Innerstädtische Leerstände sollen attraktiver werden

• Rund vier Prozent Leerstandsquote in Augsburg
• Niedriger Wert im deutschlandweiten Vergleich
• Dennoch: Leerstände fallen auf
• Maßnahmen für mehr Attraktivität von Leerständen erforderlich
• Wichtiges Ziel: Langfristige Förderung nachhaltiger Ansiedlungen

Die aktuelle Leerstandsquote im zentralem Augsburger Innenstadtbereich liegt mit vier Prozent (Stand: Oktober 2024) nur ein Prozent über dem Niveau des Vorjahres und damit noch immer auf einem vergleichbar niedrigen Level. Die Anzahl von schwer vermietbaren und längerfristigen Leerständen bleibt überschaubar. „Aufgrund der gestiegenen Fluktuation nehmen Besucherinnen und Besucher viele Objekte als Leerstand war, obwohl häufig schon eine Nachnutzung feststeht, für die aber beispielsweise noch Umbauten geplant oder durchgeführt werden müssen“, erläutert Wirtschaftsreferent Dr. Wolfgang Hübschle.

Augsburg liegt im bundesweiten Vergleich weit vorne

Um die aktuelle Leerstandsquote in Augsburg einzuordnen, beruft sich Hübschle auf die bundesweite Studie „Zukunftsfeste Innenstädte“ von der imakomm AKADEMIE GmbH aus dem Jahr 2021. „Die Studie hat ergeben, dass nach Corona mit einer durchschnittlichen Leerstandsquote von zirka 16 Prozent in deutschen Großstädten gerechnet werden muss. Verglichen mit dieser Annahme stehen wir mit der Augsburger Innenstadt aktuell sehr gut da, vor allem auch in Bezug auf das Angebot mit rund 300 Einzelhandelsgeschäften, 100 Gastrobetrieben sowie zahlreichen Dienstleistungs- und Kulturnutzungen im zentralen Innenstadtbereich“, so der Wirtschaftsreferent. Die Studie sieht steigenden Leerstand im Rückgang von Einzelhandelsbetrieben begründet. „Hierbei handelt es sich um unaufhaltsame Veränderungsprozesse, denen wir als Stadt durch kooperative und innovative Ansätze gemeinsam mit Augsburg Marketing, den Innenstadtakteuren, Immobilieneigentümern und Gewerbetreibenden noch stärker begegnen wollen“, betont Dr. Hübschle.

Dr. Wolfgang Hübschle: „Wirken wilden Plakatierungen aktiv entgegen“

Zwar ist die Zahl der Leerstände in Augsburg gering. Doch beeinträchtigt jeder Leerstand das Stadtbild und das Innenstadterlebnis. Zudem wirken sich Leerstände vielfach negativ auf das unmittelbare Umfeld aus, oder führen dazu, dass neue Ansiedlungen sogar ausbleiben. Auf das Erscheinungsbild der Innenstadt will die Stadt daher künftig noch mehr Einfluss nehmen. „Zuletzt wurden Schaufensterflächen verstärkt durch wilde Plakatierungen verunstaltet. Derartigen Verschandlungen in hochfrequentierten Haupteinkaufslagen wirken wir aktiv entgegen. Neben dem Appell an die Hauseigentümerinnen und -eigentümer, die Flächen möglichst sauber zu halten, weisen wir auch auf die geltende Plakatierungsverordnung der Stadt Augsburg hin und gehen künftig verstärkt gegen die Verursachenden vor“, erläutert Dr. Hübschle.

Neues Konzept zur attraktiven Gestaltung leerer Schaufenster

Vor drei Jahren begann die Wirtschaftsförderung Stadt Augsburg gemeinsam mit Augsburger Fotokünstlern, leere Schaufenster zu bespielen. Zuletzt wurde das Konzept in der Fläche des neuen Tchibo-Stores in der Bgm.-Fischer-Straße umgesetzt. Gemeinsam mit Augsburg Marketing wurden Flächen mehrfach auch mit attraktiven Designs gestaltet. Jetzt wurde das Konzept weiterentwickelt und soll in Kürze erstmals in mehreren Schaufenstern des ehemaligen Karstadt-Gebäudes mit attraktiven Weihnachtsmotiven installiert werden. „Mit diesem Konzept möchten wir allen Eigentümerinnen und Eigentümern von Immobilien eine kostengünstige und flexible Möglichkeit anbieten, ungenutzte Flächen durch individuell anpassbare Motive zu verschönern“ erläutert Citymanager Heinz Stinglwagner.

Weitere Services zur Vermeidung von Leerständen

Neben den geplanten Maßnahmen steht die Wirtschaftsförderung im Rahmen ihres strategischen Flächenmanagements kontinuierlich für Gespräche mit Immobilieneigentümerinnen und -eigentümern sowie Ansiedlungsinteressierten zur Verfügung. Um Leerstände zu vermeiden und zu überbrücken, vermittelt die Wirtschaftsförderung auch Kontakte zu zahlreichen Akteuren für Pop-Up- und Zwischennutzungen.

Wirtschaftskraft der Innenstadt stärken

All diese Maßnahmen sind wichtige Bausteine der Innenstadtentwicklung. „Wir erhoffen uns damit konkret nicht nur eine optische Aufwertung und innovative Pop-Up-Konzepte, um Leerstandszeiten zu überbrücken, sondern auch langfristige nachhaltige Ansiedlungen, die die Wirtschaftskraft der Augsburger Innenstadt stärken und zur Angebotsvielfalt beitragen“, so der Wirtschaftsreferent.