
Voraus gedacht
Augsburg denkt einen Schritt weiter: Die Mitarbeiter des Amtes für Grünordnung wählen Bäume für Neupflanzungen danach aus, wie gut sie die Standortbedingungen der Stadt verkraften. Was macht Stadtbäumen zu schaffen und welche Eigenschaften zeichnen einen Klimabaum aus?
Viele heimische Bäume wie Eschen und Ahorn leiden sehr unter den harten Bedingungen in der City. Die Bäume vergreisen und erkranken schnell. Wer ist schuld?
Faktor Mensch
Menschen schaden dem Grün direkt und indirekt. Baumaßnahmen, Bodenverdichtung, oder falsche Baumpflege können Wurzeln und Baumkronen direkt beschädigen. Aber auch die Hitze durch den Asphalt und das Streusalz im Winter belasten die Bäume langfristig.
Faktor Schädling
Insekten beleben die Bäume, doch nicht alle sind gute Gäste. Schädigende Pilze oder Insekten können sie befallen und ihre Kraft schwächen.
Klimabäume
Zu den Bäumen, die Stadtplaner als „Klimabäume“ bezeichnen, zählen viele Arten insb. aus Asien oder aus Süd-Ost-Europa. Sie überstehen den Wechsel aus extremer Hitze und Trockenheit im Sommer und der Kälte im Winter besser als heimische Bäume. Und bleiben deshalb in der Stadt länger vital.
Langzeittests laufen
Das Landesamt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim testet im Rahmen des Forschungsprojekts „Stadtgrün 2021“ 20 bisher kaum gepflanzte Baumarten auf ihre Klimaverträglichkeit als Stadtbaum. Auch Augsburg beteiligt sich und meldet im Rahmen der Langzeitstudie Berichte über Wuchs und Entwicklung der hier gepflanzten Sorten ans Landesamt. Auch andere Institute und Baumschulen führen Studien durch mit dem Ergebnis geeignete Baumarten zu empfehlen.
Klimabäume in Augsburg
Verschiedene sog. „Klimabäume“ wachsen bereits im Stadtgebiet bzw. sollen in Zukunft mehr gepflanzt werden. Bei den meisten Arten handelt es sich immer noch um wenige Exemplare, da die Erkenntnisse über die positiven Eigenschaften dieser Baumarten im urbanen Bereich erst in den letzten Jahren gesammelt wurden:
Titelfoto: Ruth Plössel