Augsburg als insektenfreundliche Kommune ausgezeichnet
Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) verleiht die „Florfliege“ für insektenfreundliche Kommunen an die Stadt Augsburg. Die Auszeichnung erfolgt im Rahmen der landesweiten Initiative NATÜRLICH BAYERN, an der sich auch der Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg (LPVA) mit seinem Projekt „Insekten.Vielfalt.Augsburg“ beteiligt.

Für (vorne von links) Umweltreferent Reiner Erben, AGNF-Leiterin Anette Vedder und LPVA-Chef Nicolas Liebig ist die Auszeichnung an Ansporn, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Foto: Landschaftspflegeverband Augsburg
DVL-Projektmanager Dr. Martin Sommer betont: „Bei der großen Aufgabe des Erhalts der Biodiversität hat gerade die Insektenvielfalt eine herausragende Bedeutung für unsere Ökosysteme. In Projekten wie NATÜRLICH BAYERN sind wir besonders auf Städte und Gemeinden wie die Stadt Augsburg angewiesen, die engagiert und freiwillig dabei helfen mit dem DVL und den Landschaftspflegeverbänden zusammen ein blühendes Bayern und insektenreiche Lebensräume zu schaffen.“ Hier in Augsburg sei das in besonders beeindruckender Weise gelungen, so Sommer.
Große Allianz für mehr Insektenschutz
Nicolas Liebig, Geschäftsführer beim LPVA berichtet: „In unserem Projekt haben wir seit 2019 bis jetzt mehr als 25 ha Fläche insektenfreundlicher gestaltet. Das ist eine Fläche, die rund 1/3 größer ist als der Kuhsee. Im Laufe des Jahres kommen noch einige Flächen dazu. Wir sind zuversichtlich, dass wir die 30 Hektar noch erreichen.“ Zu den Maßnahmen gehöre nicht nur die Ansaat von Blühwiesen mit regionalem Saatgut (von Biotopflächen aus dem Stadtgebiet), sondern auch die Umstellung der Pflege, der Umstieg zu insektenfreundlichen Mähgeräten oder die Anlage von Strukturen wie Totholzhäufen oder Tümpeln. Bemerkenswert sei, dass sich in Augsburg eine große Allianz für mehr Insektenschutz gebildet habe. Mit im Boot sind unter anderem die Stadtwerke, der Zoo, die LEW, die Uni und die Uniklinik.
LPVA-Leiter Liebig: Das sind mehr als zwei Marathons
Warum die Stadt diese Auszeichnung erhält, macht Liebig an einem Beispiel fest: „Parallel zu unseren Maßnahmen hat das Grünordnungsamt auf mehr als 41 ha die Mahd von drei- auf zweischürig umgestellt. Geht man von einer durchschnittlichen Breite von 5 Meter aus, sind das über 80 Kilometer. Man könnte entlang dieser Strecke also fast zwei Marathons laufen! Für uns ist das mehr als vorbildlich, denn die Umstellung bedeutet, dass mehr Blütenangebote vorhanden sein werden, was insbesondere Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge fördert. Außerdem ist diese Maßnahme ein herausragender Beitrag zur Entwicklung eines innerstädtischen Biotopverbunds!“
Grünamt-Leiterin Vedder: Eine motivierende Anerkennung
Amtsleiterin Anette Vedder freut sich über die Auszeichnung: „Unser Amt engagiert sich seit Jahrzehnten im Arten- und Biotopschutz. Dass unser Engagement dazu führt, dass die bayerische Fachwelt nun nach Augsburg schaut, ist eine motivierende Anerkennung. Danke an den Landschaftspflegeverband, dass er uns für die Auszeichnung vorgeschlagen hat.“
Umweltreferent Erben: Wir dürfen nicht nachlassen
Auch für Umweltreferent Reiner Erben ist diese Auszeichnung eine Bestätigung, „allerdings dürfen wir jetzt nicht nachlassen. Wir müssen den eingeschlagenen Weg konsequent weiter gehen. Denn machen wir uns nichts vor. Es gibt noch viel zu tun beim Insektenschutz, der für mich stellvertretend steht für den Schutz der Biodiversität!“