Die Augsburger Kistler des 17. Jahrhunderts

Band 05

Christine Cornet

Augsburg war seit dem 16. Jahrhundert ein bedeutendes Zentrum für die Herstellung und den Export von qualitativ hochwertigen Arbeiten auf dem Gebiet der Möbelkunst, die in ganz Europa berühmt waren. Diese herausragende Stellung behielt die Stadt auch im 17. Jahrhundert, als die Kistler/Kunstschreiner in den Notzeiten des Dreißigjährigen Kriegs und der wirtschaftlich schwierigen Phase danach immer wieder um ihre Existenz rangen. Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die Bedingungen des Augsburger Kistlerhandwerks und stellt die wichtigsten Werkstätten des 17. Jahrhunderts vor. Erstmals gelingt es, aus dem dicht überlieferten Aktenmaterial im Augsburger Stadtarchiv die Namen und Biographien der Künstler zusammenzutragen und ihre zum Teil extrem aufwändigen und kostbaren Auftragswerke zuzuordnen. Bemerkenswert ist die künstlerische Produktion der Augsburger Kistler, die einen Luxusmarkt bediente, der auch während des Dreißigjährigen Kriegs nicht zum Erliegen kam. Begehrt waren bei den weltlichen und klerikalen Auftraggebern nicht nur die Aufsehen erregenden, prunkvollen Kunstkammer- und Kabinettschränke sowie die repräsentativen Gebäude- und Kirchenausstattungen, sondern auch architektonische Entwürfe, Uhren, Musikspielwerke und Messinstrumente, die in einem umfangreichen Abbildungsteil vorgestellt werden. Die Kunsthistorikerin Christine Cornet ist Dozentin an der Fachakademie für Restauratorenausbildung, Goering Institut e.V., in München. Mit der Studie über die Augsburger Kistler im 17. Jahrhundert legt sie die für den Druck überarbeitete Fassung ihrer 2010 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg eingereichten Dissertation vor.

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