Kita Stadt Augsburg startet mit der Qualifizierung der pädagogischen Assistenzkräfte

Bayernweit erstmaliger Start im Juni für Quereinsteiger in die städtischen Kitas – Teil 1 der Reportage

Elf Teilnehmerinnen mit unterschiedlichen Berufserfahrungen blicken erwartungsvoll die Leitung von Kita Stadt Augsburg, Eva Hermanns, an. „Herzlich Willkommen bei unserem Träger. Wir freuen uns sehr, dass Sie da sind! Wir möchten immer ein offenes Ohr für Sie haben!“ Mit der Begrüßung eröffnet Eva Hermanns die vierwöchige Weiterbildung zur pädagogischen Assistenzkraft. Vom Zeiterfassungssystem bis zur Folgebelehrung des Infektionsschutzgesetzes – und viele weitere Themen stellte die leitende Personalsachbearbeiterin Natascha Gardzielewski anschaulich und prägnant den Teilnehmerinnen vor.
 

 

Von den Bildungschancen der Lernwerkstätten bis zum Offenen Konzept – das pädagogische Konzept wird facettenreich vorgestellt

Wie das Offene Konzept bei den städtischen Kitas umgesetzt wird, was das Bild vom Kind über die Haltung verrät bis zu den verschiedenen Lernwerkstätten: Die pädagogischen Fachberatungen Julia Hierl und Sevim Leventoglu zeichneten ein lebendiges, facettenreiches Bild von der pädagogischen Konzeption. „In der Krippe werden die Lernwerkstätten in Reinform umgesetzt.“ Weiterhin betonte sie, dass die Stadt Augsburg nach dem Fachfrauen-/Fachmänner-Prinzip arbeitet. Aber auch die Stellung der Raumgestaltung als sogenannter Dritter Erzieher wurde hervorgehoben. „Wenn wir den Raum ansprechend gestalten, haben die Kinder Lust zum Spielen und Gestalten. Und wir bieten ihnen Lernangebote und Vielfalt.“

Die pädagogische Fachberatung Sevim Leventoglu, die federführend das neue Qualifizierungsangebot konzipiert und organisiert hat, betont immer wieder mit einem Strahlen im Gesicht: „Ich bin froh, dass Sie da sind! Sie werden ein Teil dieser Erfolgsgeschichte sein. Ich bin gerne für Sie immer da!“ Sevim Leventoglu geht bei der Präsentation auch auf die reggioinspirierte Pädagogik ein, die nicht nur bei den fünf zertifizierten Einrichtungen umgesetzt wird, sondern integraler Bestandteil der pädagogischen Haltung und des Selbstverständnisses ist. „Begeisterung trägt wesentlich zum Lernprozess bei. Gerade durch die Erweiterung des Offenen Konzepts durch die Reggiophilosophie sehen wir es als ganz wichtig an, dass wir das Bild vom Kind als aktiv, forschend und kompetent betrachten.“

Die Großtagespflege als Betreuungs- und Bildungseinrichtung hat einige Besonderheiten aufzuweisen, die von Sabine Beuter praxisnah vorgestellt wurden. So wurde ein exemplarischer Tagesablauf genauso vorgestellt wie die Kommunikation mit den Eltern.
 

Pädagogische Assistenzkraft – eine Tätigkeit mit Perspektive

Das neue Ausbildungsmodell vermittelt auf lange Sicht nicht nur einen unkomplizierten Quereinstieg in den Bildungsort Kita hinein, sondern kann mit einem beruflichen Aufstieg bzw. mit weiteren Perspektiven verbunden sein.

So gestaltete die Referentin, die Psychologin Virginie Puschmann, den nachfolgenden Teil mit vielen kreativen Methoden zum Berufsprofil, zu den Erwartungen und Aufgaben im Alltag. Die Teilnehmerinnen legten sich auch ein individuelles Lerntagebuch an. Neue Erkenntnisse, Erlebnisse, Gefühle und Gedanken können hier schriftlich über den gesamten Ausbildungszeitraum reflektiert werden.

Pädagogische Begrifflichkeiten waren zunehmend nicht mehr reine abstrakte Worthülsen, sondern konnten mit eigenen Erfahrungen kombiniert werden. Am Ende des Tages wurde das künftige Einsatzgebiet als pädagogische Assistenzkraft konkret greifbar.