Enge Zusammenarbeit mit der städtischen Fachakademie für Sozialpädagogik

Unsere Perspektiven - Ihre Möglichkeiten

Seit September 2020 gibt es auch eine städtische Fachakademie für Sozialpädagogik, die angehende Erzieherinnen und Erzieher fundiert und praxisnah ausbildet. Wir bieten den Studierenden zahlreiche Praktikumsplätze in unseren städtischen Kitas an. Mitten im Herzen Augsburgs gelegen, in der schönen Maximilianstraße, findet sich die FAKS wieder.

Mehr dazu hier: Fachakademie für Sozialpädagogik
 

Von beruflichen Perspektiven bis zu künftigen Visionen für die Bildungsarbeit


Auf ein Wort mit Hanna Kröner und Michaela Eichhorn von der städtischen Fachkademie für Sozialpädagogik, die im ersten Jahr angehende Erzieherinnen und Erzieher ausbilden.

Interview mit Hanna Kröner

1. Die neue städtische Fachakademie für Sozialpädagogik gibt es ja seit September 2020. Welche Meilensteine waren bisher für Sie zu bewältigen und was sind künftige Visionen Ihrer schulpädagogischen Bildungsarbeit?

Nachdem der Neugründung der Schule im Bildungsausschuss zugestimmt wurde, war es an der Zeit, das Lehrerteam für die Fachakademie für Sozialpädagogik zusammen zu stellen. Hierbei konnte die Schulleitung größtenteils auf erfahrene Lehrkräfte des Berufsschulzentrums für soziale Berufe zurückgreifen. Unser erster Jahrgang an Studierenden hat sich schnell zusammengefunden, da die Anzahl der Bewerbungen unserer eigenen Kinderpflegeabsolventinnen und –absolventen sehr hoch war. Wir waren zudem froh, bereits über Unterrichtsräume zu verfügen. Für die Schulneugründung wurde jedoch beispielsweise der Fachraum für Musikpädagogik umgestaltet und einige Materialien und Lehrmittel für den praktischen Teil des Studiums angeschafft. In den ersten Monaten hat sich nun auch die Bibliothek mit zahlreicher Fachliteratur, aber auch aktuellen Kinder- und Jugendbüchern gefüllt.

Lehrkräfte und Studierende begegnen sich bei uns auf Augenhöhe. Wir Lehrkräfte arbeiten eng zusammen und tauschen uns intensiv aus, sodass sich ein stimmiges Gesamtkonzept für unsere Studierenden ergibt. Gleichzeitig lernen wir jeden Tag von und mit unseren Studierenden. Teil unseres Konzeptes ist es, den Studierenden einige Freiräume zu gewähren und sie dennoch jederzeit zu unterstützen. Einige Studierende arbeiteten bereits im Präsenzunterricht vor dem Lockdown ausschließlich digital. Wir spüren hier einige Entwicklungen, die nun durch die Coronapandemie weiter voran gebracht werden. Unsere Vision ist es, uns ständig weiter zu entwickeln und am Puls der Zeit zu bleiben. Wir freuen uns schon, bald verstärkt mit anderen Institutionen, wie beispielsweise der Stadtbücherei und natürlich auch mit den städtischen Kitas, zusammen zu arbeiten und gemeinsame Projekte zu planen.
 

2. Die 22 Studierenden bringen alle eine Kinderpflege-Ausbildung mit sich. Und somit auch schon erste Fachkompetenzen. Was fällt Ihnen als Schulartbetreuerin und als Lehrkraft für Theorie und Praxis der Sozialpädagogik daher besonders positiv auf?

Es ist wunderbar, bereits auf ein fachliches Vorwissen sowie die Erfahrungen aus den Praktika zurückgreifen zu können. Die Studierenden verknüpfen so das theoretische Wissen stets mit ihrem beruflichen Handlungsfeld. Im Lehrerteam merken wir sehr deutlich, dass die Studierenden durch ihre berufliche Vorbildung sehr vernetzt denken und nicht mehr strikt nach Unterrichtsfächern trennen. Die Vernetzung der einzelnen Fachinhalte ist uns in den Lernfeldern besonders wichtig. Ich bin stolz, wie eigenständig unsere Studierenden arbeiten und welche beeindruckenden Ideen sie in den Projektarbeiten entwickeln.

3. Wenn Sie drei Wünsche für Ihre Studierenden frei hätten, was wären diese?

Ich wünsche meinen Studierenden vor allem Vertrauen in sich selbst, denn ich bin davon überzeugt, dass jede/r einzelne seinen oder ihren Weg gehen wird.

Außerdem wünsche ich ihnen eine ordentliche Prise Mut. Dazu zählt für mich auch, dass sie sich trauen, ihre eigenen Erfahrungen zu machen und auch später im Berufsalltag immer wieder neue Methoden und neue Ideen umzusetzen.

Und schlussendlich wünsche ich ihnen, dass sie glücklich sind und Freude in diesem wundervollen Beruf erfahren und an die Kinder und Jugendlichen weitergeben können.


Interview mit Michaela Eichhorn

1. Als Praxislehrkraft betreuen Sie erstmals ehemalige Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger zu angehenden pädagogischen Fachkräften. Was sind Ihre Erfahrungswerte bis jetzt im Kontext der Praxisbetreuung?

Durch die pädagogischen Vorerfahrungen der Studierenden bietet sich mir als Praxislehrkraft die Möglichkeit, Praxis und Theorie deutlich mehr zu verzahnen. Es kann auf die Erfahrungen der Studierenden zurückgegriffen werden. Dadurch können neue Inhalte viel besser an die Vorerfahrungen angeknüpft werden, was das Lernen erleichtert.  Mir ist es wichtig, diesen Vorerfahrungen einen hohen Stellenwert im Unterricht einzuräumen. Die Studierenden haben sich bereits einen großen Fundus an Erfahrungen und Inhalten angeeignet. Durch das Weitergeben und Teilen dieses Wissens profitieren alle Beteiligten der Fachakademie!
 


2. Was möchten Sie den künftigen Erzieherinnen und Erziehern in der schulischen Laufbahn mit auf den Weg geben?

Zuallererst ist es mir wichtig, dass die Studierenden spüren, wie sehr mir persönlich der Erzieherberuf am Herzen liegt. Dieser unheimlich wichtige Beruf, der einem die Möglichkeit bietet, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Kompetenzen mitzugeben, die das Leben dieser prägen, ist eine große Verantwortung und gleichzeitig wunderschön! Ich hoffe, den Studierenden zum einen viel von meinen praktischen Erfahrungen als Erzieherin mitgeben zu können, und zum anderen, diese durch das theoretische Wissen des Studiums theoretisch zu untermauern und dadurch gut festigen zu können. Ich möchte ihnen, gemeinsam mit dem gesamten Lehrerteam der Fachakademie, ganz viel Handwerkzeug und Wissen vermitteln, damit sie die enorm umfangreichen Aufgaben von Erzieherinnen und Erziehern bestmöglich bewältigen können, um dann ganz vielen Kindern und Jugendlichen mit ganz viel Liebe, Geduld und Fachwissen eine gute Entwicklung zu ermöglichen.

3. Was sind aus Ihrer Sicht die Vorteile der engen Verzahnung von der Kinderpflegeausbildung hin zur Weiterqualifizierung zur Erzieherin, zum Erzieher?

Seit September haben die Absolventen der Kinderpflege, welche die Zugangsvoraussetzungen erfüllen, bei uns am Berufsschulzentrum für soziale Berufe die Möglichkeit die Erzieherausbildung zu absolvieren. Diese enge Verzahnung bietet zum einen ganz praktische Vorteile. Die Schülerinnen und Schüler der Kinderpflege kennen die Lehrkräfte, welche auch an der Fachakademie unterrichten. Sie kennen sich im Berufsschulzentrum aus, sie wissen ganz einfach was sie erwartet. Diese Sicherheit spielt für viele Studierende eine große Rolle, wenn sie überlegen, ob sie sich für die Weiterqualifizierung bewerben wollen.

Aber auch inhaltlich profitieren wir Lehrkräfte, und damit auch die Studierenden, sehr von der engen Verzahnung. Das Lehrerteam der Fachakademie steht in ständigem Austausch mit den Lehrkräften der Berufsfachschule für Kinderpflege. Dadurch können Inhalte perfekt aufeinander abgestimmt und darauf aufgebaut werden! Der Übergang von der Berufsfachschule für Kinderpflege in die Fachakademie für Sozialpädagogik kann so für die Studierenden deutlich einfacher gestaltet werden.