Papilio: Entwicklungsorientierte Prävention für Kinder – Chancen erkennen und umsetzen

Eine Nachlese über die Fachtagung "Entwicklungsorientierte Prävention auf den Punkt gebracht"

Am 24. November 2023 fand in Kooperation zwischen dem Amt für Kindertagesbetreuung und dem Sozialunternehmen Papilio eine Fachtagung zum Thema "Entwicklungsorientierte Prävention auf den Punkt gebracht" statt. Die Veranstaltung wurde von Diana Schubert, Leiterin der Kita Stadt Augsburg, und Katharina Hepke, Geschäftsführende Gesellschafterin der Papilio gGmbH, eröffnet. Insgesamt waren rund 60 Teilnehmende aus ganz Deutschland dabei. Sebastian Kochs moderierte die Veranstaltung.

Schubert betonte, dass alle 48 städtischen Kitas zukünftig Papilio umsetzen sollen, nachdem bereits die Kita Herrenbachstraße den Start gemacht hat. Sie verwies auf den "Communities That Care - CTC" Präventionsansatz, der Kindern und Jugendlichen bestmögliche Chancen für ein gesundes und risikoarmes Aufwachsen bieten soll. Hepke unterstrich die Wichtigkeit einer altersübergreifenden Präventionskette, die durch Papilio gebildet wird. Dadurch werden Kinder von klein auf in ihrer sozial-emotionalen Entwicklung begleitet und gestärkt. Das wissenschaftlich fundierte Präventionsprogramm zeigt auf, dass prosoziales Verhalten nachhaltig gefördert und Verhaltensauffälligkeiten reduziert werden.

Sozial-Emotionale Kompetenzen als Schlüsselkompetenzen

Prof. Dr. Herbert Scheithauer von der Freien Universität Berlin hielt einen Vortrag über den "Entwicklungsorientierten Ansatz für die Frühpädagogik" und betonte die Wichtigkeit von sozial-emotionalen Kompetenzen für das persönliche und schulische Wachstum der Kinder. Auch altersangemessene Emotionsregulationsstrategien spielen dabei eine wichtige Rolle. Ebenso die Qualität der Beziehung zwischen Fachkraft und Kind ist besonders wichtig, ebenso wie positive Beziehungen zu Gleichaltrigen.

„Es ist ok und wichtig auch mal wütend zu sein“

Eva-Christine Kramer, Kita-Leiterin der Herrenbachstraße, präsentierte die praxisnahe Umsetzung von Papilio in ihrer Einrichtung und betonte die Bedeutung eines sicheren Rahmens, in dem Kinder ihre Gefühle ausdrücken können. „Es ist ok und wichtig auch mal wütend zu sein.“. Ihre Einrichtung startete 2021 mit Papilio. Seither nutzen sie verschiedene Instrumente des Präventionsprogramms wie Gefühlskobolde, spielzeugfreie Tage oder Spiele mit besonderen Regeln.

„Ohne Bindung keine Bildung“

In einer anschließenden Podiumsdiskussion hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich mit Prof. Dr. Herbert Scheithauer, Diana Schubert, Eva-Christine Kramer und Katharina Hepke auszutauschen. Dabei wurden unter anderem der Umgang mit Kindern, die herausforderndes und verhaltensauffälliges Verhalten zeigen, sowie die Schwierigkeiten der Implementierung von Präventionsprogrammen an Schulen diskutiert. Es wurde betont, dass die Themen von Papilio für Fachkräfte bereits bekannt sind, aber dass der Blick geschärft und eine entsprechende Haltung eingenommen werden soll. „Ohne Bindung keine Bildung“ fasst eine Teilnehmerin zusammen.

Für Gleichberechtigung stark machen

Die Veranstaltung ermöglichte den Austausch zwischen verschiedenen Expertinnen und Experten aus dem frühkindlichen Bereich. Es konnten sowohl praxisnahe Erfahrungen geteilt als auch wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden. Abschließend hob Katharina Hepke hervor, dass Papilio für gelebte Menschlichkeit steht und es darum geht, Kinder zu sehen und ihnen Raum zur Entfaltung zu geben. Wertschätzung, Wahrnehmung und Herzensbildung betont sie als zentrale Aspekte und forderte dazu auf, aufeinander zu achten und sich für Gleichberechtigung stark zu machen.

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