Bibliotheksentwicklungsplan 2024-2030

Der Bibliotheksentwicklungsplan der Stadtbücherei

Was?

Anknüpfend an das Bibliothekskonzept, das 2013 für 5 Jahre aufgesetzt wurde, wollen wir, das Team der Stadtbücherei, unsere Angebote weiter an aktuelle gesellschaftliche Bedürfnisse anpassen und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Augsburg weiterentwickeln. Dafür starteten wir im April 2022 mit unserem Design Thinking Prozessen zum Thema „Familienort Bücherei“. Unter Anleitung des Strategieberaters Andreas Mittrowann wurde 2023 gemeinsam ein Konzept für die nächsten Jahre bis 2030 ausgearbeitet, das nun in Form des Bibliotheksentwicklungsplans für alle zugänglich ist (siehe rechts unter „Downloads“). Auch Augsburgs Bürgerinnen und Bürger wurden in den Prozess miteinbezogen und konnten ihre Anliegen und Wünsche in einer Online-Umfrage äußern. Diese fand im Sommer 2023 statt und zählte über 1100 teilnehmende Personen. Anfang Februar 2024 stellte unsere Leiterin der Stadtbücherei Tanja Fottner gemeinsam mit dem Strategieberater Andreas Mittrowann den Bibliotheksentwicklungsplan den Stadträtinnen und Stadträten im Ausschuss für Bildung und Migration vor. Für das Konzept zur Zukunft der Stadtbücherei gab es fraktionsübergreifende Zustimmung. Es bleibt Aufgabe des Ausschusses für Bildung und Migration zu priorisieren und zu bewerten, mit welchen Beiträgen die Stadtbücherei eine weltoffene, soziale und zukunftsorientierte Stadtgesellschaft fördern kann.

Warum?

Die Rolle von Bibliotheken hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Ihre Kernaufgaben, Medien, Information und Wissen zur Verfügung zu stellen und Lese- und Sprachförderung zu betreiben, bleiben unangefochten. Im Zentrum steht aber zunehmend die Fokussierung auf die Menschen, die uns aufsuchen. Wir möchten Räume von hoher Aufenthaltsqualität zur Verfügung zu stellen, Ort sein für Teilhabe, Inspiration, Begegnung, Austausch und Vernetzung.

Wie?

 Das Team der Stadtbücherei hat sich in ihrem Konzept für die Zukunft der Stadtbücherei vier Handlungsfelder vorgenommen, die in den nächsten Jahren vorrangig behandelt werden sollen:

  • Das erste Handlungsfeld beschreibt den Bereich „Bildung“. Der Bedarf an außerschulischen Bildungsangeboten sowie Angeboten zur Leseförderung, die die Stadtbücherei für Kinder und Jugendliche anbieten, stieg in den letzten Jahren enorm an. Da die Lesekompetenz entscheidend für den späteren Bildungserfolg ist, möchte die Stadtbücherei ihre kostenlosen außerschulischen Angebote ausbauen.
  • Einladende Ort zu schaffen, an denen Menschen sich entfalten und zusammenkommen können, die Sicherheit, Ruhe, Gesellschaft und Inspiration ermöglichen, plant die Stadtbücherei mit ihrem Handlungsfeld „Dritter Ort“.
  • Unter dem Titel „Öffnung und Zugänge“ beschreibt das Team der Stadtbücherei die Notwendigkeit, technisch-digitale sowie logistisch optimierte Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Räume und das Angebot der Stadtbücherei an die (zeitlichen) Ressourcen der Bürgerinnen und Bürger noch besser anzupassen. Auch die dezentrale Versorgung mit Bibliotheksservices wird hier mitgedacht.
  • Das Handlungsfeld „Partizipation“ beschäftigt sich mit der Ermöglichung von Teilhabe. Bürgerinnen und Bürgern soll die Möglichkeit gegeben werden, aktiv an der Weiterentwicklung der Stadtgesellschaft mitwirken zu können. Dafür bietet die Stadtbücherei nicht nur niedrigschwellig Räume, sondern kann auch bei Vernetzungsprozessen unterstützen.
  • Als übergeordnete Maxime wird das Thema Nachhaltigkeit in allen Maßnahmen und Entscheidungen miteinbezogen.

Was konkret?

Folgende Maßnahmen stehen im Fokus, bedürfen aber in den kommenden Monaten und Jahren noch der genaueren Ausarbeitung und müssen als einzelne Beschlussvorlagen eingebracht werden:

  • Erweiterung der Öffnungszeiten an allen Standorten inkl. Möglichkeiten der Sonntagsöffnung
  • Ausbau des Medienetats für digitale Angebote + digitalen Ausweis
  • Umsetzung eines aktualisierten Raumkonzepts für die Zentrale
  • Personelle Koordination zum Ausbau dezentraler Services inklusive soziale Bibliotheksarbeit
  • Anschaffung 2.Bücherbus ausschließlich für Schulen und KiTas
  • Ausbau Kooperationsarbeit zur begleitenden (vor-)schulischen Sprach- und Leseförderung
  • Ausbau Veranstaltungsmanagement zur optimierten Raumnutzung
  • Standortunabhängige Rückgabe

Ergebnisse der 2. Design-Thinking-Runde: Kinderbücherei Reloaded!

Unsere Kinderbücherei war bereit für einen Neustart! Nachdem inzwischen so viele Familien die Stadtbücherei für sich entdecken, haben wir in der zweiten Runde Design Thinking die Kinderbücherei umgebaut und nachgebessert, damit sie den unterschiedlichen Ansprüchen der vielen großen und kleinen Besucher gerecht wird.

An unserem Familientag im Oktober und in der darauffolgenden Zeit konnten wir unsere neue Kinderbücherei zeigen und haben gespannt beobachtet, wie unsere Neuerungen sich im Alltag bewähren. An dieser Stelle möchten wir Ihnen präsentieren, was sich bei uns geändert hat, falls Sie es nicht schon längst bei Ihrem letzten Besuch entdeckt haben!

Spiel-Regeln

Als Erstes möchten wir unsere neuen Spielregeln vorstellen, die wir am Aktionstag zusammen mit Ihnen erarbeitet und ausgewählt haben. Diese Regeln sollen in Zukunft sicherstellen, dass alle Familien bei ihrem Besuch der Kinderbücherei auf ihre Kosten kommen, weil alle gemeinsam Verantwortung übernehmen. Dabei waren wir begeistert, was für ein gutes Gespür fürs Miteinander selbst unsere jüngeren Besucherinnen und Besucher schon besitzen!

Ich nehme Rücksicht: Damit sich alle – nicht nur ich – bei ihrem Besuch in der Bücherei wohl fühlen und eine schöne Zeit haben.

Ich bin leise: Damit alle in Ruhe ihren Büchereibesuch genießen können. Damit andere lernen & lesen können.

Ich gehe langsam: Damit ich nicht ausrutsche und mir weh tue oder in andere Leute renne.

Ich räume auf: Damit auch andere mit den Sachen spielen können und alles gut wiedergefunden werden kann. Damit es hier immer schön aussieht und nichts kaputt geht.

Ich achte auf meine Eltern: Damit sie sich an die Regeln halten, keinen Quatsch machen oder verloren gehen.

Nach den zahlreichen Interviews, die wir mit Familien geführt haben, haben wir erstaunt zur Kenntnis genommen, wie unterschiedlich jede Familie die Bücherei nutzt: als Ort zum Vorlesen, zum Treffen mit anderen Familien, für lange Aufenthalte inklusive Brotzeit, nur zum Ausleihen, …. Damit wir das auf dem baulich begrenzten Raum ermöglichen können, haben wir die Kinderbücherei in Zonen unterteilt:

Ruhezone

Hier darf man ruhigen Tätigkeiten nachgehen: Lesen, (leises) Vorlesen, ausruhen, … Neue Sofas und Teppiche laden dazu ein, sich niederzulassen.

Sockenzone

Hier ist der Bereich für unsere Kleinsten, deswegen versuchen wir den Boden sauber zu halten. Schuhe können in einem Schuhregal geparkt werden. Damit der Boden nicht nur sauber, sondern auch frei bleibt, bitten wir unsere Besucher hier besonders, uns beim Aufräumen zu helfen.

Essen & Trinken

Im ersten Design-Thinking-Durchgang haben wir schon mitgenommen, dass Essen und Trinken von grundlegender Bedeutung für Familien sind. Das ist natürlich auch bei uns möglich! Wir möchten nur eine räumliche Einschränkung vornehmen, damit unsere Bücher nicht zu enge Bekanntschaft mit Babybrei, Fruchtriegel & Co. machen: Wir bitten darum, dass die mitgebrachte Brotzeit oder Snacks am großzügigen Community-Table zwischen Eingang und Café eingenommen werden. Dort hat man Platz, kann man sich ausbreiten, mit Gleichgesinnten treffen und unsere Bücher werden nicht klebrig. Und mit unseren Kinderhochstühlen können sich hier auch die Kleinsten Besucherinnen und Besucher für das Erkunden der Bücherei stärken.

Kinderwagenparkplätze

Um den knappen Platz in der Bücherei für die Familien freizuhalten, haben wir am Eingang der Kinderbücherei Kinderwagenparkplätze eingerichtet, die schon am Aktionstag sehr gerne angenommen wurden. So bleibt der Platz zwischen den Regalen ganz dem Entdecken unserer vielfältigen Medien vorbehalten.


Herzliche Einladung zum Familientag am 26. Oktober, 14 bis 18 Uhr

Wir möchten unsere Kinderbüchereien weiterentwickeln! Bereits zum zweiten Mal findet daher eine "Design-Thinking"-Runde statt, mit der wir herausfinden möchten, was unsere großen und kleinen Besucherinnen und Besucher in der Kinderbücherei und der Stadtbücherei noch vermissen, und wie wir uns so weiterentwickeln können, dass alle sich bei uns wohlfühlen.

Nach vielen Interviews mit Kundinnen und Kunden sowie Expertinnen und Experten ist es jetzt soweit: Wir haben Ideen gesammelt und Prototypen erstellt, die wir gemeinsam mit Ihnen testen möchten! Daher laden wir Sie herzlich ein zu unserem Familientag am 26. Oktober von 14 bis 18 Uhr in der Kinderbücherei der Stadtbücherei am Ernst-Reuter-Platz.

Herausgekommen ist unter anderem ein groß angelegter Umbau der Kinderbücherei, um sie in verschiedene Zonen zu unterteilen und die Kinderbücherei etwas zu „entzerren“. Wir erhoffen uns, dass es so möglich ist, dass ruhiges Vorlesen neben dem Spielen in der Spielecke existieren kann, ohne dass sich die Kinder gegenseitig stören.

Außerdem möchten wir gerne „Spielregeln“ für die Kinderbücherei festlegen, die sicherstellen, dass bei Ihrem Besuch alle Kinder und Familien auf ihre Kosten kommen, egal wie sie die Bücherei nutzen möchten. Am Aktionstag können Sie mit entscheiden, welche Spielregeln am Ende für die Kinderbücherei gelten und wie die Spielregeln kommuniziert werden.

Wenn Sie Lust haben, sich das Ergebnis unserer Überlegungen an unserem Aktionstag anzuschauen (und uns vielleicht Feedback zu geben), dann freuen wir uns sehr, Sie am Donnerstag, den 26. Oktober in der Zentrale der Stadtbücherei Augsburg zu begrüßen. Der Eintritt ist frei, es ist keine Anmeldung erforderlich!


Das Design-Thinking-Team startet in die zweite Runde

Nach unserer ersten Design-Thinking-Runde im Jahr 2022 hat das Team die Arbeit wieder aufgenommen und startet den zweiten Durchlauf. Wenn Sie die Bücherei regelmäßig besuchen, haben Sie sicher mitbekommen, dass sich viele unserer Änderungen und Ideen, die wir mit dem Projekttag im September 2022 umgesetzt haben, bewährt haben und gut angenommen werden. Bei manchen Ideen und Änderungen sehen wir aber auch noch Verbesserungspotenzial.

Unsere zweite Runde Design Thinking steht daher unter den Mottos Bewerten, Anpassen und Verbessern! Das Projektteam nimmt sich in leicht abgewandelter Runde nochmals die Kinderbücherei und die Kinderbereiche der Zweigstellen vor – in dieser Runde steht dabei im Mittelpunkt, wie wir die Kinderbereiche für alle Besucherinnen und Besucher attraktiv gestalten können.

Momentan ist das Design-Thinking-Team dafür in der Stadt unterwegs und befragt Familien, die aktuell oder früher die Kinderbücherei besuchen, holt sich Anregungen von Expertinnen und Experten aus anderen Bereichen und besucht analoge Orte, an denen ähnliche Bedingungen wie in der Bücherei herrschen.

Im September werden wir unsere Ergebnisse zusammentragen und wichtige Themenbereiche identifizieren. Dann entwickeln wir Vorschläge für neue Angebote und Änderungen, die wir mit Ihnen testen möchten! Den genauen Termin für unseren nächsten „Familientag“ geben wir in Kürze hier bekannt. Seien Sie gespannt!


Ausprobiert und für gut befunden!

Der 29. September und die folgenden Wochen, in denen einige Prototypen weiterhin ausprobiert werden konnten, waren für uns sehr aufschlussreich und haben Vieles bestätigt, was wir über die Interviews mit Ihnen erfahren haben.

Hier stellen wir nun vor, was sich durch diese erste Runde Erfahrung mit Design Thinking in der Stadtbücherei verändert hat – aber sicher haben Sie Vieles davon schon längst getestet:

Community-Tisch

Die Nachbarschaft von ruhigem Zeitungslesebereich und lebhafter Kinderbücherei war in der Vergangenheit nicht immer störungsfrei.
Die Idee, diese beiden Bereiche zu trennen, stößt bei Ihnen auf große Zustimmung und überwiegend positive Rückmeldungen.
Dies bedeutet, dass der Community-Tisch im EG der Zentrale dauerhaft bleiben wird anstelle der Einzelplätze für Zeitungslesende.

In dieser Zone wird man weiterhin lesen können – in absehbarer Zeit auch mit Tablets, auf denen unser großes digitales Zeitungs- und Zeitschriftenportal PressReader genutzt werden kann. Aber wie der Name schon sagt, etabliert sie sich zunehmend als Treffpunkt zum Austausch, zum Plaudern, um zwischendurch etwas zu essen – gerne gewürzt mit unseren frischen Kräutern und auch aus dem StadtCafé dürfen Getränke geholt werden. Auch um etwas abseits der trubeligen Kinderbücherei vorzulesen, sich ins Papphaus zurückzuziehen oder am Fenster und dem kleinen Basteltisch kreativ zu werden, steht Einiges bereit, ebenso wie eine Ladestation für Mobilgeräte, die 2023 eingerichtet werden wird.

Im bisherigen Zeitungsregal werden Neuerscheinungen noch übersichtlicher und attraktiver präsentiert.

Zeitungslesebereich

Im 3.OG wurde die lange Zeit ungenutzte und leerstehende Fläche mit einem der besten Blicke über die Stadt und auf das Rathaus in den neuen Zeitungslesebereich umgewidmet. Derzeit ist dieser Bereich noch etwas provisorisch und noch nicht im vollen Umfang nutzbar, da wir sicherheitstechnisch nachrüsten müssen.

Ein Möbel zur übersichtlichen Präsentation der Zeitungen und einige andere Sitzmöglichkeiten werden 2023 gekauft.

Kinderbücherei & Elternservices

Für Mütter, die stillen, oder Elternteile, deren Kinder gerade ausreichend selbst beschäftigt sind, haben wir ein Elternregal eingerichtet, das mit Buch- und Zeitschriftentiteln bestückt ist, die zum Durchblättern, Querlesen und Ausleihen einladen. Hier wartet auch der vielfach gewünschte Stillsessel auf Sie.

Vom ersten Tag an wurde der offene Kostümschrank mit vielen bunten Verkleidungsmöglichkeiten gestürmt. Hier können die Kleinen in die Rolle der Heldinnen und Helden ihrer Bilderbuchwelten schlüpfen, als Polizeibiene umherschwirren oder sich als Piratin oder Pirat in eines der Kuschelnester fallen lassen. Im neuen Mini-Zelt verstecken sich beste Freundinnen und Freunde.

Das quietschgrüne Lesesofa ermöglicht auch ganz nahe an all den anderen Aktivitätsmöglichkeiten Rückzug und Eintauchen ins Lieblingsbilderbuch.

Im 1. OG wird ein Spiel- und Beschäftigungsbereich entstehen, damit Elternteile, deren Kinder nicht unbeaufsichtigt bleiben können, auch im Erwachsenenbereich in Ruhe stöbern und sich mit Lektüre eindecken können

Eine Motorikschleife wird bei Bedarf an der Servicetheke ausgegeben.

Sowohl in der Zentrale als auch in den Zweigstellen finden Sie künftig Hocker an den Service- bzw. Rückgabeterminals, die entweder als Ablage genutzt werden können oder es auch dem Nachwuchs ermöglichen, selbständig ihre „Beute“, die sie in den neuen Kinder-Einkaufswägen sammeln können, zu verbuchen oder die Ausstellung des eigenen Büchereiausweises auf Augenhöhe mitzukriegen.

Sharing-Service

Sehr begehrt ist unsere neu angebotene Möglichkeit, Taschen, die zuhause übrig sind (egal ob Stoff, Papier, Plastik), mitzubringen bzw. wenn Sie mal wieder mehr Lesestoff als geplant mitnehmen möchten, gebrauchte Taschen mitzunehmen.

Nicht nur am oben genannten Community-Tisch wird es grüner und gemütlicher, sondern auch für verschiedene andere Bereichen des Hauses nehmen wir Pflanzenspenden an, die vielleicht für die eigene Wohnung zu groß geworden sind. Dies gilt auch für die Stadtteilbüchereien.

Einige Ideen, die gut angenommen bzw gewünscht wurden, brauchen noch etwas bis zur Realisierung (neuer Zeitungsbereich, Ladestation, Tablets, Spielbereich 1.OG.), andere sind im Ideenspeicher geparkt, da sie zusätzliche Ressourcen erfordern.

Wir freuen uns auf alle Fälle riesig, dass Sie unseren Prozess so aktiv und anregend begleitet haben. Sie freuen sich hoffentlich genauso über die neuen Umsetzungen wie wir!

Wie geht’s weiter?

Eine zweite Runde Design Thinking wird Mitte Juni 2023 starten – welchen Themenkomplex bzw. welche Zielgruppen wir dann bearbeiten werden, ist noch offen. Bleiben Sie gespannt und beteiligen Sie sich gerne wieder mit Ihren Vorschlägen, Eindrücken beim Ausprobieren und Rückmeldungen!


Jetzt beginnt die heiße Phase! Familientag am 29. September

Die Erkenntnisse aus unseren Interviews dienten uns als Grundlage, um über unsere Arbeit zu reflektieren und die Stadtbücherei aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Aus unserer Analyse haben sich bestimmte Themenbereiche ergeben, die sowohl für unsere Kundinnen und Kunden als auch für uns als Team eine zentrale Rolle spielen. Bei der Weiterentwicklung unserer Räumlichkeiten und Angebote möchten wir also unser besonderes Augenmerk auf diese Themen legen:

  • Willkommenskultur: Wir möchten noch mehr als bisher Offenheit signalisieren und unser Haus so gestalten, dass ein langer und unkomplizierter Aufenthalt für Familien möglich ist.
  • Entdecken und Spielen: Die Kinderbücherei soll nicht nur zum Stöbern einladen, sondern in Zukunft auch noch mehr Möglichkeiten zum Spielen, Entdecken und Entspannen bieten.
  • Elternbedürfnisse: Mütter und Väter brauchen auch mal Zeit für sich. Wir möchten unser Haus so gestalten, dass auf allen Etagen ein entspannter Aufenthalt mit Kindern möglich ist. In der Kinderbücherei soll auch eine „Erwachsenenecke“ entstehen.
  • Zugänglichkeit: Wir möchten Kinder befähigen, sich möglichst ohne Hilfe im Haus zu orientieren und bereiten die entsprechenden „Hilfsmittel“ dazu vor.
  • Nachhaltigkeit: Man muss nicht alles neu kaufen. Gebrauchte Tüten, Taschen, Schirme gibt es bei uns testweise auch einfach zum Mitnehmen (und gerne Wiederbringen!)
  • Verpflegung: Uns ist bewusst, dass Essen und Trinken Grundbedürfnisse sind und es besonders bei kleinen Kindern auch „mal schnell gehen“ muss. Daher möchten wir testweise unsere Essbereiche erweitern.
  • Pflanzen: Nicht nur unsere Kundinnen und Kunden, auch wir hätten manchmal gerne etwas mehr Grün im Orange. Beratungen mit dem Botanischen Garten laufen…

Wir haben gemeinsam „Prototypen“ entwickelt, die wir gemeinsam mit Ihnen ausprobieren wollen!

Kommen Sie am 29.9. zu unserem „Familientag“ und testen Sie unsere Entwürfe mal selbst. Von 10 bis 18 Uhr sind wir für Sie da und erklären Ihnen gerne unsere Ideen. Wir sind gespannt auf Ihr Feedback!


Das Design-Thinking-Team schwärmt aus!

Seit Mitte Mai ist das Design-Thinking-Team der Stadtbücherei unterwegs in der Stadt, um Familien zu interviewen und dabei wertvolle Erkenntnisse für den Design-Thinking-Prozess zu sammeln. Unsere Befragung soll so gut wie möglich die vielfältige Augsburger Stadtgesellschaft repräsentieren: Familien mit einem Kind oder vielen Kindern, unterschiedlichem kulturellen Background, große Familien, Alleinerziehende, Geschwister und Großeltern, Bewohnerinnen und Bewohner der unterschiedlichen Stadtteile… Jedes Interview bietet uns ein wertvolles Stückchen für unser „Ideenpuzzle“. Bewusst gehen wir auch auf Nutzende zu, die in der Stadtbücherei Ruhe suchen, Zeitung lesen oder lernen möchten, um ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen und mit einem familienfreundlichen Hauskonzept in Einklang zu bringen.

Die bei den Interviews gesammelten Aussagen werden beim nächsten gemeinsamen Termin im Juli „geclustert“, um aus den gewonnenen Erkenntnissen relevante Informationen „zu destillieren“, die als Grundlage für die Entwicklung neuer Ideen für die Stadtbücherei dienen sollen. Bleiben Sie gespannt und merken Sie sich gerne schon mal einen wichtigen Termin vor: Am 29.9. findet unser „Familientag“ statt, bei dem wir unsere entwickelten Ideen öffentlich vorstellen möchten.


Design Thinking – Fragefindung am 13. Mai

Wieder kommt das Design-Thinking-Team zusammen, um über die Fülle der Informationen aus dem Methodenworkshop zu reflektieren und gemeinsam eine Fragestellung für die Stadtbücherei zu entwickeln. Es herrscht Konsens darüber, dass wir unser Haus einladend gestalten und jeder Form der Ausgrenzung entgegenwirken möchten. 

Unsere zentrale erste Forschungsfrage zielt also darauf ab, eine bessere Aufenthaltsqualität für Familien zu schaffen.

Im Methodenworkshop hat das Team gelernt, zielführend Interviews zu führen. Wichtig dabei ist vor allem, eigene Erwartungen und Erfahrungen auszublenden und in der Umfragephase zunächst völlig losgelöst von einer Evaluierung oder Weiterentwicklung von Services und Angeboten zu denken. Vielmehr sollen möglichst detaillierte Erkenntnisse über die Bedürfnisse und Alltagssituationen von Familien gesammelt werden. Die Aussagen helfen uns herauszufinden, unter welchen Umständen Familienalltag als entspannt oder im Gegenteil als stressig wahrgenommen wird.


Design Thinking – Methodenworkshop für Mitarbeitende am 28. und 29. April

Unter der Leitung von Julia Bergmann lernt das Projektteam in einem zweitägigen Workshop die Grundlagen der Design-Thinking-Methodik kennen. 

Frau Bergmann stellt die Grundlagen der Design-Thinking-Forschung ebenso wie Best Practices aus anderen (internationalen) Bibliotheken vor, die bereits einen Weiterentwicklungsprozess auf der Basis von Design Thinking durchlaufen haben. Manche der vorgestellten Lösungen sind verblüffend einfach und kostengünstig, häufig kann eine Neubewertung der eigenen Werte und Praktiken ein entscheidender erster Schritt zur Weiterentwicklung sein.

Die sieben Mitarbeiterinnen lernen im nächsten Schritt die Design-Thinking-Methode praktisch anzuwenden: beginnend mit der Formulierung einer Forschungsfrage über die Zusammenstellung von Interviewfragen, die anschließende Auswertung der Ergebnisse und die Entwicklung neuer Ideen und „Prototypen“.

Als kleine „Übung“ befragt das Team einige Nutzerinnen und Nutzer in der Stadtbücherei und wertet die Erkenntnisse gemeinsam aus. Insbesondere die Bereitschaft und Offenheit der Befragten hat uns positiv eingestimmt auf die bevorstehende „echte“ Interviewphase.


Alle Mitarbeitenden mitnehmen beim Prozess - Stadtbüchereischließung am 5.April 2022 für den internen Auftaktworkshop

Direkt im Anschluss an den Bürgerschaftsabend folgte eine ganztägige Veranstaltung für alle Mitarbeitenden der Stadtbücherei, denn auch hier war der Begriff und die Methode Design Thinking den meisten bis dahin unbekannt. Ein achtköpfiges Kernteam, das aus den verschiedensten Bereichen der Stadtbücherei zusammengesetzt ist, wird in den nächsten Wochen und Monaten intensiv einen ersten Themenkomplex bearbeiten und Ideen für mögliche Umsetzungen entwickeln. Wie solche Ideen für Räume, Services oder neue Formate aussehen können, dafür brachte auch hier Julia Bergmann einen internationalen Blumenstrauß an Projekten mit. Immer wieder hörte man aus den Reihen förmlich das Hufescharren und den Wunsch, ähnliches gleich für Augsburg umzusetzen. Doch was in Helsinki, Langenfeld oder Gütersloh funktioniert, muss nicht unbedingt für hier passen. Daher verwies die Referentin wiederholt darauf, wie wichtig das Erlernen und Einhalten der Design-Thinking-Schritte und Interviewtechniken ist, um tatsächliche Bedarfe richtig zu erforschen und nicht mit vorgefertigten Meinungen und der Haltung „wir wissen schon, was die Leute brauchen“ Modelle zu entwickeln, die dann womöglich scheitern. 

Die Mitarbeitenden werden die Stellwandfragen in den kommenden Tagen noch ergänzen und anschließend clustern. Welches erste große Bedürfnis mit welcher konkreten Fragestellung das Kernteam in Angriff nehmen wird, wird sich nach dem Methodenworkshop Ende April nach und nach herauskristallisieren. 

Die Kolleginnen und Kollegen, die in dieser Zeit das Kernteam vertreten und Alltagsarbeiten mit übernehmen werden, haben aus diesem Tag viel Inspirierendes und Motivierendes mitgenommen und werden den Prozess positiv mittragen, auch in dem Wissen, dass sie in weiteren Runden selbst ebenfalls aktiv die Bibliotheksentwicklung mit prägen werden. 


Was heißt Design Thinking? Auftaktveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger am 4. April 2022 

Um ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie die Methode Design Thinking für einen Bibliotheksentwicklungsplan angewendet werden kann, war die Bürgerschaft zu diesem Abend eingeladen. Julia Bergmann, die die Stadtbücherei bei diesem Prozess als externe Trainerin und Spezialistin zum Thema begleiten wird, führte in die Methode ein und lieferte Best Practice Beispiele nicht nur aus Deutschland, sondern auch zahlreichen niederländischen und skandinavischen Bibliotheken. Über die Hälfte der rund 40 Personen beteiligten sich an der anschließenden Diskussion bzw. brachte zum besseren Verständnis noch zahlreiche Fragen ein, ehe sie sich äußerst kreativ und vielfältig an den fünf Stellwänden äußerten. Es entstand eine bunte Sammlung an Ideen, Wünschen und Bedürfnissen. 

Auch wenn sicher nicht alle Fragezeichen aufgelöst werden konnten, zeigten sich die Besucherinnen und Besucher dem Prozess gegenüber sehr aufgeschlossen und warten nun neugierig auf alle weiteren Schritte und Entwicklungen. Sie freuen sich auch darauf, als Interview-Partner/innen oder künftige Expert/innen (je nach Zielgruppe und Themenstellung) gefragt zu werden.


Bürgerbeteiligung in Göggingen 2021

Wie soll die Bücherei der Zukunft aussehen? Dazu veranstaltete die Stadtbücherei 2021 zwei Aktionen, in welchen Ideen aus der Bürgerschaft gesammelt wurden, um diese in die Planung neuer Gestaltungsschritte einfließen zu lassen.

Den Auftakt machte hierbei ein Aktionsnachmittag in der Stadtteilbücherei Göggingen. Dort entsteht ein von Bücherei und Bürgerbüro gemeinsam genutzter Neubau. Hierfür brachte die Bücherei Förderverein, Politik und Gögginger Bürgerinnen und Bürger zusammen. Der Architekt Wolfgang Walcher informierte über den Bauplan und die geplanten Schritte. Dazu lockte ein breites Mitmachangebot vom Bücherflohmarkt bis hin zum Kamishibai-Theater zahlreiche Familien in den Innenhof des Alten Rathauses in Göggingen.

An zahlreichen Stellwänden konnten die künftigen Nutzerinnen und Nutzer ihre Ideen für die Bücherei der Zukunft einbringen. Wie soll das neue Gebäude heißen? Wie soll es gestaltet sein und was ist den Nutzenden besonders wichtig? Kreative Vorschläge waren erwünscht – und wurden vielfach eingebracht. Namensideen wie Klausenburg, Bürgertreff am Klausenberg oder GöBüBü waren ein paar der kreativen Vorschläge, die sich auf den Pinnwänden fanden. Auch andere Wünsche wie eine Leseecke mit Hängematte, Leihräder oder ein Café wurden von den Besucherinnen und Besuchern im Innenhof des Alten Rathauses formuliert.

Und auch die Politik stellte sich in Form von Oberbürgermeisterin Frau Weber, Ordnungsreferent Frank Pintsch und Bildungsreferentin Martina Wild den Fragen einer Gögginger Schulklasse. So erfuhren die Schülerinnen und Schüler die Lieblingsbücher der Oberbürgermeisterin und der beiden Referenten und was sie mit Büchereien verbinden und welche Bücher sie als Jugendliche gerne lasen. Ein Bücherflohmarkt der Bücherfreunde Göggingen mit vielen Schnäppchen rundete den Nachmittag ab.

Eine Hängematte wird es leider nicht geben, dafür aber andere gemütliche Leseecken in der man in Ruhe schmökern kann. Und wie auch in der Bücherei am Ernst-Reuter-Platz und in Lechhausen wird es einen Rückgabemöglichkeit außerhalb der Öffnungszeiten geben, die auch dank Open-Library-Technik*, stark ausgeweitet werden. Und neben Leseecken soll auch für genug Arbeitsplatz gesorgt werden, egal ob allein oder in der Gruppe. Auch die gewünschte Outdoor-Ecke, Dachterrasse und die Gaming-Zone konnten wir realisieren. Und neben den ganzen Neuerungen gibt es natürlich auch das alt bewährte: viele Medien, Veranstaltungen und jeder Menge netter Leute.

*eine Open Library ist eine Bücherei, die auch ohne anwesendes Personal von Personen ab 18 Jahren genutzt werden kann. Die Voraussetzung dafür ist ein gültiger Büchereiausweis der Stadtbücherei Augsburg. Unsere Stadtteilbücherei in Lechhausen ist schon solch eine Open Library.

Martina Wild war es auch, die sich am 06.10.2021 die Bühne mit Rüpel/ Schrammel beim Abend „Stadtbücherei.Findet.Stadt“ teilte.