Informationen zur aktuellen Corona-Lage

12.11.2020 17:00 | Bürgerservice & Rathaus

Wie entwickeln sich die Fallzahlen? Wirken die Schutzmaßnahmen? Wie ist die Lage im Uniklinikum? Diese Fragen hat Augsburgs Krisenstab im Rahmen einer Pressekonferenz am Donnerstag, 12. November, beantwortet.

Oberbürgermeisterin Eva Weber mit Prof. Dr. Axel Heller (links) und Dr. Thomas Wibmer bei der heutigen Pressekonferenz im Rathaus. Foto: Ruth Plössel/Stadt Augsburg

Oberbürgermeisterin Eva Weber hat am Donnerstag, 12. November, im Rathaus über die aktuelle Corona-Lage in Augsburg informiert – gemeinsam mit Gesundheitsreferent Reiner Erben, Prof. Dr. Axel Heller, Ärztlicher Leiter Krankenhauskoordinierung im Rettungszweckverband und Dr. Thomas Wibmer, stellv. Leiter des Gesundheitsamtes.

Das Video der Pressekonferenz wurde per Livestream übertragen und steht jetzt auf dem YouTube-Kanal der Stadt Augsburg zur Verfügung (die Pressekonferenz beginnt in Minute 1:48, in der Beschreibung können Sie zu den einzelnen Kapiteln springen, die Sie interessieren).

U.a. hat der Krisenstab im Video folgende Fragen beantwortet:

Wie ist die Lage in Augsburg?

„Noch nie gab es so viel Infizierte. Noch nie so viele Todesfälle in so kurzem Zeitraum. Und noch nie so viele Patientinnen und Patienten, die stationär behandelt werden, die im Uniklinikum um ihr Leben kämpfen“, so Oberbürgermeisterin Eva Weber. Aktuell liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 337. Damit ist sie niedriger als Ende letzter Woche, aber immer noch hoch: www.augsburg.de/fallzahlen

Wie ist die Lage im Uniklinikum?

Prof. Dr. Axel Heller, Ärztlicher Leiter Krankenhauskoordinierung im Rettungszweckverband: „Wir hatten über die letzten 2 Wochen allein in Augsburg im Uniklinikum so viele Patienten wie München in seiner ganzen Vielzahl von Krankenhäusern. Im Rettungszweckverband Augsburg haben wir so viele Patienten wie in ganz Schleswig-Holstein. Selbst wenn wir den Gipfel der Fallzahlen jetzt erreicht hätten, wird der Druck auf die Krankenhäuser und Intensivstationen noch 2 bis 5 Wochen anhalten.“ 

Wie ist die Entwicklung in Augsburg? Wirken die Schutzmaßnahmen bereits?

In Augsburg gelten bereits seit 13. Oktober Schutzmaßnahmen. Der Lockdown light seit 30. Oktober. Mitte Oktober hat sich die Inzidenz jede Woche mehr als verdoppelt. Seit Ende Oktober beobachtet das Gesundheitsamt sinkende Zuwachsraten der Inzidenz. In den letzten Tagen war die Inzidenz erstmals auch wieder rückläufig, aber sie ist mit über 300 immer noch hoch und schwankt.

Es gilt, weiter abzuwarten, ob die Maßnahmen des Lockdown light und die Augsburger Sonderregelungen in Augsburg ausreichen.  Dr. Thomas Wibmer, stellv. Leiter des Gesundheitsamtes Augsburg: „Wir haben derzeit eine ungefähr gleichbleibende Inzidenzrate und können darauf hoffen, dass sie fallen wird. Trotzdem ist sie weiterhin enorm hoch.“

Gegen Corona: Warum geht das nur gemeinsam?

Dazu Oberbürgermeisterin Eva Weber: „Wir alle sind Augsburgerinnen und Augsburger. Wir alle sind gemeinsam dafür verantwortlich wie sich die Infektionszahlen weiter entwickeln.

Die Entwicklung der Infektionszahlen liegt nicht nur in der Verantwortung von "der Stadt". Wir können als Stadtverwaltung hinweisen, informieren, appellieren, Maßnahmen erlassen und  kontrollieren. Aber Abstand halten, Kontakte vermeiden, und Maske tragen  – da muss jede und jeder von uns mit dazu tun. Danke an alle, die mitmachen bei der Einhaltung der Regeln und an alle, die freiwillig Hilfe anbieten.

Danke an alle Mitarbeitenden in Pflegberufen, in Kliniken, in Laboren und Altenheime, an Lehrerinnen und Lehrer, an Erzieherinnen und Erzieher, an die Mitarbeitenden in der städtischen Verwaltung und bei der Polizei. Sie alle leisten in diese Ausnahmesituation Großartiges." 

Wie wir das Gesundheitsamt personell unterstützt?

Das Gesundheitsamt wurde personell durch Neueinstellungen verstärkt (jetzt 125 Mitarbeitende), zudem sind derzeit 80 zusätzliche städtische Kolleginnen und Kollegen dem Gesundheitsamt zugeordnet. 30 Soldatinnen und Soldaten sind im Einsatz. 10 Polizistinnen und Polizisten unterstützen in der Infektionsnachverfolgung. Die „Task Force“ hat das zusätzliche Personal organisiert und optimiert Arbeitsprozesse.

Warum hat das Gesundheitsamt die EDV jetzt umgestellt?

Der Aufbau einer Datenbank läuft seit Sommer und ist wichtig, damit die Daten im Gesundheitsamt effizient erfasst und gepflegt werden können – vor allem auch in Hinblick auf die Kontaktpersonenverfolgung und das Unterbrechen der Infektionsketten. Auch ein System zu statistischen Erfassung und Meldung ans LGL ist im Einsatz.

Der Datenabgleich zwischen beiden Systemen ist nahezu abgeschlossen. Die Stadt Augsburg kann jetzt wieder Gesamtzahlen und Genesenenzahlen liefern, auch mit Unterstützung des Amtes für Statistik und Stadtforschung: www.augsburg.de/fallzahlen 

Wurden die Testkapazitäten im Testzentrum ausgebaut?

„Ursprünglich ausgeschrieben für 900 Tests pro Tag, wurde diese Kapazität auf 1200 Tests pro Tag erhöht“, so Gesundheitsreferent Reiner Erben. Das Ergebnis liegt wieder innerhalb von 48 Stunden vor. Termine am besten online vereinbaren: www.augsburg.de/testzentrum 

Baut die Stadt Augsburg ein Impfzentrum auf?

Die Staatsregierung hat sich in der Ministerratssitzung am 27. Oktober mit der Bayerischen Impfstrategie befasst und beschlossen, dass die Impfungen dezentral in den Landkreisen und kreisfreien Städten organisiert und durchgeführt werden sollen. Nach dem Vorbild der lokalen Testzentren werden die Landkreise und kreisfreien Städte deshalb hiermit gebeten, in ihrem Gebiet mindestens ein zentrales Impfzentrum oder mehrere Impfzentren zu errichten und zu betreiben.

Die Stadt Augsburg führt Gespräche mit Betreibern, Landkreisen und verschiedenen Akteuren zur Vorbereitung eine möglichen Impfzentrums. (grr/je)