Bronzebildmonumente in Augsburg 1589-1606

Band 22

Helmut Friede

Die Stadt Augsburg mit ihrer reichen historischen Vergangenheit und mit einer, wie es der eindrucksvolle Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg beweist, unerschütterlichen Lebenskraft hat zu jeder Zeit Menschen aus aller Welt in ihren Bann gezogen. Neben dem gewaltigen Rathaus Elias Holls und den weiträumigen, prachtvoll ausgestatteten Kirchen, waren und sind die Besucher und die Einheimischen von den kunstvollen Brunnen immer wieder begeistert. Die Stadtregierung hatte sie von Hubert Gerhard und Adriaen de Vries zum 1600. Geburtstag der Stadt als Bronzedenkmale gestalten lassen. Sie sollten den Glanz und Reichtum der Stadt der Fugger und Welser, obwohl er schon im Verblassen war, der Nachwelt dokumentieren. Wie das wenige Jahre später geschaffene Rathaus mit dem einzig schönen, leider 1944 zerstörten Goldenen Saale, so sind auch diese Bronzebildmonumente stolze Zeugnisse des Selbstbewußtseins der Bürger oder besser der Augsburger Stadtregierung. Ihre überragende künstlerische Bedeutung stellt Helmut Friedel, ein Meisterschüler Professor Dr. Norbert Liebs, nach grundsätzlichen Vorbemerkungen über die ikonologi-sche Untersuchung von Bronzebildwerken eingehend dar. Es geht ihm dabei vor allem um den Gehalt der Bilder und ihre gegenseitige Zuordnung.

Im Anschluß an die Brunnen untersucht der Verfasser eingehend den Kreuzaltar von St. Ulrich und Afra, ein Werk des Bildhauers Hans Reichle, dem wir auch die Gestaltung des Bronzeadlers am Siegelhaus und vor allem der St. Michaelsgruppe am Zeughaus verdanken. Der Bezug auf das »Umfeld« der einzelnen monographisch beschriebenen Monumente und ihr gegenseitiger Zusammenhang sowie die aus einer christlich-humanistischen Grundidee vollzogene programmatische Gestaltung erschließt jedem nachdenklichen Leser eine weitgespannte einmalige Konzeption dieser Bildwerke. Jeder Kunstfreund, jeder Theologe und jeder gebildete Laie wird dieses Buch mit großem Gewinn lesen.

erschienen 1974

Preis: 7,80 €