Stadt Augsburg beschließt Hitze-Aktionsplan
Die Stadt Augsburg legt einen umfassenden Hitzeaktionsplan vor. Er soll Bürgerinnen und Bürger besser vor den gesundheitlichen Folgen extremer Hitze schützen. Der Umweltausschuss hat ihn am heutigen Montag beschlossen.

Oberbürgermeisterin Eva Weber und Umwelt-/Gesundheitsreferent Reiner Erben haben bei der Gestaltung der Klimainsel selbst Hand angelegt. Foto: Ruth Plössel/Stadt Augsburg
Der Hitzeaktionsplan wurde vom Gesundheitsamt unter Federführung von Umwelt- und Gesundheitsreferent Reiner Erben entwickelt. Er ist Teil des Klimaanpassungskonzepts KASA.
Mehr heiße Tage
Die Temperaturen in Augsburg steigen: Seit 1881 hat sich die Durchschnittstemperatur um 2,2 Grad Celsius erhöht. Die Zahl heißer Tage mit über 30 Grad nimmt zu – mit spürbaren Folgen für die Gesundheit; besonders für ältere Menschen, Kinder, Schwangere und Menschen mit Vorerkrankungen. Im Gegenzug ist die Zahl der Starkregen-Tage im Frühjahr um 29 Prozent gestiegen.
Die Maßnahmen
Der Hitzeaktionsplan umfasst 18 konkrete Maßnahmen in vier Bereichen:
Planung & Koordinierung
Einrichtung einer städtischen Koordinierungsstelle
Jährlicher Steuerungskreis zur WeiterentwicklungInformation & Aufklärung
Digitale Hitzewarnungen und Info-Plattform
Kampagnen für besonders gefährdete GruppenGesundheit & Soziales
Hitzeschutz in Kitas, Schulen, Pflegeeinrichtungen
Trinkflaschen für Obdachlose, Checklisten für VeranstaltungenÖffentlicher Raum
Begrünte „Klimainseln“ wie am Martin-Luther-Platz
Übersicht kühler Orte wie Parks, Kirchen oder Bibliotheken
So wird in Augsburg vor Hitze geschützt
Auf dem Martin-Luther-Platz hat die Stadt Augsburg eine „Klimainsel“ eingerichtet. Sie ist bunt begrünt und hat schattige Aufenthaltsbereiche. Referent Reiner Erben und Oberbürgermeisterin Eva Weber haben sie am heutigen Montag, 14. Juli, eingeweiht. Dazu infomiert die Stadt über kühle Orte, die man an heißen Tagen ansteuern kann. Kirchen, Bibliotheken, Parks oder Museen zum Beispiel.
Hitze-Portal auf augsburg.de
Unter augsburg.de/hitze wurde vor einigen Tagen das Hitze-Portal mit viele weiteren wertvollen Informationen freigeschaltet. Unter anderem findet man hier die offiziellen Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes.
Umwelt- und Gesundheitsreferent Reiner Erben nennt weitere Beispiele. So verteilen Streetworker kostenlose Trinkflaschen an Obdachlose. „Zu Hitzeschutzmaßnahmen in Kindertageseinrichtungen etwa zählen regelmäßige Trinkpausen und angepasste Tagesabläufe ebenso wie schattige Spielbereiche“, erklärt der Referent. „Im Veranstaltungsbereich erhalten Veranstalter eine Checkliste, um bei Events für Schatten, Trinkwasser und medizinische Versorgung zu sorgen.“
OB Eva Weber: „Wir übernehmen als Stadt Verantwortung“
Die Umsetzung der Maßnahmen wird jährlich geprüft. Ein Steuerungskreis aus städtischen Ämtern und externen Akteuren trifft sich regelmäßig. Fortschritte werden bewertet, neue Herausforderungen werden definiert. „Der Hitzeaktionsplan ist unser kommunales Instrument, um Augsburg gezielt auf die zunehmende Hitzebelastung vorzubereiten“, so Oberbürgermeisterin Eva Weber. „Wir übernehmen Verantwortung und treffen Maßnahmen, die die Gesundheit der Menschen in unserer Stadt schützen, insbesondere auch die der vulnerablen Gruppen. Der Plan richtet sich an die gesamte Stadtgesellschaft und wird als dynamisches Konzept kontinuierlich weiterentwickelt. Mit dem Hitzeaktionsplan setzen wir eines der beiden Leitprojekte aus dem Klimaanpassungskonzept KASA um – ein wichtiger Schritt, um Hitzeauswirkungen auf Stadt und Bevölkerung nachhaltig zu begrenzen.“ (pm/rs)