Integrationsprojekt „AUX“: Fahrradkurse für zugewanderte Frauen

18.08.2022 08:02 | Umwelt & Soziales

Mit dem Rad zu mehr Eigenständigkeit und Freiheit: Im Projekt „AUX - AUgsburger eXkursionen“ des Büros für gesellschaftliche Integration werden auch Fahrradkurse für Zugewanderte angeboten. Der erste Kurs dieser Art wurde kürzlich abgehalten, wobei die meisten der zehn Fahrradschülerinnen zum ersten Mal im Sattel saßen.

Zehn Teilnehmende absolvierten einen Fahrradkurs mit Patrick Speidel von "VeloCity - Prävention und Fahrtechnik. Foto: Michael Hochgemuth/Stadt Augsburg
Auf Kennenlernübungen folgten unterschiedliche Koordinations- und Balance-Übungen, erst dann kamen die Fahrräder zum Einsatz. Foto: Michael Hochgemuth/Stadt Augsburg
Mit dem Kurs geht für die zehn Frauen ein langjähriger Wunsch in Erfüllung. Das Fahrradfahren bietet ihnen Eigenständigkeit und Freiheit. Zudem können sie endlich auch gemeinsam mit ihren Kindern losradeln. Foto: Michael Hochgemuth/Stadt Augsburg
"Durch die Fahrradkurse erweitern die Teilnehmerinnen ihren Mobilitätsradius und je mobiler sie sind, desto schneller finden sie Zugang zu unserer Stadtgesellschaft,“ so Martina Wild, die Bürgermeisterin für Bildung und Migration. Foto: Michael Hochgemuth/Stadt Augsburg

Im Rahmen des Projekts AUX - AUgsburger eXkursionen des Büros für gesellschaftliche Integration der Stadt Augsburg werden auch Fahrradkurse für Zugewanderte angeboten. Jetzt haben zehn Frauen den ersten Kurs in Kooperation mit VeloCity- Prävention und Fahrtechnik absolviert, wobei die meisten von ihnen erstmals im Sattel saßen.

In zwölf Kurseinheiten wurden ihnen die Grundlagen des Fahrradfahrens in einer Mischung aus Theorie und Praxis vermittelt. Auf Übungen zum Kennenlernen folgten Übungen für Koordination und Balance. Erst dann kamen die Fahrräder zum Einsatz.

Bgm. Martina Wild: „Frauen im Sattel nicht überall üblich“

„In vielen Ländern ist das Fahrradfahren keineswegs so verbreitet wie in Deutschland. Auch sind in manchen Ländern Frauen auf einem Fahrrad vollkommen unüblich. Daher profitieren von unserem Mobilitätsprojekt vor allem zugewanderte Frauen. Durch die Fahrradkurse erweitern sie ihren Mobilitätsradius. Je mobiler sie sind, desto schneller finden sie Zugang zu unserer Stadtgesellschaft“, so Bürgermeisterin Martina Wild, Referentin für Bildung und Migration.

Kurskonzept auf Teilnehmerinnen angepasst

Für den Anbieter von Fahrtechniktrainings lag die besondere Herausforderung des Anfängerkurses darin, „dass sich unsere regulären Kurse speziell an Firmenkunden richten, die ihren Mitarbeitenden ein Dienstradleasing anbieten. Hier aber erwarteten uns völlig andere Ausgangsbedingungen. Deshalb haben wir das Kurskonzept neu entwickelt und auf die Bedürfnisse, das Können und die Ziele der Teilnehmerinnen angepasst“, erklärt Patrick Speidel von VeloCity - Prävention und Fahrtechnik.

Fähigkeiten für den Arbeitsmarkt

Mit dem Kurs geht für die zehn Frauen ein langjähriger Wunsch in Erfüllung. Das Fahrradfahren bietet ihnen Eigenständigkeit und Freiheit. Auch das Jobcenter, wo die Frauen auf das Projekt aufmerksam gemacht wurden, sieht Vorteile eines solches Kurses. „Neben der Fähigkeit Fahrrad zu fahren, nehmen die Frauen auch wichtige Fähigkeiten, wie Zuverlässigkeit oder Durchhaltevermögen, für den Arbeitsmarkt mit“, so Silke Königsberger, Geschäftsführerin des Jobcenters Augsburg Stadt.

Angebot an die gesamte Stadtgesellschaft

Wie Projektleiterin Alina Dajnowicz betont, habe das AUX - AUgsburger eXkursionen nach längerer Vorbereitung nun Fahrt aufgenommen. „Von Anfang an war uns wichtig, dass nicht nur Zugewanderte teilnehmen können, sondern dass sich dabei die gesamte Stadtgesellschaft trifft.“ Noch bis Ende 2024 werden im Rahmen des Projekts weitere Fahrradkurse, Ausflüge, Museumsbesuche und auch eine Stadtrally angeboten. Alle Augsburgerinnen und Augsburger sind dazu eingeladen. Die Teilnahme ist kostenlos. (pm/grr) 

Details zum Projekt und den einzelnen Aktionen finden Sie auf der Webseite des Bildungshauses Kresslesmühle