Wie war ihr bisheriger beruflicher Werdegang?
Ich habe hier in Augsburg das Abitur gemacht und anschließend an der Universität Sprachwissenschaften studiert. In meiner Generation wurde uns eingeredet, dass wir Abitur machen sollen, wenn man die Noten dafür hat. Und wenn man die Noten für das Studium hatte, dann soll man das auch machen. Ich habe das wenig hinterfragt und habe dann meinen Bachelor hier in Augsburg abgeschlossen, aber schnell gemerkt, dass ich mich in der Branche nicht sehe. Und auch in keinem Bürojob. Ich habe dann aus der Not heraus, weil ich Geld verdienen wollte, festangestellt in der Gastronomie gearbeitet und war sogar Restaurantleitung. Wir haben mit der Zeit das Restaurant abgekauft und unser eigenes Ding großgezogen. Nebenher habe ich in einer Werbeagentur gearbeitet, um mich finanziell abzusichern. Das war zwar eine große Belastung, aber ich hatte schon immer den Drang zum Workaholic (lacht).
Wieso haben Sie sich dazu entschieden, sich beruflich umzuorientieren?
Ich habe mich dazu entschieden, weil ich lange selbstständig war. Ich hatte ein eigenes Restaurant hier in Augsburg und habe es zu Beginn von Corona aus finanziellen Gründen verkauft. Wir hätten die Corona-Zeit nicht durchbekommen und ich wollte das nicht auf mich nehmen, mit meinen Angestellten diese Unsicherheiten durchzumachen. Ich wollte eine klare Ansage geben und das hat sich auch als die beste Entscheidung erwiesen. Da war für mich schnell klar, dass ich aus diversen Gründen in der Branche nicht mehr bleiben möchte. Dann hat eins zum anderen geführt. Ich hatte plötzlich viel Freizeit und eher durch Zufall die ganzen Kinder aus meinem Bekanntenkreis versucht aufzufangen. Plötzlich hatte ich daheim wie eine kleine Mini-Kita und habe da gemerkt, dass mir das wahnsinnig viel Freude macht und ich das offensichtlich gar nicht so schlecht mache. Da hat sich der Gedanke schon festgesetzt, dass ich eventuell in die pädagogische Richtung gehen möchte. Ich habe schon viel beruflich ausprobiert und habe auch nie davor zurückgeschreckt, einfach eine radikale Wende einzunehmen und deswegen erschien mir das logisch.
Wie haben Sie von der Weiterbildung erfahren?
Als ich beschlossen habe, dass ich in die pädagogische Richtung wechseln möchte, habe ich recherchiert, welche Möglichkeiten es hierfür gibt. Da ich 34 bin und der Kinderwunsch da ist, kam für mich eine dreijährige Ausbildung oder ein unbezahltes Studium zu absolvieren aktuell nicht in Frage. Da man nicht ohne Qualifikation in den pädagogischen Bereich kommt, habe ich zunächst einige Freiwilligenengagements gemacht, um schon mal Erfahrung zu sammeln. Während meiner Recherche bin in auf diese Weiterbildung aufmerksam geworden.
Was hat Sie zur Bewerbung motiviert?
Durch ein Telefonat mit Sevim Leventoglu wurde ich überzeugt, da mir die strukturierte und klare Aufteilung der Weiterbildung sehr gefallen hat. Vor allem die Mischung aus Theorie und Praxis und gleichzeitig festes Gehalt. Das wertschätzt auch die Zeit, die man hierfür investiert. Bei vergleichbaren Weiterbildungen ist dies oft unbezahlt und das ist ab einem gewissen Alter meistens nicht mehr machbar.
Was erwarten Sie sich von der Qualifizierung?
Einen Fuß in die Tür zu bekommen, mich nach der Weiterbildung irgendwo zu bewerben ohne, dass ich blöd angeschaut werde, weil mir die Qualifikation fehlt. Ich finde es gut, wie die Stadt Augsburg eine großartige und schnelle Lösung gefunden hat, ein großes Problem zu lösen, und zwar den Fachkräftemangel im pädagogischen Bereich. Außerdem gefallen mir die Aufstiegsmöglichkeiten, welche hier geboten werden, da ich gerne nach der Weiterbildung zur Pädagogischen Assistenzkraft noch weitermachen möchte und das ist genau die Perspektive, die ich gesucht habe.