Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

26.01.2024 19:00 | Gemeinsam Kultur Bürgerservice & Rathaus

Am Freitag, 26. Januar, wurde in Augsburg der Opfer des NS-Regimes gedacht – im Rahmen des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocausts am 27. Januar. Oberbürgermeisterin Eva Weber unterzeichnete die vom Stadtrat beschlossene „Arbeitsdefinition Antisemitismus“.

Gemeinsam mit Initiativen, Vereinen, Partnerinnen und Partnern haben die Stadt Augsburg und Oberbürgermeisterin Eva Weber an die zahlreichen Opfer des Nationalsozialismus in Augsburg erinnert. Fotos: Ruth Plössel/Stadt Augsburg

Während der NS-Zeit wurden auch in Augsburg zahlreiche Menschen verfolgt, verschleppt und ermordet. Sie waren Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, politisch anders denkend oder passten aus anderen Gründen nicht in das Weltbild der Nationalsozialisten.

Am 27. Januar 1945 haben Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz befreit. Der 27. Januar ist seit 1996 von Deutschland und seit 2005 von den Vereinten Nationen der offizielle Gedenktag für die Opfer des NS-Regimes. Aufgrund des Shabbat fand die öffentliche Gedenkstunde zum Holocaust-Gedenktag in Augsburg dieses Jahr am Freitag, 26. Januar, statt. 

Erinnerung an NS-Opfer aus Augsburg

Schauspielerinnen und Schauspieler des Staatstheaters Augsburg erinnerten mit Kurzbiographien an einzelne NS-Opfer, die aus Augsburg stammten – lokale Initiativen hatten sie recherchiert. Die Biografien standen stellvertretend für verschiedene Gruppen nationalsozialistisch verfolgter Menschen.

Oberbürgermeisterin Eva Weber unterzeichnet die „Arbeitsdefinition Antisemitismus“

Anschließend unterzeichnete die Oberbürgermeisterin die im November 2023 vom Stadtrat beschlossene „Arbeitsdefinition Antisemitismus“ der Internationalen Allianz zum Holocaustgedenken (IHRA). Sie bildet die Grundlage für das Handeln der Verwaltung und der städtischen Gesellschaften. Die Erklärung definiert den Begriff Antisemitismus und nennt Beispiele, wie sich Antisemitismus im öffentlichen Leben, in den Medien, in Schulen, am Arbeitsplatz und im religiösen Kontext äußert. 

Neben Gedenkbeiträgen der Initiativen und der Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg kamen Nachfahrinnen und Nachfahren jüdischer Augsburger Familien mit einer Videobotschaft zu Wort. Schülerinnen und Schüler des Maria-Ward-Gymnasiums und des Paul-Klee-Gymnasiums stellten zudem ihre Arbeiten zu den Biografien von NS-Opfern vor. 

 

 

Kostenlose Führungen in der „Halle 116“

Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus besteht für alle Interessierten wieder die Möglichkeit, an Führungen durch die Ausstellung im Erinnerungs- und Lernort „Halle 116“ (Karl-Nolan-Straße 2-4) teilzunehmen. In der „Halle 116“ befand sich 1944/45 ein Außenlager des KZ Dachau. Die Führungen finden am Samstag, 27. Januar, und Sonntag, 28. Januar, jeweils um 13 Uhr statt.

Um Anmeldung über unser verschüsseltes Kontaktformular wird gebeten, da die Teilnehmendenzahl auf 30 Personen beschränkt ist. Die Führungen sind kostenlos. (pm/lh/rs/je)

Mitveranstaltende der Gedenkveranstaltung:

  • Israelitische Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg
  • Descendants of the Jewish Community of Augsburg
  • VVN-BdA Augsburg
  • ErinnerungsWerkstatt Augsburg
  • Stolperstein-Initiative für Augsburg und Umgebung
  • Jüdisches Museum Augsburg Schwaben
  • evangelisches Forum Annahof
  • Regionalverband der Sinti und Roma Schwaben
  • Gegen Vergessen-Für-Demokratie e.V.
  • Augsburger Friedensinitiative
  • pax christi Augsburg
  • Geschichtswerkstatt Augsburg
  • FC Augsburg
  • Staatstheater Augsburg