Vortragsreihe „Augsburger Beiträge zur historisch-politischen Bildung“
19:00 Uhr - 20:30 Uhr
Im Annahof 4
Augsburg
Ärzteschaft und Medizin im Nationalsozialismus
Die Rolle des öffentlichen Gesundheitswesens in Augsburg
Referentin: Prof. Dr. Annette Eberle
Ein zentraler Herrschaftsanspruch des NS-Regimes war die Kontrolle, Optimierung und in letzter Konsequenz auch Vernichtung menschlichen Lebens.
Dies wurde v.a. mit dem Umbau des Sozial- und Gesundheitswesens auf der Grundlage von rassenhygienischen und völkisch-rassistischen Prämissen realisiert.
Dazu zählten Maßnahmen der Selektion und des „Ausmerzens“ von Bevölkerungsgruppen, die als sozial und erbbiologisch minderwertig galten. Den Opfern wurde lange Zeit die Anerkennung ihres Unrechts verweigert.
Der Vortrag beleuchtet die Rolle der Ärzteschaft und des öffentlichen Gesundheitswesens im Augsburg der NS-Zeit: die Medizinalverwaltung, die Gesundheitsämter, die Krankenhäuser und die Erbgesundheitsgerichte an den Amtsgerichten.
Prof. Dr. Annette Eberle ist Professorin für Pädagogik in der Sozialen Arbeit an der Kath. Stiftungshochschule in München und eine der renommiertesten Forscherinnen zum Thema Fürsorgepraxis und Gesundheitspolitik im Nationalsozialismus.