Rückschau

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20 Mobile Pflegebetten wurden ans Rote Kreuz und den Malteser Hilfsdienst übergeben

Wenn es brennt oder eine Überflutung droht, will jeder sich schnell in Sicherheit bringen und gut versorgen. Menschen mit Beeinträchtigungen, Demenzkranke oder Pflegebedürftige können das nicht alleine. Sie sind auf gut ausgebildete und engagierte Retter etwa vom Roten Kreuz oder Malteser Hilfsdienst angewiesen. Diese wiederum brauchen im Ernstfall gut funktionierende Ausstattung, um optimal helfen zu können – denn vulnerable Personengruppen im Katastrophenfall in Sicherheit zu bringen und zu versorgen, ist für den Katastrophenschutz besonderes kritisch. 

Erfahrungen aus Hochwasser 2024

Ein wichtiges Element dabei sind mobile Pflegebetten, die während einer Rettung oder Evakuierung fortgesetzte medizinische Versorgung ermöglichen. 20 solcher Betten konnten zwei vom Stiftungsamt der Stadt Augsburg verwaltete Stiftungen nun anschaffen und dem Malteser Hilfsdienst e.V. und dem Bayerischen Roten Kreuz, Kreisverband Augsburg-Stadt, zur Verfügung stellen. Für die Katastrophenschützer sind sie der Startschuss für ein seit dem Hochwasser 2024 angedachtes Konzept rund um den Umgang mit Vulnerablen.

Am 26. Mai 2025 wurden die Betten in der Dienststelle der Malteser Augsburg an die Katastrophenschützer übergeben. Neben Sozialreferent Martin Schenkelberg, Referent für u.a. Bürgerinnen- und Bürgerangelegenheiten Frank Pintsch und Finanz- und Stiftungsreferent Roland Barth war auch der Leiter des Stiftungsamtes der Stadt Augsburg, Marco Surauer, anwesend. 

„Wissen, was für vulnerable Personen wichtig ist“

Aus Mitteln des von seinem Amt verwalteten Paritätischen Armenfonds kamen 10.000,00 Euro sowie von der Paritätischen St. Martinsstiftung 5.205,13 Euro für die Pflegebetten. „Es macht Freude, Stiftungsmittel so konkret für etwas eingesetzt zu sehen, das wir zwar hoffentlich möglichst selten brauchen, das aber entscheidend zur Versorgung vulnerabler Personengruppen beiträgt, wenn der Ernstfall eintritt. Da viele unserer Stiftungen als Stiftungszeck die Sorge um ältere Menschen oder Bedürftige haben, wissen wir, wie wichtig es für diese Personengruppen ist, dass gerade in Krisenfällen auch für sie vorgesorgt ist,“ weiß der Amtsleiter.

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Hans Peter Roßkopf begleitet seit 2004 als “besonderer Vertreter der Stiftungen“ die Arbeit des Stiftungsamtes da, wo es Interessenkonflikte zu vermeiden gilt. Dafür wurde er nun für uneigennütziges Engagement um das Kommunalwesen geehrt.

Unter den elf Augsburgerinnen und Augsburgern, die am 5. Februar 2025 von Oberbürgermeisterin Eva Weber mit der Verdienstmedaille „Für Augsburg“ 2024 ausgezeichnet wurden, strahlt einer auf den Fotos aus dem Kleinen Goldenen Saal ganz besonders, zugleich weise und freundlich: Hans Peter Roßkopf. Und nicht anders kennt das Stiftungsamt der Stadt Augsburg seinen „Besonderen Vertreter der Stiftungen“ – ein Ehrenamt, das Roßkopf seit 2004 begleitet und das Stiftungsamtsleiter Marco Surauer für „einen der zentralen und wichtigsten Bausteine bei der Verwaltung der uns anvertrauten rechtsfähigen gemeinnützigen Stiftungen“ hält.

Beste finanzwirtschaftliche Expertise

Roßkopf kommt immer dann zum Einsatz, wenn es um Themen oder Rechtsgeschäfte zwischen der Stadt Augsburg und einer oder mehrere der 49 vom Stiftungsamt der Stadt Augsburg verwalteten Stiftungen geht. Oder um solche zwischen den rechtsfähigen Stiftungen untereinander. Dann handelt und entscheidet der besondere Vertreter weisungsfrei für eine davon, um sicherzustellen, dass nicht dieselbe Person beide Vertragsparteien vertritt. So werden Interessenskollisionen vermieden und Objektivität sichergestellt. Dafür ist Roßkopf von der Stiftungsaufsicht der Regierung von Schwaben bestellt und bringt als Bankdirektor i.R. beste finanzwirtschaftliche Expertise und Erfahrung mit.

Gleich zu Beginn seiner Amtszeit waren es richtig große Brocken in der jüngeren Augsburger Stiftungsgeschichte, die Roßkopf mit stemmen musste, wie die Übertragung des operativen Betriebs der vollstationären Altenhilfeeinrichtungen auf den Eigenbetrieb Altenhilfe Augsburg 2006. Aktuell begleitet er intensiv die Rückübernahme der Verwaltung zahlreicher stiftungseigener Mietimmobilien in die Zuständigkeit des Stiftungsamtes.

Kleiner Goldener Saal gehört einer Stiftung

Umso schöner für den besonderen Vertreter und den anwesenden Stiftungsamts-Leiter Marco Surauer, dass Roßkopf die wohlverdiente Ehrung im Kleinen Goldenen Saal in der Jesuitengasse entgegennehmen konnte - gehört dieses spätbarocke Kleinod doch ebenfalls einer von der Stadt Augsburg verwalteten Stiftung, dem Katholischen Studienfonds. 

Amtsleiter Surauer schätzt an Roßkopf neben dem stets guten, offenen Austausch „insbesondere seine vorausschauende und besonnene Art und Weise. Er hat immer das Wohl der uns anvertrauten Stiftungen im Blick und handelt dementsprechend konsequent.“

Eigenschaften, die er auch in weiteren Ehrenämtern einbrachte, mit denen er sich „gesellschaftlich und sozial um Augsburg verdient gemacht hat“, wie Eva Weber in ihrer Laudatio auf Roßkopf erwähnte.

Nicht nur ein „besonderer Vertreter“, sondern ein ganz besonderer Mensch eben.

Mehr Infos zur Ehrung: Verdienstmedaille Für Augsburg

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Der neue Spielplatz der Grundschule vor dem Roten Tor wurde u.a. aus Stiftungsmitteln gefördert

Wenn die Erträge von Stiftungsvermögen sich in strahlenden Kindergesichtern widerspiegeln, ist das eine große Freude auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stiftungsamts der Stadt Augsburg. Um das live erleben zu können, besuchten die Stellvertretende Amtsleiterin, Birgit Erhart, und Gisela Börner, zuständig für Stiftungsleistungen, am 28. März 2025 die Grundschule vor dem Roten Tor. Dort wurde ein neuer Spielplatz eingeweiht, der u.a. aus Stiftungsmitteln gefördert worden war. Neben Stiftungsamt, Förderverein, Elternbeirat und privaten Spendern hatten die Kinder selbst mit Spendenläufen und einer Umfrage, was sie sich wünschten, das Projekt unterstützt. 

Mehr Pausen-Spaß für 460 Schülerinnen und Schüler 

Erarbeitet wurde ein entsprechendes Konzept schließlich von der Fachhochschule Augsburg: Aus natürlichen Materialien, v.a. Holz, wurden Figuren aus Max Kruses Augsburger Puppenkisten-Klassiker „Urmel aus dem Eis“ nachgebaut. Wutz, Schusch, Ping und natürlich Urmel himself laden nun zum Klettern, Verstecken, Wippen und Schaukeln ein. 460 Schülerinnen und Schüler haben so mehr Spaß in den Pausen als auf dem bisherigen, eher langweiligen Schulhof. Und die Lehrerinnen und Lehrer freuen sich, wenn die Kids ausgetobt und im besten Fall lernhungrig zurück in die Klassenzimmer kommen. Alle gemeinsam sangen daher bei der Einweihung ein Lied für die geladenen Unterstützer und trommelten dazu: „Auf unserem Schulhof gibt es jetzt einen Platz, der ist ein besonderer Schatz.“

Das Kollegium um Schulleiterin Daniela Flaschke überzeugte sich übrigens als erstes von der Tauglichkeit und dem Spaßfaktor der neuen Gerätschaften und Kletterparcours. Ob auch Erhart und Börner wippten, ist nicht bekannt – dass sie aber in Anbetracht der Dankesrede Flaschkes und der musizierenden Kinder mit ihren Dankesschildern ebenso strahlten wie diese, gilt als sicher.

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Junge Stipendiaten von Live Music Now erfreuten Seniorinnen und  Senioren im Richard-Wachter-Haus mit Gitarre und Cello

Vom deutschen Barock-er Bach bis zum englischen Pop-Rocker McCartney und dazwischen spanische Tonpoetik von Tárraga und Volkslieder wie „Kein schöner Land“ zum Mitsingen – bei einem solchen Parforceritt durch die Musikjahrhunderte und -genres ist es gut, wenn Interpreten nicht nur herausragend spielen, sondern ihre Auswahl auch erklären und mit amüsanten Bonmots auflockern können. Auf den Cellisten Ramon Boss und den Gitarristen Noah Plota tifft beides zu.

Die jungen Musiker sind Stipendiaten von Live Music Now, dem gemeinnützigen, von Sir Yehudi Menuhin gegründeten Verein, der Talente fördert und im Gegenzug deren Darbietungen an Orte bringt, von denen aus Menschen oft nicht in Konzerthallen gehen können. Auch beim Betreuten Wohnen des Stiftungsamtest der Stadt Augsburg im Richard-Wachter-Haus ist der Augsburger Arm von LMW gerngesehener Gast. 

Am 31. Januar 2025 war es Sozialbetreuerin Veronika Breitsameter gelungen, die beiden besonders charmanten jungen Herren gemeinsam mit ihrer künstlerischen Betreuerin Mieke Stoel einzufangen. Die Fröhlichkeit und Begeisterung der jungen Männer für ihre Musik wirkten wie ein weiteres, eigenständiges Instrument, mit dem sie die Zuhörerinnen und Zuhörer im Richard-Wachter-Haus verzauberten. Ob den Soli und Duetten lauschend oder „Am Brunnen vor dem Tore“ mitsingend – Plota und Boss erfüllten den Auftrag Sir Menuhins, mit Musik Trost und Freude zu bringen, an diesem Nachmittag vollauf.

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Während die Römerinnen und Römer, glaubt man Autor Golo Maurer, alles in Plastik verpacken, verpackt der Augsburger Buchblogger und Bibliothekar Marius Müller seine Literaturkritik in Worte, die große Lust aufs Lesen machen.

Von Rom bis Monta Clare im Mittleren Westen der USA, mit einem langen Zwischenstopp in Irland, nahm Müller am 27. November Bewohnerinnen und Bewohner des Richard-Wachter-Hauses mit auf seine Buchentdeckungen für die Wintermonate. So mitreißend und begeisternd erzählte Müller von jedem der Bände aus dem neben ihm liegenden Stapel, dass man auf viele lange, schneereichen, gemütlichen Sofa-Tagen hoffen muss, um auch nur halbwegs alles nachlesen zu können.

Aber die RWH-Bewohner sind Bücherwürmer, weiß Veronika Breitsameter, Sozialbetreuerin des Stiftungsamtes der Stadt Augsburg, und organisiert daher immer wieder gerne literarische Veranstaltungen – so stiftet sie Unterhaltung, Gemeinschaft und intellektuelle Anregung.

Schimpfwörter für die Meloni-Regierung

Eingeladen hatte Marius Müller, ihren früheren Kollegen bei der Augsburger Stadtbücherei, Laura Coccaro-Wilhelmsen, die regelmäßig mit den großen Bücherkisten der „Mobilen Ausleihe“ im RWH vorbeischaut. Müller leitet nun die Studienbibliothek Dillingen und schreibt auf seiner Seite www.buch-haltung.com einen Literaturblog und organisiert Literatur-Events im süddeutschen Raum.

Zum Event wurde auch die Veranstaltung im Wachter-Haus, alleine schon wie Müller die Beobachtungen eines weiteren Bibliothekar-Kollegen, nämlich Golo Maurer vom Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, über Rom und die Römer beschrieb und las: ein Amuse-Gueule, dem das komplette Buch als Vorspeise und am besten noch ein Städtetrip als Hauptgang folgen sollte. „Maurer setzt dieser besonderen Stadt ein Denkmal, augenzwinkernd bis sarkastisch aber unglaublich unterhaltsam.“ Wie bekommt man Kabelanschluss? Welche Schimpfwörter brauche ich fürs Leben in der italienischen Kapitale unter der Meloni-Regierung?

Literarischer Fußballkommentar

Müller stellte Sachbücher vor wie Florian Illies Betrachtungen zu Caspar David Friedrich oder Nicole Seiferts „Einige Herren sagten etwas dazu“, in dem die Autorin den relativ unbekannten Autorinnen der Gruppe 47 zwischen berühmten und ziemlich misogynen Männern nachspürt. Dann halb dokumentarische Belletristik wie Uwe Wittstocks „Marseille 1940“, wo sich viele jüdische Intellektuelle und andere Kritiker der Nazis trafen, bevor sie weiter flüchteten. „Das Buch ist wahnsinnig packend in einem schnellen, springenden Stil geschrieben, der fast wie ein Fußballkommentar mit kleinen Schlaglichtern verschiedene Figuren streift“, befand Müller dazu.

Der Blogger empfahl gleich eine ganze Reihe Neuerscheinungen aus Irland, von einem vorweihnachtlichen Claire Keegan-Band „mit viel Charles Dickens-Geist“ („Kleine Dinge wie diese“) bis zum warmherzig-schrulligen 350-Seiten-Debut von Roisin Maguire („Mitternachtsschwimmer“). Auch die Erklärung, weshalb irische Literatur traditionell boomt und Preise abräumt, hatte Müller dabei: Ins öffentliche Bibliothekswesen wird auf der Grünen Insel richtig viel investiert.

„Authentische“ und „immer gute“ Empfehlungen

Dass Veronika Breitsameter und Laura Coccaro in die Vorbereitung dieses Nachmittags investiert hatten, zahlte sich ebenso aus: Im Nu griffen die Seniorinnen und Senioren zu den vorgestellten Büchern und trugen sich in Coccaros Ausleih-Liste ein. Rose Geserig entschied sich für „Marseille 1940“, „weil mich die Geschichte des Dritten Reichs interessiert und das nach einer authentischen, nicht nur romanhaften Beschäftigung mit der damaligen Zeit klingt“. Ingelore Wendler begann gleich im Gemeinschaftsraum, in „Pi mal Daumen“ zu schmökern, einer Empfehlung von Laura Coccaro, denn „ihre Empfehlungen sind immer gut.“

Das Lob zurück an die Leserschaft des Richard-Wachter-Hauses formulierte Buchblogger Marius Müller: Er habe überhaupt nicht mit dem Label „Senioren-Bücher“ im Hinterkopf seine Empfehlungen ausgewählt, sondern quer durch die Bandbreite literarischen Schaffens, denn „die Leute hier sind aufmerksam und rege, auch intellektuell Forderndes wird angenommen.“ Entsprechend wurde noch lange über Bücher und die in ihnen verarbeiteten Themen diskutiert, bevor der neue Lesestoff in die Mietwohnungen des RWH getragen wurde – auf kurzen Wegen und zum Glück nicht, wie man es in Rom wohl getan hätte, schnell noch in Plastik(tüten) verpackt.

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Verwaltet man Liegenschaften, in denen sich Senioren-Wohnungen und Pflegeheim-Zimmer befinden, ist es nicht unüblich, dass besondere Geburtstage gefeiert werden. Schließlich ist spätestens jenseits der 85 jeder Burzeltag – egal ob rund, Schnaps- oder krumme Glückszahl – Anlass sich ganz bewusst des Lebens zu freuen – vor allem, wenn man noch recht gesund und eigenständig ist.

Im Stiftungsamt der Stadt Augsburg, wo unter 49 von dort aus verwalteten Stiftungen große, traditionsreiche Altenhilfestiftungen wie die Hospitalstiftung sind, freut man sich mit jedem Mieter und jeder Mieterin herzlich, wenn ein Ehrentag ansteht.

Erstaunliche Numerologie

Die Einladung zum Wiegenfest von Marianne Martini aber hat selbst unsere langgediente Sozialbetreuerin Bronka Kozub aufhorchen lassen – und zwar, außer aus Sympathie für das Geburtstagskind, auch aus Gründen einer erstaunlichen Numerologie: Am 9.9. feierte Martini ihren 99. mit 9 Gästen!

Enkel Florian Martini hatte voller Dankbarkeit für seine Oma, bei der er einen Gutteil seiner Kindheit verbrachte, noch (fast) 99 Luftballons besorgt und gemeinsam mit Frau und zwei Töchtern das Fest ausgerichtet. Marianne Martini lebt noch weitestgehend selbständig in einer Wohnung der Fritz Hintermayr’schen Altersheim-Stiftung im Hochfeld.

1925 in Pöttmes geboren, zog Martini als Kleinkind nach Augsburg, erlebte als junge DAK-Angestellte auf einer Dienstreise im Krieg das Bombardement Hamburgs, zog in den späten 60er Jahren nach Karlsruhe, und vor gut zwei Jahren zurück in die Fuggerstadt zum einzigen Enkel und seiner Familie.

Leben mit Bewegungsfreude

„Dass meine Oma noch so fit ist, liegt daran, dass sie ihr Leben lang jeden Tag Sport gemacht hat“, erklärt Florian das Rezept der Oma für ein gesundes hohes Alter: Turnen, Tischtennis, Skifahren, Schwimmen, Wandern u.v.a. In jungen Jahren gemeinsam mit ihrem Mann, den sie als Backfisch beim Schwimmen kennengelernt hatte, und ihrem Sohn; seit sie mit 74 Witwe wurde, war der Sport auch wichtiger sozialer Anknüpfungspunkt.

Und sie hat die Freude an der Bewegung weitergegeben an Sohn, Enkel und Urenkelinnen. Florian betrieb Volleyball eine Zeitlang gar als Leistungssport, trainiert nun Kinder- und Jugendgruppen. Am 99. aber wurde selbst bei den Martinis stillgesessen und die (Ur-) Oma mit Sekt und Kuchen von Familie und Freunden gefeiert.

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Alljährlich ruft die Deutsche Stiftung Denkmalschutz Anfang September den „Tag des offenen Denkmals“ aus. Auch heuer öffnete das Stiftungsamt der Stadt Augsburg Führung durch den weitläufigen Gebäudekomplex mit interessanten architektonischen Details. Augsburgs 1348 gegründete erste Bürgerstiftung, damals St. Jakobs-Pfründe, zog 1543 aus der Jakobervorstadt hierher um. Mehrere Erweiterungsbauten bis 1899. Ursprünglich zur Versorgung von bedürftigen Pfründnern, Kranken und Pilgern erbaut und von 1973 bis 2016 Pflegeheim, ist das Jakobsstift seit 2018 Sitz der Stiftungsverwaltung sowie u.a. des Freiwilligenzentrums und eines inklusiven Wohnprojektes.

Wahr-Zeichen: Wahrhaftigkeit der Bürger, die mit dieser ersten Augsburger Bürgerstiftung caritatives Engagement nicht mehr nur wie oft im Mittelalter üblich den Kirchen und Klöstern überließen

Zeitzeugen der Geschichte: erzählt architektonisch durch Gebäudeteile zwischen 1543 und 1899 sowie durch versch. Nutzung über die Jahrhunderte von sozialer und caritativer Entwicklung in versch. Epochen (Reformation, Spanischer Erbfolgekrieg, Säkularisierung, Rezession...)

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Einige Besucherinnen und Besucher wählen ihr persönliches Programm sogar mit nach den Aufführungsorten aus. Die vielen wunderschönen historischen Liegenschaften der von der Stadt Augsburg verwalteten Stiftungen können da punkten.

„Bei der Langen Kunstnacht sind für uns neben den Künstlern auch die Locations spannend, wo alles stattfindet und wo man sonst vielleicht gar nicht reinkommt“, erklärt Marietta Lenke wie sie ihr Kunstnacht-Programm auswählte. „Die Sängerin Anna Mond ist sowieso toll, aber das Spannungsfeld zwischen Jazz oder Soul und einem 400 Jahre alten Sakralgebäude macht es umso beeindruckender. Ein unglaublich stimmungsvoller Auftritt.“

Der 400 Jahre alte Sakralbau ist die Heilig-Geist-Kapelle von Elias Holl, zwischen Puppenkisten und Wassertürmen am Roten Tor gelegen. Und nur einer von vier besonderen Spielorten des Kulturevents, der einer von der Stadt Augsburg verwalteten Stiftung gehört: Auch im Wieselhaus mit dem Fugger und Welser Erlebnismuseum, der Antoniuskapelle in der Dominikanergasse und im Kleinen Goldenen Saal in der Jesuitengasse war in der Langen Kunstnacht einiges geboten –Navigation und Seefahrt im 15. Jahrhundert, mitreißende Walzer und Polkas aus der Strauss-Zeit oder Gitarrenkompositionen freiheitsliebender Musiker u.v.m.

Von Worpswede bis Paris

„Dass die von der Stadt Augsburg verwalteten Stiftungen so viele interessante Liegenschaften besitzen, war mir gar nicht klar“, staunt Lenkes Begleiterin. „In einigen habe ich schon Wunderbares erlebt, andere will ich heute oder ganz bald für mich entdecken.“

Aber nicht nur das Publikum ist begeistert, auch die drei Musikerinnen, denen Lenke und ihre Begleitung in der Heilig-Geist-Kapelle lauschen, verweben ihr Programm auf besondere Art mit dem Raum: Unter dem Motto „Never travelling alone“, das perfekt zu den voll besetzten Kirchenbänken passt, präsentieren Anna Holzhauser („Anna Mond“, Gesang + Klavier), Julia Kellner (Baritonsaxofon/Bassklarinette) und Karla Andrä (Sprache) Kompositionen und Gedichte von Frauen, die reisten, emigrierten, vom Reisen träumten oder sich erinnerten…

Musikalisch sind das Billie Holiday, Ella Fitzgerald oder Holzhauser selbst, die auf ihrem aktuellen Album „Paula“ den Spuren der Malerin Paula Modersohn-Becker folgt. Deren Leben spiegelt das Kunstnacht-Motto #hinundweg, verbinden die meisten Modersohn-Becker doch v.a. mit der Künstlerkolonie Worpswede, während wichtige Stationen für sie als Frau und Malerin in Berlin und v.a. Paris lagen.

Kleinod für Frauen-Kunst

Ausschließlich von Frauen stammen auch die Gedichte, die Andrä vom Altar aus vorträgt: Das Publikum darf Mascha Kaléko, Eva Strittmatter oder Rose Ausländer als lyrischen Reisegefährtinnen folgen und applaudiert begeistert. Was Holzhauser und Andrä verbindet, trotz einer Generation Unterschied und obwohl die eine singt, die andere rezitiert: Beide loten mit ihren Stimmen sämtliche klanglichen und semantischen Nuancen von Worten aus, während eine klare, warme Klangfarbe dafür sorgt, dass es immer fokussiert und nie manieriert wirkt. Kellner steuert mit dem Baritonsaxofon die jeweils perfekte Begleitung bei: balladesk bei Billie Eilishs „No Time to Die“ oder mit hörbarem Amüsement bei Holzhausers Song vom Café der alten Tanten in „Bremen“.

„Vielen Dank, dass wir zu Gast in dieser besonderen kleinen Kapelle sein durften“, gibt Holzhauser dem Stiftungsamt am Ende mit. „Für mich war das Konzert durch die intime Atmosphäre der Heilig-Geist-Kapelle ein sehr schönes Erlebnis.“ Und Andrä ergänzt: „Diese Kirche ist ein unglaubliches Kleinod, sie in so einem besonderen Rahmen während der Kunstnacht gerade auch mit Frauenkunst in Beschlag nehmen zu dürfen, war wunderbar.“

Mehr zu den historischen Gebäuden der von der Stadt Augsburg verwalteten Stiftungen: Wohnraum & historische Architektur (augsburg.de) 

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Wunderbar, wenn Mieter und Vermieter gut miteinander auskommen und bezüglich der hohen Lebensqualität in einer Immobilie übereinstimmen. So ist es beim Richard-Wachter-Haus, der farbenfrohen Seniorenwohnanlage von Stiftungsamt und WBG im Hochfeld: „Das Richard-Wachter-Haus war für mich immer ein Ort der Geborgenheit, ein Ort des gelebten Miteinander, in dem Gemeinschaft gepflegt und gelebt wurde und wird, in dem sich jeder auf den anderen verlassen kann“, resümiert Dieter Uitz bei der Jubiläums-Feier 25 Jahre RWH am 17. Mai. 1999 war das Haus als Gemeinschaftsprojekt des damaligen Wohnungs- und Stiftungsamtes mit der Wohnbaugruppe Augsburg bezugsfertig. Uitz, scheidender Leiter des heutigen Stiftungsamtes der Stadt Augsburg, trifft mit seinen Worten den Kern dessen, was das Leben in der Anlage ausmacht.

Rund 30 der aktuell 44 Bewohnerinnen und Bewohner sind neben Honoratioren und Mitarbeitern der Stiftungsverwaltung nicht nur zum Fest gekommen, sondern haben es gemeinsam mit der Sozialbetreuerin des Stiftungsamtes, Veronika Breitsameter, vorbereitet: Von Pinnwänden mit Infos rund um das Leben im RWH über handgemachte Häkeldeko für die Tische bis zu Vorführungen des Lesekreises, des Gedächtnis-Trainings und der Singgruppe.

"Da herin wird man gut alt"

Bei allen drei Aktivitäten ist Margot Müller dabei. Die 91-jährige ist 2008 ins Richard-Wachter-Haus gezogen und die am längsten dort lebende Bewohnerin, nachdem Emma Wörle, die von Erstbezug 1999 an 25 Jahre lang hier gelebt hatte, im März in ein Pflegeheim umzog. „Ich hab gegenüber meinen drei Töchtern schon gescherzt, ‚Ihr müsst euch auf etwas gefasst machen, da herin wird man alt!‘“, erzählt Müller. „Die Lebensqualität im Richard-Wachter-Haus ist so groß, ich hab noch keine Minuten bereut, hier eingezogen zu sein.“

1933 in Memmingen geboren, hat sie 1953 einen Augsburger geheiratet. „Aber Wohnung gab es net gleich, ich bin ja ein totales Kriegskind und erstmal bei den Eltern geblieben, mein Mann kam am Wochenende.“ Nach gemeinsamen Wohn-Stationen in verschiedenen Augsburger Stadtteilen landete das Paar mit mittlerweile drei Kindern 1972 im eigenen Haus in Haunstetten, wo Müller auch verwitwet bis zum Umzug ins Wachter-Haus 2008 lebte. „Als aber die Enkel größer wurden und net mehr so oft kamen, hab ich es verkauft. Meine Töchter waren glücklich. Da sie nach Donauwörth, Würzburg und ins Allgäu gezogen waren, wussten sie mich hier gut versorgt.“ Heimweh hatte Margot Müller nie, das Richard-Wachter-Haus wurde schnell ihr neues Zuhause. Eine frühere Nachbarin aus Haunstetten zog ihr quasi hinterher, nachdem sie sie im RWH besucht hatte und sich hier auch sofort wohl fühlte.

Enkel-Besuch zu Erdbeertörtle

Strahlend steht Müller auch heute auf ihrem Balkon im 3. Stock und blickt hinüber in die Baumwipfel, wo Vögel singen. „Kann man denn schöner wohnen? Das viele Grün, die gut geschnittene Wohnung, der Bus in die Stadt und Edeka laufnah – man ist schnell überall, aber lebt ruhig. Dann natürlich unsere Unternehmungen: Montags singen wir alle 14 Tage, wie uns der Schnabel gewachsen ist, und ich les immer noch eine urschwäbische Geschichte vor. Freitags Gedächtnistraining muss einfach sein, und einmal im Monat der Literaturkreis und Besuch von der Stadtbücherei. Zwischendurch gemeinsames Frühstück, Spielenachmittag und wir feiern alle Feste zusammen.“

Dazwischen bewirtet Margot Müller gerne ihre Töchter, sechs Enkel und sechs Urenkel. „Der eine Enkel ist Lehrer in Nürnberg und kam neulich mit dem Zug extra um mich zu besuchen. Bei mir gibt’s um die Zeit immer selbstgemachte Mürbeteig-Erdbeertörtle, nur mit frisch geschnittenen Erdbeeren und Sahne.“ Auch die jüngste Enkelin kam neulich mitsamt Freunden auf ihren Vespas zum Kaffeetrinken vorbei. Und wenn aus der Müller-Sippschaft mal keine Zeit hat, freut Müller sich am Zusammenhalt in der Wohnanlage: „Es ist eine gute Gemeinschaft, ich komme mit allen aus. Wir sind jetzt alte Leute und müssen zusammenhalten und es uns so schön machen wie noch möglich.“

Amtsleiter hinterlassen große Fußstapfen
 

Dass sie es häufig schön haben, sieht man an der lustigen Vorführung der Gedächtnisgraining-Gruppe, an Elisabeth Sechser im Piano-Duett mit ihrer Klavierlehrerin oder an einem selbst verfassten Text rund um das Wortfeld „Lesen“ von Swantje Günther. Das beeindruckt Stiftungsreferent Roland Barth und Gäste wie die Stadträte Siglinde Wisniewski, Regina Stuber-Schneider, Gregor Lang, Max Weinkamm und den besonderen Vertreter der Stiftungen, Hans-Peter Roßkopf. Es wird viel gelacht an diesem Nachmittag und manch einer macht sich Gedanken, wie er im Alter leben möchte.

Während Dieter Uitz schon mal vorgefühlt hat, ob das Wachter-Haus irgendwann auch für ihn ein Wohnsitz sein könnte, ist das Thema Seniorenwohnanlage für den neuen jungen Leiter des Stiftungsamtes, Marco Surauer, selbst noch weit weg – am Herzen liegen ihm das Richard-Wachter-Haus und dessen Bewohner aber jetzt schon, wie er in seiner Begrüßung sagt: „Ich trete in wirklich große Fußstapfen, nachdem 1999 mein Vor-Vorgänger Herr Mordstein gemeinsam mit Herrn Mathe von der WBG das Projekt entwickelt und hochgezogen haben.“ Auch der äußerst engagierte und beliebte scheidende Amtsleiter Dieter Uitz hinterlässt Spuren – kann nach vielen gemeinsamen Jahren der Zusammenarbeit mit Surauer im Stiftungsamt den Staffelstab „Richard-Wachter-Haus“ aber auch beruhigt weitergeben und sich auf den Gemeinschaftssinn der Bewohnerinnen und Bewohner verlassen.

Zeichen des Vertrauens

Sollte Uitz irgendwann tatsächlich ins Richard-Wachter-Haus einziehen, träfe er dort als Nachbarn übrigens auf seinen früheren Chef und Vor-Vor-Vorgänger als Kämmereileiter, Friedrich Geserig und dessen Frau Rosegunde. Geserig hat statt einer Festschrift eine Umfrage unter den Bewohnerinnen und Bewohnern erstellt, wie zufrieden sie im RWH sind und warum. Ergebnis: 85% fühlen sich „sehr gut“ oder „gut“ aufgehoben und nennen ähnliche Gründe wie Margot Müller dafür. Dass die Mietergemeinschaft das Jubiläum auch genutzt hat, um „offen und konstruktiv zu schildern, was man noch verbessern könnte“ nimmt Stiftungsreferent Roland Barth in seinem Grußwort als „Zeichen des Vertrauens in die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftungsverwaltung und der WBG, die über die Jahre bei dieser Public-Private-Partnership zwischen öffentlich-rechtlichen Einrichtungen und privaten Unternehmen dafür gesorgt haben, dass man gut und gerne seinen Lebensabend im Richard-Wachter-Haus verbringen kann.“

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Zum zweiten Mal bot die Stiftungsverwaltung bei Augsburg Open am 3. Und 4. Mai 2024 Führungen durch den eigenen historischen Amtssitz an

Vom CineStar-Kino zum Maximilianmuseum, dann zu Betten Huber – und dazwischen das Jakobsstift. Manche Teilnehmer von „Augsburg Open“ wollten es wirklich wissen, wie ihre Stadt funktioniert und hinter den Kulissen ausschaut. Die Tage der offenen Türen, die das Stadtmarketing alljährlich organisiert, finden immer großen Anklang und leben von Besuchern, die neugierig sind und Lust aufs Entdecken haben – 2024 vom 2. bis 5. Mai.

14 solcher Besucher fanden sich auch zu den beiden Führungen im Paritätischen St. Jakobsstift ein, mit denen das kommunale Stiftungsamt zum zweiten Mal an Augsburg Open teilnahm. Am Freitagnachmittag und Samstagvormittag konnte der weitläufige Gebäudekomplex am Mittleren Lech, hinter Rathaus und Maria Stern, unter dem Motto „Gutes anstiften.“ erkundet werden.

Caritatives Engagement kirchlich oder bürgerlich?

Die 1348 in der Jakobervorstadt als „St. Jakobs-Pfründe“ errichtete Stiftung ist alleine schon deshalb etwas Besonderes, weil sie auf eine Art Bürgerinitiative zurückgeht und damit die älteste Bürgerstiftung Augsburgs ist. Neben aller Mildtätigkeit festigte man damit auch seine Stellung gegenüber dem Bischof – war caritatives Engagement im Mittelalter doch meist kirchlich und klösterlich organisiert.

Mit dem Umzug 1543 an den Mittleren Lech war das selbstbewusste Bürgertum dann auch räumlich mit seiner Stiftung da angekommen, wo es sich selbst gerne sah: In der Nähe des Rathauses und der Prachtstraßen. Malereien in Form von Fabelwesen, Blatt- und Blütenornamenten an Fassade und Fensterlaibungen, die das zum Ausdruck brachten, sind heute nicht mehr zu sehen – dafür zeugen die original erhaltenen Holztreppen mit jedem knarzenden Schritt von der Geschichte des Baus. Reformation, Spanischer Erbfolgekrieg oder 20er-Jahre-Rezession: Zu vielen historischen Ereignissen gab es bei Augsburg Open auch im Jakobsstift etwas zu erzählen und entdecken.

Viel Gutes unter einem Dach

Bevor es weiterging zu Betten Huber oder auf einen Kaffee in die Altstadt, wollten die Besucher am Ende der Führungen auch noch alles über die aktuelle Nutzung des Gebäudekomplexes erfahren. Seit 2018 kommunales Verwaltungsgebäude 5, werden aus dem Jakobsstift heraus nicht nur ganze 49 Stiftungen verwaltet – es ist mit weiteren Ämtern der Sozialverwaltung sowie dem Freiwilligenzentrum, einem inklusiven und einem generationenübergreifenden Wohnprojekt u.a. beeindruckend viel Gutes unter einem Dach vereint.


Stiftungen für gleiches Recht auf Friede, Respekt und Ressourcen

Das Bekenntnis der Augsburger Stadtverwaltung für ein friedliches Miteinander greifen wir im Stiftungsamt gerne auf. Unsere Stiftungen sind bunt und vielfältig. Seit Jahrhunderten leben Augsburger Bürgerinnen und Bürger ein friedliches Miteinander auch, indem sie stiften: für die Ärmsten, für Kranke, Alte, für Bildung, für ein schönes Stadtbild. Und für ein friedliches Miteinander der Religionen und Weltanschauungen – gerade in schwierigen und kriegsgebeutelten Zeiten.

Viele der von uns verwalteten Stiftungen sind „paritätisch“: Katholiken und Protestanten sollten nach den Konflikten infolge der Reformation gleichermaßen Zugang zu Unterstützung erhalten. Lassen Sie uns das heute weiter fassen: „Paritätisch“ kommt von paritas, dem lateinischen Wort für Gleichheit. 

Wenn wir annehmen, dass jede und jeder das gleiche Recht auf Frieden, Wertschätzung, Respekt und Ressourcen wie Trinkwasser, saubere Luft und Wohnraum hat und wenn wir danach handeln – hier in unserer Stadt und mit unserer Haltung demgegenüber, was anderswo auf der Welt geschieht – dann ist jeglicher Art von Konflikt der Nährboden entzogen.

Dann sind wir alle Augsburg. Dann sind wir alle Weltbürgerinnen und -bürger.

So wie wir das idyllisch verschneite Jakobsstift mit dem erleuchteten Rathaus dahinter aus unseren Bürofenstern sehen, wünschen wir allen Menschen einen sicheren, friedvollen Ort zum Miteinander-Arbeiten, Miteinander-Frieden-Gestalten und Miteinander-Leben.