Vorbereitung auf Strom- und Heizungsausfälle

05.10.2022 16:12 | Stadt Augsburg Umwelt & Soziales Bürgerservice & Rathaus

Die Wahrscheinlichkeit für einen kompletten Stromausfall in Deutschland gilt derzeit als eher gering. Trotzdem bereitet sich die Stadt Augsburg auf unterschiedliche Krisen-Szenarien vor. Dazu gehören auch Empfehlungen an die Bevölkerung, Vorsorge für kürzere Stromausfälle zu treffen.

In einer Pressekonferenz haben Oberbürgermeisterin Eva Weber, Feuerwehrchef Dr. Andreas Graber (Mitte) und Ordnungsreferent Pintsch (rechts) unter anderem über die Einrichtung eines Krisenstabes informiert.

Oberbürgermeisterin Eva Weber betont: „Es gibt keinen Anlass für Panik oder übertriebene Sorge – aber es ist in jedem Fall gut, auf unterschiedliche Szenarien vorbereitet zu sein. Wir nehmen die Warnungen von Bund und Land vor Stromausfällen und einer Gasmangellage sehr ernst, beobachten die Lage ständig und treffen mit unseren Fachbehörden alle möglichen Vorsorgemaßnahmen, um im Krisenfall gut gerüstet zu sein.“

Kerzen, Bargeld und batteriebetriebenes Radio

Kürzere, regionale Stromausfälle sind in der derzeitigen Situation nicht ausgeschlossen. Daher appelliert die Oberbürgermeisterin nachdrücklich an die Bürgerinnen und Bürger in Augsburg: „Bitte leisten auch Sie Ihren Beitrag, um für den Krisenfall gut vorbereitet zu sein.“ Bürgerinnen und Bürger sollten unter anderem eine batteriebetriebene Taschenlampe und ein batteriebetriebenes Radio zuhause haben.

Empfehlungen für Bürgerinnen und Bürger

Eine Checkliste, wie Bürgerinnen und Bürger sich auf kürzere Strom- und Heizungsausfälle vorbereiten, finden Sie hier.

Krisenstab „Energieversorgung“

Bei der Stadt Augsburg bereitet sich das Amt für Brand- und Katastrophenschutz (ABuK) zusammen mit den Stadtwerken bereits seit geraumer Zeit auf verschiedene Krisenfall-Szenarien vor, zum Beispiel eine Gasmangellage oder ein regionaler Stromausfall. Dazu wurde im AbuK der Krisenstab „Energieversorgung“ im Bereich des Bevölkerungsschutzes eingerichtet, der die Lage zusammen mit den Fachbehörden beobachtet. Die Arbeitsfähigkeit der kritischen Infrastruktur (KRITIS), wie etwa die Versorgung mit Wärme und Energie, die Kommunikation mit der Bevölkerung sowie die technische und rechtliche Umsetzung bei einer Gasmangellage oder bei Stromausfall sind die Arbeitsgebiete dieses Krisenstabs.

Jederzeit einsatzfähiger Führungsstab

Zudem wurde ein „Führungsstab außergewöhnliches Ereignis Energieversorgung“ eingerichtet, der von Oberbürgermeisterin Eva Weber geleitet wird. Weitere Mitglieder sind Ordnungsreferent Frank Pintsch (stellvertretende Leitung), Wirtschaftsreferent Dr. Wolfgang Hübschle, Sozialreferent Martin Schenkelberg und Feuerwehrchef Dr. Andreas Graber. Dieser Führungsstab kann im Krisenfall jederzeit zusammentreten und auf Grundlage der getroffenen Vorbereitungen agieren.

Vorkehrungen für Alarmierung von Einsatzkräften und netzunabhängige Kommunikation

Im Stadtgebiet Augsburg existieren verschiedene Warnsysteme, zum Beispiel die Warnapp NINA oder Sirenen. 

Wenn eine Warnung über die kostenlose Warnapp NINA oder die Social-Media-Kanäle der Stadt Augsburg wegen eines Stromausfalls nicht möglich oder sinnvoll ist, erfolgen Durchsagen im Radio. Über das gesamte Stadtgebiet sind Hochleistungssirenen verteilt: Wenn das durchdringende Signal ertönt, bitte das Radio anschalten.

Um das Radio auch bei einem Stromausfall nutzen zu können, empfiehlt es sich, ein batteriebetriebenes Rundfunkgerät und Reservebatterien oder ein Kurbelradio im Haus zu haben. Auch Solar- oder Autoradios können benutzt werden.

Zudem gibt es mobile Lautsprecheranlagen, die auf Fahrzeugen befestigt sind und für die Information der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

Zudem werden ggf. sogenannte Leuchttürme mit Hochleistungsgeneratoren in den Stadtteilen eingerichtet. Dort können sich Bürgerinnen und Bürger einfinden und informieren.

Infos und Hörproben auf augsburg.de/warnung.

Hochleistungsgeneratoren als „Leuchttürme“ in den Stadteilen sichern Kernfunktionen

Wie Augsburgs Feuerwehrchef, Dr. Andreas Graber, informiert, existiert im Stadtgebiet ein sogenanntes Leuchtturmkonzept. Die Freiwilligen Feuerwehren in den Stadtteilen und die Berufsfeuerwehr sind mit mobilen Hochleistungsgeneratoren ausgestattet, um die Notversorgung in den Stadtteilen dezentral gewährleisten zu können. Sie können bei Stromausfall auch in einem Stadtteil zusammengezogen werden. „Diese Hochleistungsgeneratoren funktionieren als ‚Leuchttürme‘ in den Stadtteilen, wo sich Bürgerinnen und Bürger einfinden und vor allem informieren können. Auch Strom wird dort zur Verfügung gestellt, etwa für das Erwärmen von Babynahrung oder das Aufladen von Akkus für Beatmungsgeräte. Mit diesen ‚Leuchttürmen‘ sind wir auf den Erhalt von Kernfunktionen im Krisenfall vorbereitet“, so Graber. Der neue Bereich „Bevölkerungsschutz“ im ABuK ist ebenfalls in die Planungen und operativen Ausführungen eingebunden.

Treibstofflogistik und Trinkwasserversorgung

Auch die Trinkwassernotbrunnen im Stadtgebiet sind funktionstüchtig und können im Notfall die Trinkwasserversorgung sichern. Für die Alarmierung und Kommunikation von Einsatzkräften und des Leitungsstabs sind ebenfalls Vorkehrungen getroffen. Für eine netzunabhängige Kommunikation können dank der Förderung des Freistaats Bayern zudem drei Satellitentelefone angeschafft werden. Eine Treibstofflogistik für den Notfall ist ebenfalls vorhanden.

Arbeitsgemeinschaft Augsburger Hilfsorganisationen

Bayerisches Rotes Kreuz (BRK), Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und Malteser Hilfsdienst (MHD), Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) sowie das Technische Hilfswerk (THW) haben sich zur Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen zusammengeschlossen. Mit ihr steht der Stadt sowie ihren Bürgerinnen und Bürgern neben den Feuerwehren ein zuverlässiger und leistungsstarker Partner zur Seite. „Mit den Vorsorgeeinrichtungen der Rettungsdienste und des THW, insbesondere den Schnelleinsatzgruppen für Betreuung, Verpflegung, Technik und Sicherheit kann bei Bedarf auch sehr schnell eine Unterbringungsmöglichkeit einschließlich Versorgung sichergestellt werden“, sagt Ordnungsreferent Frank Pintsch. (erz/je)

Aktuelle Informationen zur Lage in Augsburg

Auf augsburg.de/energieversorgung informiert die Stadt Augsburg mehrsprachig und aktuell zu den Themen Energiesparmaßnahmen und Energieknappheit.