Augsburg bekommt eine neue Fachakademie für Sozialpädagogik

Augsburg bekommt eine neue Fachakademie für Sozialpädagogik – unter kommunaler Trägerschaft wird diese am Berufsschulzentrum für soziale Berufe der Stadt Augsburg mit Start im September 2020 gegründet. Wer bereits eine einschlägige sozialpädagogische Ausbildung, wie beispielsweise an der Berufsfachschule für Kinderpflege, absolviert hat und zudem den mittleren Schulabschluss mitbringt, kann sich künftig an der neuen Fachakademie für Sozialpädagogik zum Erzieher oder zur Erzieherin ausbilden lassen. Das Ziel ist es, die Studierenden zu befähigen, Kinder in ihrer Entwicklung begleiten und unterstützen zu können.

Nach der zweijährigen schulischen Ausbildung, die durch Blockpraktika vertieft wird, folgt ein Berufsanerkennungsjahr. Das Ziel der Neugründung der Fachakademie ist es, möglichst viele Erzieherinnen und Erzieher für die wachsende Stadt Augsburg zu gewinnen.

Neben den Fachakademien unter kirchlicher Trägerschaft bedeutet dies ein zusätzliches Angebot. Die Zusammenarbeit mit den städtischen Kindertageseinrichtungen funktioniert an der bereits bestehenden Berufsfachschule für Kinderpflege sehr gut, weshalb die Erweiterung um die Fachakademie für Sozialpädagogik in der Stadt Augsburg nur ein Gewinn sein kann.
 


Auf ein Wort mit der Schulleitung Katharina Kröner über Chancen und Herausforderungen der neuen städtischen Fachakademie für Sozialpädagogik in Augsburg


1. Die Erzieherausbildung startet zum Herbst 2020 erstmals unter kommunaler Trägerschaft. Was sind die Herausforderungen für Sie als Leitung des städtischen Berufsschulzentrums für soziale Berufe in Augsburg?

Wir freuen uns sehr, unseren Absolventen der Berufsfachschule für Kinderpflege eine Höherqualifizierung zum Erzieher, zur Erzieherin am eigenen Schulzentrum anbieten zu können. Eine Herausforderung war es, ein passendes Lehrerteam für die Ausbildung zusammen zu stellen. Aber wir können ja auf erfahrene, bestens ausgebildete Lehrkräfte unserer Berufsfachschule für Kinderpflege zurückgreifen. Wir alle gehen mit vollem Elan an diese neue Aufgabe heran.

Standort der Fachakademie ist das fast 400 Jahre alten Gebäude an der Maximilianstr. 79 in Augsburg, wo wir besonders schöne, historische Räume anbieten können. Unsere Studierenden haben in diesem Haus die Möglichkeit, das Bistro, pädagogisches Restaurant, eigene mit PC ausgestattete Arbeitsräume, bis hin zur Bibliothek mit Dachterrasse, zu nutzen. Ein Schmankerl ist der Renaissanceinnenhof, der einen Hauch von Italien aufkommen lässt – kurzum: wir sind gut gerüstet.

2. Welche neuen Chancen ergeben sich dadurch für interessierte Bewerberinnen und Bewerber für den Erzieherberuf?

Viele junge Leute entwickeln sich während der Ausbildung zur Kinderpflegerin, zum Kinderpfleger fachlich und persönlich sehr stark und suchen nach dem Abschluss eine neue Herausforderung.

Bis zum Jahr 2025 rechnet man mit einem Bedarf von mindestens 300.000 Erzieherinnen und Erziehern. Absolventen der Berufsfachschule für Kinderpflege haben mit der Weiterqualifizierung zum Erzieher, zur Erzieherin die besten Berufsaussichten und können mit dieser hochqualifizierten Weiterbildung auf Führungsebene sofort durchstarten.
 

 3. Welche drei Schlüsselqualifikationen müssen künftige Erzieherinnen und Erzieher für die Ausbildung mitbringen?

Gespür für die Bedürfnisse des Kindes, Kreativität und Teamfähigkeit.
 

4. Welche besonderen Momente gibt es für Sie, die Ihren Schulalltag bereichern?

Mich freut es besonders, Entwicklungsprozesse bei jungen Menschen zu begleiten, Veränderungen mitzuerleben auf dem Weg in das Berufsleben. Und ein besonderer Moment ist immer der Tag der Zeugnisübergabe mit der Freude, erfolgreich ein Stück Lebensweg gemeinsam gemeistert zu haben.