Fachplanungen zeigen: Der Neubau für das Staatstheater wird teurer

24.07.2019 14:02 | Pressemitteilungen

Der überarbeiteten Planungsvariante für das Bauteil 2 liegt eine Kostenprognose von 92,3 Mio. Euro zugrunde

  • Großes Haus mit 113,5 Mio. Euro aktuell im Rahmen
  • Bauteil 2 befindet sich in der Vorplanungsphase
  • Bislang kein Geld „verbaut“ – Umplanungen möglich
  • Stadt greift steuernd in den Planungsprozess ein
  • Staatstheater steht zur neuen Planungsvariante
  • Kostentreiber“ wo möglich eliminiert
  • Erfordernisse der Bürgerbeteiligung werden umgesetzt

Über dem Verlauf der Generalsanierung des Großen Hauses und den Neubau des Beteiebsgebäudes (Bauteil 2) an der Kasernstraße wird refelmäßig im Stadtrat berichtet. Auch am Donnerstag, 25. Juli, steht das Projekt wieder auf der Tagesordnung.

Während die Kostenberechnung mit 113,5 Mio. Euro für die Sanierung des Großen Hauses steht und bis dato ein Auftragsvolumen von 30 Mio. Euro vergeben wurde, kann der auf einer Kostenprognose des Architekten beruhenden und vom Stadtrat vorgegebene Kostenrahmen von 72,8 Mio. Euro für das Bauteil 2 nicht gehalten werden. Dies hat sich aufgrund der vorläufigen Ergebnisse der vertiefenden Fachplanungen für die ursprüngliche Variante im April ergeben.

Ziel ist ein belastbarer Planungsstand

Bis Anfang Juli haben Architekt, Baureferat, Kulturreferat und Staatstheater eine klärende und die Kosten optimierende Planungsvariante mit entsprechenden Einsparungsvorschlägen erarbeitet ohne die Funktionalität des künftigen Theaters einzuschränken. Diese führt zu einer Kostenprognose von 92,3 Mio. Euro. Sie wird dem Stadtrat am morgigen Donnerstag erläutert. Auf der Basis der vorliegenden Variante ist nun die Vorentwurfsplanung für das Bauteil 2 weiter vertiefend durch die Fachplaner auszuarbeiten, um einen belastbaren Planungsstand und eine aussagefähige Kostenschätzung zu erhalten. Dazu Baureferent Gerd Merkle: „Wie beim Bauteil 1 müssen wir auch beim Bauteil 2 von einer unscharfen Kostenprognose zu einer belastbaren Kostenschätzung kommen.“

Merkle: „Bislang noch kein Cent für Bauteil 2 verbaut“

Wie Baureferent Gerd Merkle ausführt, sind in der jetzigen Planungsphase erforderliche Umplanungen nichts Ungewöhnliches. Vor allem hebt er hervor: „Für das Bauteil 2 ist noch kein einziger Cent verbaut worden. Umso wichtiger ist es, dass wir den Planungsprozess fortwährend kontrollieren und steuern. Genau dies tun wir.“

 

Bedeutung der neuen Vorentwurfsplanung für Bauteil 2

Die aktuelle und gemeinsam mit dem Theater ausgearbeitete Variante kommt mit einem reduzierten Bauvolumen aus. Vor allem wurden einige „Kostentreiber“ identifiziert und beseitigt.

  • Das künftige Bauteil 2 wird ein reines Betriebsgebäude für das Staatstheater: Dies hat erhebliche Einsparungen beim Brandschutz zur Folge, weil dieses Gebäude dann keine Versammlungsstätte mehr ist. Dazu wurde die zweite Spielstätte aus dem „Bauteil 2“ herausgelöst. Sie befindet sich jetzt als „Kleines Haus“ u.a. für das Schauspiel dort, wo das Orchesterprobengebäude geplant war.
  • Auf ein viertes Untergeschoss im Technikkeller wird verzichtet, weil es im Grundwasser steht. Bauen in der Grundwasserschicht würde aber erhebliche Mehraufwendungen für die Erstellung der Baugrube, die Wasserhebung während der Bauarbeiten und die Baukonstruktion bedeuten.
  • Verzichtet wird auch auf einen aufwändigen Lkw-Lastenaufzug im Bereich Kasernstraße. Die Andienung erfolgt ebenerdig. Das Staatstheater kann damit die Bühnenausstattung einer Spielzeit lagern; Andere Deko wird weiterhin extern gelagert.
  •  Ebenso wird auf eine vierte Probebühne verzichtet.
  • Flächenreduzierungen und reduzierte Raumhöhen sind vorgesehen.
  • Vereinfachte Fassadenausbildung und eine reduzierte technische Gebäude-Ausstattung ergänzen das Einsparpotenzial.

Bauteil 2: Betriebsgebäude des Staatstheaters

Nach der vorliegenden Planungsvariante befinden sich im Bauteil 2 neben drei Probebühnen, Ballettsaal, Großwerkstätten, Montageraum, Büros, Kantine und Ticketservice auch der zurückverlegte Orchesterprobensaal samt Stimmzimmer mit Kontakt zur Orchesterleitung. Hoffmannkeller sowie Räume für die Theaterpädagogik bleiben erhalten.

„Kleines Haus“: Platz für Schauspiel und Bürgerbeteiligung

Die Planungsvariante sieht außerdem vor, dass über dem Technikkeller West an der Volkartstraße das „Kleine Haus“ entsteht. Dort hat nicht nur das Schauspiel samt Multifunktionsbühne seinen Platz. Das „Kleine Haus“ ist auch dazu da, um die Erfordernisse der Bürgerbeteiligung umzusetzen, wie sie im Bürgerbeteiligungsprozess 2016 erarbeitet worden sind. Dazu ist eine funktionale, wandelbare Ausstattung vorgesehen. Auch ein Zugang zum Großen Haus ist geplant.

Förderung des Freistaats wächst mit

Was schließlich die Förderung des Freistaats Bayern betrifft, so wird die Generalsanierung mit 75 Prozent der FAG-förderfähigen Kosten bezuschusst. Die Förderung ist nicht gedeckelt, sondern wächst mit den ermittelten Kostenberechnungen mit. Der Eigenanteil der Stadt an den Gesamtkosten erhöht sich prozentual.