Auf ein Wort mit Martina Wild

Mit Herz und Verstand Bildungschancen für alle gestalten

1. Seit dem 04. Mai heißt das ehemalige Amt Kindertagesbetreuung Stadt Augsburg nun Kita Stadt Augsburg. Was sind für Sie die Eckpfeiler in der Frühpädagogik? Welche Themen sehen Sie bildungspolitisch auf die Kitas zukommen?

Die Eckpfeiler sind für mich, dass sich die Pädagogik an den Ressourcen und Fähigkeiten der Kinder orientiert. Die Themen Inklusion und Integration liegen mir dabei sehr am Herzen: Dies bedeutet, dass jedes Kind dazu gehört - unabhängig von seiner Sprache, einer eventuellen Behinderung, von Religion und Herkunft – und jedem Kind ein guter Start ins Leben ermöglicht wird. Chancengerechtigkeit und Teilhabe sehe ich als gelebte Grundhaltung aller Bildungsakteure natürlich auch in der frühkindlichen Pädagogik. So kann Bildung zu einer nachhaltigen Entwicklung in unserer Stadt beitragen. Die Kita ist für mich ein Ort, in dem Bildung und Erziehung von Anfang an ganzheitlich umgesetzt werden können.


2. Der Aufgabenbereich des bisherigen Bildungsreferats ist um die Themenbereiche Migration und gesellschaftliche Integration erweitert worden. Welche Herausforderungen und auch Chancen verbinden Sie damit?

Mit „Augsburger Bildung gemeinsam verantworten“ besteht seit Jahren ein referatsübergreifendes Konzept, das Bildung und Integration als eine wesentliche Voraussetzung zur gleichberechtigten Teilhabe in unserer Gesellschaft definiert. Sowohl der Integrationsbericht als auch der Bildungsbericht der Stadt zeigen, dass wir noch zu viele Herausforderungen feststellen können. Ich denke dabei an die Möglichkeit und Dauer des Besuchs von Kindertageseinrichtungen, den Zugang zu höherer Bildung und entsprechender Abschlüsse, die berufliche Bildung oder die Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen. Die Zusammenführung der Themen Bildung und Migration ist für mich die logische Konsequenz der bereits erfolgreichen Kooperationen in den beiden Themenfeldern mit dem Ziel, Chancengerechtigkeit für alle unsere Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten.  


3. In Ihrer Antrittsrede bei der konstituierenden Stadtratssitzung haben Sie davon gesprochen, dass Bildung unabhängig von der sozialen Herkunft Chancen für alle ermöglichen soll. Gibt es schon konkrete Projekte oder Vorhaben, damit solche Bildungschancen für alle noch stärker realisiert werden können?

Mit Sicherheit werde ich den Ausbau von Betreuungsplätzen in Kita und Schule mit aller Kraft weiterführen, um Kindern und Familien ausreichend und vor allem auch qualitativ gute Betreuungsangebote machen zu können. Dazu unterstütze ich natürlich auch die Angebotsvielfalt in unserer Stadt. Bestehende niederschwellige und dezentrale Bildungsangebote gilt es weiter auszubauen und weiterzuentwickeln. Zudem sind Bildungs.Mittel.Punkte/ Bildungslokale zu konzipieren und dann einzurichten. Ein weiterer Schwerpunkt wird sicherlich sein, Konzepte gegen den Fachkräftemangel im Erziehungsbereich weiter zu verfolgen und die eigenen städtischen Ausbildungsmöglichkeiten zu realisieren.


4. Mit Herz und Verstand möchten Sie die anstehenden Herausforderungen in den Bereichen Kita, Schule, Digitalisierung, Inklusion und Migration anpacken. Wofür schlägt - neben den neuen beruflichen Herausforderungen - Ihr persönliches Herz?

Neben meinen beruflichen und politischen Aufgaben steht für mich meine Familie im Mittelpunkt. Die Vereinbarkeit von beiden hat daher für mich einen hohen Stellenwert. Ich freue mich, wenn ich mit meinen Kindern Tennis spielen kann, wir Wandern gehen oder meine Kleine im Memory gegen mich gewinnt.