Reggio-Bildungsansatz
In unserer Kita entdecken, forschen und experimentieren wir gemeinsam mit Kindern im Alter von 0 - 3 Jahren (Krippe) und von 3 Jahren bis zum Schuleintritt (Kindergarten). Alle Kinder sind bei uns herzlich willkommen. Wir freuen uns über eine große Vielfalt in unserer interkulturellen Kita und erleben die vielen unterschiedlichen Nationen, Kulturen und Religionen als Bereicherung unseres Kita-Alltags. Die Philosophie des Reggio-Bildungsansatzes aus der norditalienischen Kleinstadt Reggio-Emilia inspiriert das Denken und Handeln in unserer Kita. „Von den Kindern lernst Du mehr als sie von Dir. Sie lernen eine Welt von Dir, die nicht mehr ist. Du aber lernst von ihnen eine, die nun wird und gilt.” - Loris Malaguzzi, Mitbegründer des Reggio-Bildungsansatzes.
Es ist unser pädagogischer Anspruch, das Kind, sowie seine Bildung und Entwicklung in den Mittelpunkt zu stellen. Unser Ziel ist es nicht Kinder zu verändern, sondern ihnen zuzuhören und ihre "100 Sprachen" zu verstehen. Denn Kinder kommunizieren auf vielfältigste Weise und nutzen neben Sprache z.B. Mimik, Tanz, Malerei und Spiellandschaften um ihren Gedanken und Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Unser Bild vom Kind, ist das Bild eines "reichen Kindes", denn immer wieder werden wir von den Ressourcen und außergewöhnlichen Potenzialen der Kinder überrascht. Von Geburt an sind sie aktiv, neugierig und begreifen ihre Umwelt mit allen Sinnen. Kinder sind Konstrukteure ihres eigenen Wissens und bilden sich selbst, daher ist Bildung sowohl Ziel als auch Prozess zugleich. Unsere Aufmerksamkeit richtet sich auf die Suche nach Möglichkeiten, diese Bildungsprozesse so zu unterstützen, dass das Kind selbst sie optimal gestalten kann. Dies geschieht unter anderem z.B. durch wahrnehmende Beobachtung, Impulse und liebevolle Begleitung der Erzieherinnen sowie durch die vielen, kleinen Schritte unserer Projektarbeit. Anhand Dokumentationen, z.B. durch „Sprechende Wände“ werden die Lernerfahrungen festgehalten. Da wir Erziehungsarbeit als gemeinschaftliche, demokratische Arbeit verstehen, sind neben den Kindern und Erzieherinnen gleichermaßen die Eltern einbezogen. Sie sind Experten für ihr Kind und diese Kompetenz erbitten und nutzen wir in der Zusammenarbeit.
Der Raum als 3. Erzieher
Bei uns übernimmt der Raum die Funktion des sogenannten "3. Erzieher". Durch Ästhetik, Transparenz, Originalität und Struktur schaffen unsere Räume Rahmenbedingungen für phantasievolle, sinnliche Erfahrungen und lustvolles, selbstbestimmtes Lernen. Gemeinsam mit den Kindern werden die Räume flexibel nach ihren Bedürfnissen (z.B. nach Stille oder Bewegung) und Interessen verändert, sodass stets eine Atmosphäre des Wohlbefindens im Vordergrund steht. Statt "fertigem" Spielzeug, begegnen die Kinder einem zweckfreien, vielfältigen Materialmix aus z.B. Alltagsgegenständen, Industrie- und Verpackungsmaterial sowie Naturmaterialien. In unserem offenen Haus mit altersgemischten Stammgruppen entscheiden die Kinder selbst, welchen Bildungsraum sie wann und wie lange erforschen und bespielen möchten. In folgenden Bildungsräumen können die Kinder Erfahrungen sammeln: Natur-Atelier, Sinnes-Atelier, Bauraum, Rollenspielraum, Atelier, Bewegungsbaustelle, Garten und Bistro. Die Schwerpunkte dieser Räume finden sich ebenso in den Krippenräumen für unsere jüngsten Kinder wieder. Zum pädagogischen Raum gehört auch unser großer Garten mit unterschiedlichen Baumarten, Johannisbeerbüschen und Hochbeeten zum Bepflanzen. In und mit der Natur machen Kinder intensive Erfahrungen, z.B. durch Matschen, in Pfützen springen und Regenwürmer beobachten. Die Natur sowie ein umweltbewusster Umgang mit den Ressourcen der Natur gehören zu unseren Schwerpunkten. Durch eine Rutsche, Wippe, Schaukeln, einen Sandkasten und ein Fußballfeld können die Kinder zudem vielfältige Bewegungserfahrungen an der frischen Luft sammeln.
Weitere Schwerpunkte
Wir nehmen am Bundesprogramm "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zu Welt ist" teil. Unser Ansatz hierbei: "Sprachliche Bildungsarbeit sollte sich daran ausrichten, Erlebtes, Erfahrenes, Empfundenes, Gefühltes mit Hilfe der Sprache auszudrücken. Das setzt zum einen voraus, dass man bedeutungsvolle Erfahrungen macht. Zum zweiten setzt dies voraus, dass es Menschen gibt, die Kindern in diesen Situationen Wörter und Sätze anbieten, mit deren Hilfe sie über diese Erfahrungen sprechen können." - Prof. Dr. Gerd E. Schäfer
Zudem sind wir sind eine integrative Kita mit dem weiterführenden Ziel der Inklusion und arbeiten eng mit der Frühförderstelle des Josefinums zusammen. Verschiedene Therapeut*Innen kommen wöchentlich zu uns ins Haus, ebenso unsere mobile sonderpädagogische Hilfe.
Unsere pädagogische Konzeption wird momentan im Team bearbeitet und neu geschrieben. Weitere Informationen erhalten Sie gerne bei der Kita-Leitung Fr. Kleitner.
