Hilfe für Obdachlose bei Kälte
Noch ist das Wetter moderat. Aber der Winter kommt, und mit ihm eisige Temperaturen. Wer Obdachlos ist, lebt dann in Gefahr. Die Stadt Augsburg bündelt daher eine Vielzahl von Hilfen, die Menschen ohne Wohnung Schutz vor der Kälte bieten.
In den Übergangswohnheimen finden Frauen und Männer ohne festen Wohnsitz vorübergehend ein Dach überm Kopf. Foto: Ruth Plössel/Stadt Augsburg
Notunterkünfte für obdachlose Menschen
Für Menschen, die unmittelbar von Obdachlosigkeit betroffen sind, gibt es in der Stadt Augsburg zwei Übergangswohnheime:
- Übergangswohnheim für Männer, Johannes-Rössle-Straße 10, Telefon (Pforte): 0821 508 080-30, E-Mail: uewh@skm-augsburg.de
- Übergangswohnheim für Frauen, Stadtberger Straße 15, Telefon (Pforte): 0821 207 179-65, E-Mail: casa-donna@skf-augsburg.de
Auch für Jugendliche und junge Erwachsene gibt es Notschlafstellen im Stadtgebiet. Hier finden insbesondere Mädchen und junge Frauen einen sicheren Schlafplatz:
- #safehouse für junge Erwachsene von 18 bis 26 Jahren, Höfatsstraße 52 c,
Telefon: 0821 47015494 bzw. 01573 4610240, E-Mail safehouse@caritas-augsburg-stadt.de - N21 für Jugendliche von 14 bis 21 Jahren, Neuhäuserstraße 21 – 25,
Telefon: 0821 78090697, E-Mail notschlafstelle-augsburg@condrobs.de - Hoch10 für Jugendliche von 14 bis 21 Jahren, Friedberger Straße 145,
Telefon: 01516 8515802, E-Mail hoch10@kinder-jugendhilfe-augsburg.de
In den Übergangswohnheimen und Notschlafstellen sind jeweils Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter vor Ort im Einsatz.
Übergangswohnungen für Familien mit Minderjährigen
Familien mit minderjährigen Kindern und Jugendlichen bringt die Stadt Augsburg in Übergangswohnungen unter. Vor dem Einzug müssen die notwendigen Unterlagen eingereicht und der Anspruch auf Unterbringung geprüft werden. Wichtig ist deshalb, sich möglichst mindestens zwei Wochen vor Eintritt akuter Obdachlosigkeit bei der Unterbringungsverwaltung zu melden. So kann rechtzeitig eine Übergangswohnung zugewiesen werden.
Wohnbauförderung und Wohnen, Mittlerer Lech 5 b
Telefon: 0821 324-34645 oder 0821 324-34743
E-Mail: uebergangswohnen@augsburg.de
Die Notwendigkeit einer ordnungsrechtlichen Unterbringung wird dabei in jedem Einzelfall ermittelt und geprüft.
Tagesaufenthalte im Stadtgebiet Augsburg
Für warme Mahlzeiten oder zum Aufwärmen gibt es Tagesaufenthalte. Dazu zählen etwa die Bahnhofsmission Am Hauptbahnhof (Gleis 1), die Wärmestube in der Klinkertorstraße 12 oder der beTreff in der Branderstraße 60. Auch für Jugendliche gibt es eine Anlaufstelle in der Frauentorstraße 43. Das Personal aller Einrichtungen ist für Kälterisiken und -schutzmaßnahmen sensibilisiert.
Kältebus des SKM Augsburg im Einsatz
Um auch diejenigen zu erreichen, die noch nicht in das Hilfesystem eingebunden sind und sich im öffentlichen Raum aufhalten, setzt der SKM Augsburg e.V. einen Kältebus ein. Er verteilt Jacken, Handschuhe, Mützen, Schlafsäcke und heißen Tee. Außerdem gibt es Infomaterial zum Kälteschutz.
Der Kältebus ist von Anfang November bis einschließlich März unterwegs, wenn zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens Temperaturen von unter 2 Grad Celsius erreicht werden. Auf den Touren werden auch Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern berücksichtigt, die im Stadtgebiet eine obdachlose Person vorfinden. Von Montag bis Freitag kann der SKM vor 17 Uhr unter Telefon 0821 155152 und ab 17 Uhr unter Telefon 0821 5080-8030 kontaktiert und informiert werden.
Ambulante Wundversorgung der Johanniter
Auch die Johanniter unterstützen mit einem mobilen Angebot und ambulanter medizinisch-pflegerischer Hilfe. So versorgt das Team im Hilfsmobil chronische Wunden und kleinere Verletzungen, berät in Gesundheitsfragen und vermittelt an passende Hilfestellen in der Nähe. Die wöchentlichen Haltestellen sind neben den beiden Übergangswohnheimen bekannte Treffpunkte wie der Helmut-Haller-Platz, der Königsplatz und die Bahnhofsmission.
Kümmern statt wegschauen
Auch aufmerksame Bürgerinnen und Bürger können einen Beitrag leisten, betont Sozialreferent Martin Schenkelberg: „Soziale Verantwortung beginnt bei jedem Einzelnen. Jede und jeder von uns kann helfen – sei es, indem wir aufmerksam bleiben, hilfsbedürftige obdachlose Menschen nicht übersehen, sondern respektvoll ansprechen und fragen, ob sie Hilfe benötigen.“
Ist eine Person nicht ansprechbar oder wirkt unterkühlt, ist unbedingt der Notruf 112 zu wählen. Im Zweifel entscheidet der Rettungsdienst, ob eine Person noch zu einer selbstbestimmten Entscheidung in der Lage ist.
Das Netzwerk Obdach & Wohnen informiert über weitere Angebote
Einen Gesamtüberblick der Hilfsangebote und weitere Informationen rund um Wohnungsnotfallhilfe sowie Wohnungssuche stellt das „Netzwerk Obdach & Wohnen“ auf seinem Internetauftritt netzwerkobdachwohnen.de zur Verfügung. Bei dem Netzwerk handelt es sich um ein Kooperationsprojekt der Stadt Augsburg mit der Digitalfabrik von Tür an Tür. Ziel ist es, Betroffenen und deren Unterstützungspersonen sowie Beratungsstellen den Zugang zu Hilfsangeboten zu erleichtern. Diese umfassen ein Angebot von Alltagshilfen, über Beratungsstellen und Notunterkünften bis zu Hilfen rund ums Wohnen. (pm/rs)
Mehr Informationen auf unserer Seite Obdachlosenhilfe