerseits die Identität der Siedlungsgebiete in ihren charakteristischen Strukturen zu erhalten und andererseits den dort lebenden Familien ausreichende Entwicklungsmöglichkeiten einzuräumen.

Der Stadtrat hat am 24. Januar 2018 ein städtebauliches Konzept beschlossen, das eine zeitgemäße und nachhaltige Weiterentwicklung der Siedlungen aufzeigt und dabei gleichzeitig die Voraussetzungen für eine geordnete städtebauliche Entwicklung schafft.

Hierfür wurde ein Gestaltungshandbuch als Leitfaden für künftige Bauherren, Planer, den Stadtrat und die Verwaltung erarbeitet. Darin wurden die historische Entstehung der Siedlungen, die Einteilung der Siedlungen in Gebietskategorien sowie die erarbeiteten Nachverdichtungsmöglichkeiten zusammengefasst.