Wie das Lächeln in den Berufsalltag einziehen kann: Eine Reportage zur ersten Absolventenfeier von Augsburger Kita-Beschäftigten im Kleinen Goldenen Saal am 03. November 2022


Die prunkvolle Barockpracht des Kleinen Goldenen Saals im Augsburger Domviertel ist die Herberge für eine stimmungsvolle und würdige Abschlussveranstaltung aller Augsburger Absolventen im Kita-Bereich: von den Pädagogischen Assistenzkräften über die Studierenden der Fachakademien für Sozialpädagogik bis zu den Kinderpflegerinnen und Kinderpflegern. Sie alle haben im letzten Schuljahr ihren frühpädagogischen Abschluss in Augsburg oder Nördlingen erworben. Im Gespräch mit einzelnen Berufsanfängern sieht man immer in strahlende Gesichter. Die Arbeit mit den Kindern und das erste Umsetzen von eigenen pädagogischen Projekten wirkt auf alle sehr erfüllend.


Schön, dass Sie hier angekommen sind - heute Abend haben wir Zeit füreinander!“

Mit dem türkischen Kinderlied „Unser Schiff tanzt auf den Wagen“ beginnt die Band aus Studierenden und Lehrkräften der katholischen Fachakademie für Sozialpädagogik Maria Stern aus Augsburg unter der Leitung des städtischen Kita-Leiters Peter Eisenberger den musikalisch-stimmungsvollen Auftakt der Abschlussveranstaltung. Musikalisch beschwingt setzt die Band immer wieder klangvolle Akzente und begeistert die Anwesenden mit ihren Darbietungen.


Eva Hermanns, Leitung des Amts für Kindertagesbetreuung der Stadt Augsburg, begrüßt alle Anwesenden und freut sich über den Impuls zu dieser Veranstaltung, der von der Lehrerin Anne Buck von der FAKS Maria Stern kam. „Ihr Anliegen war es, dass wir alle hier gemeinsam einen Abschluss feiern“. Weiterhin betont sie: „Schön, dass Sie hier angekommen sind und diesen Beruf gewählt haben, egal ob als Pädagogische Assistenzkraft oder als Erzieherin. Sie sind, egal ob bei einer katholischen oder städtischen Kita für die rund 6000 Kinder in dieser Stadt gemeinsam für eine gute Bildungsqualität verantwortlich.“

„Wir brauchen gerade Sie, um gute Bildung in unserer Stadt zu gestalten“

Die Zweite Bürgermeisterin und Referentin für Bildung und Migration, Martina Wild, betont gleich zu Beginn in ihrem Grußwort, das sie an alle Festgäste richtet. Denn neben den frisch ausgebildeten Kita-Fachkräften sind auch zahlreiche Kita-Leitungen, Praxisanleitungen sowie Schulleitungen und Lehrkräfte mit eingeladen.

„Gute und gerechte Bildung ist das Wichtigste, was wir gemeinsam mit auf den Weg geben können, damit alle Kinder von Anfang gute Startchancen haben. Deshalb kommt der frühkindlichen Bedeutung eine wichtige Rolle zu. Sie als Absolventen und jetzt schon als Kita-Mitarbeitende nehmen dabei eine wichtige Rolle mit ein. Ich gratuliere herzlich zu Ihrem Abschluss. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels freue ich mich sehr, dass wir hier gemeinsam Ihren Abschluss feiern.“

Die Moderatorin Anastasia Brant begrüßt nun die Hauptrednerin, die Psychologin Virginie Puschmann mit ihrem Vortragsthema: Wie kann das Lächeln in Ihren Berufsalltag einziehen und zum Dauergast werden?

Von lustigen Fragen bis zur körperlichen und seelischen Gesundheit - der Hauptvortrag bringt so manch erheiternde neue Erkenntnisse

„Kinder stellen Fragen, auf die man selber gar nicht gekommen wäre. Hat jemand eine lustige Frage kürzlich gehört?“ frägt Virginie Puschmann in das Auditorium. Eine Absolventin erzählt daraufhin von der Kinderfrage: Können Schlangen auch pupsen? Durch ernste und lustige Fragen sei in Kitas lebenslanges Lernen einfach. „Unsere Gehirne werden dauernd gefördert.“ Wichtig ist ihr dabei, die neugierigen Kinder zu begleiten und selbst seine Neugier zu behalten. Dann verweist sie auf den Neurowissenschaftler Gerald Hüther, der betont, nicht auf alles gleich eine Antwort zu geben. Also auch mal abwarten, wenn man mit den Kindern in den Dialog geht: „Wenn das Kind einen Käfer gesehen hat, zu dir kommt und frägt, was ist denn das für ein Käfer, dann nicht sofort die Antwort geben. So halten wir unser Gehirn fit.“ Auch im Umgang mit Stress verweist sie auf den Perspektivwechsel, um seine Selbstwirksamkeit und die Resilienz zu stärken. „Den Umgang mit Stress lernen die Kinder von uns.“

Eine lächelnde Erkenntnis, die später auch noch auf dem Flur beim Genießen des schmackhaften Bio-Caterings aus Horgau diskutiert wurde: „Im Schnitt lachen Kinder 400-mal am Tag, ein Erwachsener nur 15-mal. Die Wissenschaft dazu heißt Gelotologie.“