Bürger in Augsburg

Band 37

Claudia Kalesse

Für die Kenntnis der Stadt im Spätmittelalter spielen Bürgerrecht und Bürgerauf-nahme eine unerlässliche Rolle. Einerseits wird deutlich, in welchem Maß sich die Bürgergemeinde stetig durch Zuzug von außen ergänzte, andererseits zeigen die Bürgeraufnahmemodalitäten, wie Bürgergemeinde bzw. Rat auf verschiedene Problemlagen reagierten. Obwohl das Augsburger Bürgerbuch eines der frühesten Beispiele dieser Gattung im deutschsprachigen Raum darstellt, ist es von der Forschung bislang nur bruchstückhaft herangezogen worden. In der vorliegenden Arbeit wird die Quelle zum ersten Mal in den Mittelpunkt einer detaillierten Analyse gestellt. Darüber hinaus wird das Bürgerbuch in die übrige städtische Überlieferung - Stadtbuch, Ratsbücher, Steuerbücher - eingebunden, wodurch der Aussagewert dieser Quelle erst deutlich wird.

Der erste Teil der Arbeit widmet sich der Entwicklung des Bürgerrechts in Augsburg, wobei besondere Bürgergruppen wie Pfahl- und Paktbürger, Frauen, Adel, Klerus und Juden in eigenen Kapiteln abgehandelt werden.

Im zweiten Teil versucht die Autorin anhand der gewonnenen Ergebnisse in einer umsichtigen Analyse Rückschlüsse auf die Aufnahmefrequenzen, den Augsburger Migrationsraum sowie auf die beruflichen und sozialtopographischen Verknüpfungen zu ziehen. Ein in der Forschung bislang vernachlässigtes Element wird durch die abschließende Auswertung der am Aufnahmeprozess beteiligten Bürgen kompensiert.

erschienen 2001

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