Resolution zum Fachkräftemangel im sozialen und pädagogischen Bereich

26.01.2023 15:19 | Umwelt & Soziales Bürgerservice & Rathaus

Unterstützt von 50 freien Trägern und Einrichtungen fordert die Stadt Augsburg Verwaltungs- und Verfahrenserleichterungen, Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensiven, Imagekampagnen und finanzielle Zusagen.

Ganztagsbetreuung, Ukraine-Krieg, Corona-Pandemie: Der Bedarf an guter Bildung und an bedarfsorientierter Betreuung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Gleichzeitig herrscht insbesondere im Bildungsbereich ein eklatanter Mangel an Fachkräften. Vor diesem Hintergrund hat Oberbürgermeisterin Eva Weber gemeinsam mit der Zweiten Bürgermeisterin und Referentin für Bildung und Migration Martina Wild sowie dem Referenten für Soziales, Familie, Pflege, Generationen und Inklusion Martin Schenkelberg dem Stadtrat eine Resolution vorgelegt, die den Fokus deutlich auf diese große Herausforderung lenkt und Handlungsnotwendigkeiten über die staatlichen Ebenen hinweg formuliert. Diese wurde heute im Stadtrat verabschiedet. Mehr als 50 Einrichtungen unterstützen diese 

Erklärung, darunter das Rote Kreuz, der Kinderschutzbund, der Stadtjugendring Augsburg, zahlreiche Elterninitiativen und Träger der Kinder- und Jugendhilfe. Gemeinsam fordern sie darin Verwaltungs- und Verfahrenserleichterungen, Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensiven, Imagekampagnen und finanzielle Zusagen. 

OB Weber: „Umfassendes Maßnahmenpaket notwendig“

„Als Stadt Augsburg werden wir uns nie aus unserer sozialen Verantwortung verabschieden “, so Oberbürgermeisterin Eva Weber. „Aber wir brauchen einen Schulterschluss über die Stadt hinaus mit dem Freistaat Bayern und dem Bund, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Deshalb haben wir mit unseren Partnerinnen und Partnern in der Stadt Augsburg ein umfassendes Maßnahmenpaket formuliert. Wir brauchen mehr Fachkräfte, mehr Ausbildungsplätze, mehr Lehrkräfte. Auch der Wiedereinstieg nach Auszeiten muss erleichtert werden.“ 

Sechs konkrete Forderungen umfasst die vierseitige Resolution: So fordert die Stadt, mehr Ausbildungskapazitäten zu schaffen, mehr Fachkräfte zu gewinnen, das Berufsimage im pädagogischen und im sozialen Bereich aufzuwerten, Fachkräfte zu binden und zu sichern, den Lehrkräftemangel nachhaltig zu beheben und einen erfolgreichen Wiedereinstieg nach Auszeiten zu ermöglichen. 

Steigender Betreuungsbedarf bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen

„Uns fehlt bereits jetzt überall qualifiziertes Personal: Angefangen bei der Kindertagesbetreuung, über die Schule bis zum Ganztag und der Schulkindbetreuung“, stellt Martina Wild fest. „Schon jetzt müssen vereinzelt schulische Angebote eingestellt werden, Stunden im gebundenen Ganztag werden reduziert und Kinder können in der Kita keinen Platz erhalten, weil die Erzieherin der Erzieher fehlt. Diese Herausforderung wird durch den kommenden individuellen Rechtsanspruch auf eine hochwertige ganztägige Betreuung der Grundschulkinder in den nächsten Jahren noch größer werden.“

Sozialreferent Martin Schenkelberg ergänzt: „Auch die offene Kinder- und Jugendarbeit und der Kinderschutz sind vom Fachkraftmangel betroffen. Immer mehr Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene brauchen unsere Hilfe. Dafür braucht es mehr geschultes, qualifiziertes Personal im sozialpädagogischen und psychologischen Bereich, aber auch in der Verwaltung und in Berufen des Gesundheitssektors.“ 

Die komplette Resolution unter augsburg.de/resolution (pm/grr)