Der Flößerpark wird 2026 fertig
Lechhausen war in den vergangenen Jahren einer der Schwerpunkte der Stadterneuerung in Augsburg. 2011 wurden im Rahmen eines „Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts“ (ISEK) Möglichkeiten zur Optimierung identifiziert. Mit Unterstützung von staatlichen Fördergeldern wurde die Grünanlage am östlichen Lechufer in den vergangenen Jahren zu einem attraktiven „Flößerpark“ entwickelt. Diese Baumaßnahmen werden nun bis zum Mai 2026 mit einem vierten Bauabschnitt abgeschlossen.
Der letzte Bauabschnitt zur Aufwertung des Stadtstrands
Der Stadtrand an der Ulrichsbrücke wird weiter aufgewertet und neue Wege am Lechufer geschaffen – damit unter anderem die Sitzstufanlage am Restaurant „Floßlände“ barrierefrei erreicht werden kann.
Dafür werden acht Bäume gefällt, die zum Teil aufgrund von Schäden im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht ohnehin entfernt werden müssen. Sie werden mitsamt ihrer Wurzel entnommen und dienen dann als sogenannte „Raubäume“ im Lech zur Belebung des Gewässers. Im weiteren Verlauf des Neubaus der Grünanlage entstehen neue Baumstandorte.
Zur Bewegung sind im 4. Bauabschnitt eine Calisthenics-Anlage und ein Mobilitätsparcours für Seniorinnen und Senioren geplant. Außerdem wird eine Sportbox aufgestellt, aus der sich die Besuchenden der Anlage Fitness-Geräte wie kleine Hanteln, Yogamatten oder Terrabänder ausleihen können.
Auf Wunsch der Bevölkerung werden zudem zusätzliche Sitzmöglichkeiten in der Grünanlage angebracht.
Dieser vierte und letzte Bauabschnitt des Flößerparks soll bis zum Mai 2026 abgeschlossen sein.
Die Entwicklung des Flößerparks
Wie war die Ausgangssituation?
Der Lech mit seinen Uferbereichen gehört zu den wichtigsten Grünräumen in Lechhausen. Das ISEK kam zum Ergebnis, dass im Stadtteil ein Grünflächendefizit besteht. Im bevölkerungsreichen Lechhausen gibt es mit dem „Griesle“ und dem Lechufer nur zwei große öffentliche Grünbereiche. Dort wurden jedoch Mängel bei der Attraktivität, Ausstattung und dem Pflegezustands festgestellt. Durch gezielte Maßnahmen sollte die Zugänglichkeit zum Lech, die Aufenthaltsqualität in der Grünanlage und die Erlebbarkeit des Flusses verbessert werden. Durch die Neugestaltung von Spielflächen sowie zusätzliche Angebote sollte der Park attraktiver werden.
Um die vorhandenen städtebaulichen Missstände mit Unterstützung staatlicher Fördergelder beheben zu können, wurde im Jahr 2012 das Sanierungsgebiet Lechhausen Nr. 1 „Lechhausen-Zentrum” förmlich festgelegt.
Was ist bisher geschehen?
Auf Grundlage des ISEKs wurde die bestehende Grünanlage an der Radetzkystraße zwischen der Ulrichsbrücke und der südöstlich anschließenden Kleingartenanlage in den letzten Jahren zum sogenannten „Flößerpark“ umgestaltet.
Der erste Bauabschnitt des Projekts wurde in den Jahren 2013 / 2014 umgesetzt. Dabei wurden Spielbereiche erneuert, zusätzliche Freizeitmöglichkeiten (Sandstrand mit Liegen, Kletterfelsen und Graffiti-Sprühwände) geschaffen und die Wegeführung teilweise angepasst.
Im August 2019 wurde ein neuer Spielplatz mit Wasserspiel-Elementen, einer Sandfläche und einer mit Graffiti gestalteten Kletterwand eröffnet, der zur Belebung der Grünanlage beiträgt.
Zur neuen Attraktivität des Flößerparks trägt auch die Ausflugsgaststätte „Floßlände“ bei, die in den Jahren 2020 und 2021 in Verlängerung der Yorckstraße am Flussufer errichtet wurde.
Daran anschließend wurde direkt am Ufer des Lechs eine Freitreppe mit Sitzstufen aus Naturstein erbaut, die seit Herbst 2021 für alle Parkbesucher ohne Konsumzwang zugänglich ist.
Die Architektur der Ausflugsgaststätte erinnert an die historische Anlegestelle für Flöße an der Lechbrücke und die Flößerei, die in der Vergangenheit in Lechhausen eine große Rolle spielte. Die „Floßlände“ wurde mit dem Architekturpreis 2025 des Bezirks Schwaben ausgezeichnet.
Titelfoto: Fotografie Bernd Müller