Stadt setzt Hitzeschutzkonzept fort
Das Sozialreferat der Stadt Augsburg setzt auch heuer in den Sommermonaten Juli und August das Hitzeschutzkonzept für verletzliche Personengruppen fort. Mit einem Maßnahmenpaket im Stadtgebiet werden dabei an besonderes heißen Tagen vor allem Menschen unterstützt, die wohnungs- oder obdachlos sind und sich aufgrund ihrer Lebensführung überwiegend im Freien aufhalten.

Kostenlose Trinkwasserflaschen für Bedürftige. Bildnachweis: Michael Hochgemuth/Stadt Augsburg.
Für hitzegefährdete Personengruppen bergen hohe Temperaturen erhebliche gesundheitliche Risiken. Sie können Kopfschmerzen, Erschöpfung und Benommenheit auslösen oder zu Problemen für das Herz-Kreislauf-System führen. Das Hitzeschutzkonzept für vulnerable Personengruppen im öffentlichen Raum greift, wenn an mindestens vier aufeinanderfolgenden Tagen mit über 30 Grad Celsius zu rechnen ist oder wenn die Höchsttemperatur an einzelnen Tagen die 35-Grad-Marke überschreitet. Mit dem Klimawandel nimmt die Häufigkeit extremer Hitzebelastung zu.
Tagesaufenthalte und Anlaufstellen zum Abkühlen und Erholen
Das Hitzeschutzkonzept soll als niederschwelliges Angebot die Gesamtsituation besonders gefährdeter Personengruppen verbessern und ihnen den Zugang zum bestehenden Hilfesystem erleichtern. Dazu stehen in Tagesaufenthalten und Anlaufstellen – etwa in der Bahnhofsmission am Hauptbahnhof (Gleis 1), der Wärmestube in der Klinkertorstraße 12 oder dem beTreff in der Branderstraße 60 – Räumlichkeiten zum Abkühlen und Erholen zur Verfügung. Auch für Jugendliche gibt es eine Anlaufstelle in der Frauentorstraße 43. Das Personal in den Einrichtungen ist für Hitzerisiken sensibilisiert.
Ausgabe kostenloser Trinkwasserflaschen für Bedürftige
In den Tagesaufenthalten und Anlaufstellen erhalten Bedürftige kostenlose Trinkwasserflaschen, die sie vor Ort reinigen und wieder befüllen lassen können. Das Amt für Wohnbauförderung und Wohnen hat dazu nachhaltige Kunststoffflaschen an verschiedene Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe verteilt. Finanziert wird die Aktion durch die Stadt Augsburg, den Kreisverband der Caritas und die Kartei der Not, das Leserhilfswerk der Augsburger Allgemeinen. Zur Trinkwasserflasche gibt es einen handlichen Faltplan des Welterbebüros in Zusammenarbeit mit der swa, auf dem die Trinkwasserbrunnen in Augsburg verzeichnet sind. Dort können die Trinkgefäße ebenfalls aufgefüllt werden.
Sozialreferent Schenkelberg: „Alle können einen Beitrag leisten“
Nicht nur Wohlfahrtsverbände ergreifen an besonders heißen Tagen entsprechende Maßnahmen. „Auch Bürgerinnen und Bürger können einen Beitrag zum Hitzeschutz leisten. Wer auf offener Straße eine Person mit hitzebedingten Warnzeichen wie Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Erschöpfung oder Kreislaufbeschwerden wahrnimmt, sollte ihr Wasser anbieten und sie an einen schattigen Platz bringen“, so Sozialreferent Martin Schenkelberg. Wird die Annahme der Hilfe verweigert oder der Zustand der betroffenen Person verschlechtern sich, sollte der Notruf 112 gewählt werden. „Im Zweifel entscheidet der Rettungsdienst, ob die Person noch zu einer selbstbestimmten Entscheidung in der Lage ist“, so Schenkelberg.
Das Netzwerk Obdach & Wohnen informiert über weitere Angebote
Einen Gesamtüberblick der Hilfsangebote und weitere Informationen rund um Wohnungsnotfallhilfe sowie Wohnungssuche stellt das „Netzwerk Obdach & Wohnen“ online unter netzwerkobdachwohnen.de/augsburg zur Verfügung. Bei dem Netzwerk handelt es sich um ein Kooperationsprojekt der Stadt Augsburg mit der Digitalfabrik von Tür an Tür. Ziel ist es, Betroffenen, deren Unterstützungspersonen sowie Beratungsstellen den Zugang zu Hilfsangeboten zu erleichtern.
Hitzeaktionsplan für die Stadt Augsburg
Neben wohnungs- und obdachlosen Personen gibt es weitere Personengruppen für die Hitze ein besonderes Risiko darstellt. Dazu zählen zum Beispiel Säuglinge und Kleinkinder, Schwangere, chronisch kranke Menschen und ältere Menschen. Im Juli soll ein Hitzeaktionsplan für die Stadt Augsburg beschlossen werden. Er enthält 18 Maßnahmen, die unter anderem zum Ziel haben, Augsburgerinnen und Augsburger für die Gefahren von Hitze zu sensibilisieren und ihnen Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, wie sie sich und andere vor Hitzebelastung schützen können. (pm/pif)
Weitere Informationen zum Thema „Hitze und Gesundheit“ stehen auf augsburg.de/hitze zur Verfügung.