Zwischen naturwissenschaftlichem Forschen und kreativen Upcycling-Ideen

Die ehemalige Berufspraktikantin Kateryna Ivanova setzt ihre berufliche Laufbahn von der Berufspraktikantin bis zur Erzieherin an der städtischen Kita Hermann-Köhl-Straße fort.
 

1. Was hat Sie dazu veranlasst, diesen Beruf der Erzieherin auszuwählen?

Nachdem ich nach Deutschland als Au-Pair gekommen bin, ist mir bewusstgeworden, dass ich mit Kindern arbeiten möchte. Während dem Freiwilligen Sozialen Jahr, das ich in einer Krippe gemacht habe, habe ich mich für die Erzieherausbildung entschieden. Zuletzt habe ich als Berufspraktikantin gearbeitet und mit dem neuen Kita-Jahr beginnt mein erstes Jahr als Erzieherin.


2. Auf welche Fähigkeiten und Kompetenzen dürfen sich die Kinder, Eltern und Teamkolleginnen und Kollegen in Ihrer Kita freuen?

Fachwissen in der Frühpädagogik ist für mich sehr wichtig, aber für mich heißt das auch, das gelernte Wissen in der Praxis anzuwenden. Daneben ist mir aber auch ein liebevoller, bedürfnisorientierter und professioneller Umgang mit Kindern wichtig. Bei den Kolleginnen und Kollegen ist mir zudem Offenheit und Hilfsbereitschaft ein wichtiges Anliegen. Dazu gehört für mich auch ein offenes Ohr zu haben und auch ausreichend Zeit zum Austausch für Fragen. Manchmal braucht es auch für schwierige Situationen ganz viel Verständnis.

Ansonsten arbeite ich sehr strukturiert und engagiert – ich hoffe, das sieht man auch im Alltag.


3. Was war das Bereichernde an Ihrer Praktikumsstelle?

Was mich schon beim Hospitieren fasziniert hat, war das Raum-in-Raum-Konzept. So sind zum Beispiel im Forscherraum Bereiche wie Optik, Magnetismus und Mechanik vorhanden. Als Berufspraktikantin hatte ich die Möglichkeit, mir monatlich verschiedene Lernwerkstätten anzuschauen. Somit habe ich die Chance bekommen, für mich festzustellen, in welcher Lernwerkstatt ich nach meiner Ausbildung bleiben möchte. Die Einrichtung verfügt über eine große Gartenanlage, hier können die Kinder ganz unterschiedliche Natur- und Umwelterfahrungen sammeln. Dabei habe ich mich auch persönlich wie fachlich weiterentwickelt und ein anderes Verständnis für die Zusammenhänge in der unmittelbaren Umwelt bekommen.


4. Was bedeutet Ihnen die Stadt Augsburg als Ausbildungsinstitution?

Ich wollte schon während meiner Ausbildung beim städtischen Träger bleiben. Meiner Meinung nach zeigt die Stadt Augsburg sich als guter und vertrauter Träger. Ich sehe hier für mich gute Arbeitsperspektiven, indem ich an unterschiedlichen Fort- und Weiterbildungen teilnehmen kann.

Auch das offene Konzept der städtischen Kitas kommt meinen Neigungen, aber auch meinen pädagogischen Vorstellungen entgegen.

Nach dem Berufspraktikum bietet die Stadt Augsburg einen unbefristeten Vertrag mit verschiedenen Stundenmodellen sowie Möglichkeiten, sich eine Einrichtungsart auszuwählen. Ob Krippe, Kindergarten oder Hort: Jede hat dann wiederum seine eigenen Lernwerkstätten.
 

5. Sie werden ja im neuen Kita-Jahr als Erzieherin weiterhin für diese Kita arbeiten. Mit welchen Ideen möchten Sie sich einbringen?

Ich finde es wichtig, den Kindern Nachhaltigkeit näher beizubringen. Aufgrund dessen werde ich ab diesem Kindergartenjahr ein Recycling–Projekt starten, in dem die Kinder aus Müll ihre eigenen Kunstwerke gestalten können. Mit dem Thema Upcycling erfahren die Kinder spielerisch, wie wir unsere Umwelt schützen können.

Ich möchte mich aber auch für das Gender-Thema einsetzen: Während dem Berufspraktikum ist mir aufgefallen, dass die Kinder sehr von Rollenklischees abhängig sind. Ein Beispiel: Mädchen dürfen nur rosa tragen und Jungs können nur mit den Autos spielen. Hier möchte ich ein genderpädagogisches Projekt starten.