Friedensfest 2025: Das bisher größte Mural-Projekt der Stadt kommt 2026
Anlässlich des 375. Hohen Friedensfests 2025 entsteht an der Studierendenwohnanlage Lechbrücke das bisher größte Mural-Projekt der Stadt und Schwabens. Unter dem Motto „Empowering Perspectives“, was soviel bedeutet wie stärkende Perspektiven, gestalten internationale, nationale und regionale Künstlerinnen und Künstler sechs Wandflächen mit je 288 Quadratmetern des 19-stöckigen „Peace Towers“.

Anlässlich des 375. Hohen Friedensfests gestalten Künstlerinnen und Künstler sechs Wandflächen der Studierendenwohnanlage Lechbrücke. Bildnachweise: WBG Augsburg.
Bei einer Vernissage am Freitag, 1. August, wurden die von Fachjury und Bürgerinnen und Bürgern ausgewählten Künstlerinnen und Künstler ihren Entwürfen erstmals öffentlich bekanntgegeben: Fintan Magee (Australien) – Woman with Olive Branch, Diogo Ruas & Jagoda Cierniak / MOTS (Portugal & Polen) – Branch Out, Daniel Man (Augsburg) – peace possible, Franziska Hauber, Oliver Skowronek & Tristan Huschke (Augsburg) – ohne Titel, Bond Trueluv (Deutschland) – Frieden beginnt mit einem Lächeln, Cone The Weird (Deutschland) – The Flow.
Die Umsetzung der Wandbilder zum 375. Friedensfest soll bis zum zweiten Quartal 2026 erfolgen. Ein abschließendes Einweihungsevent ist für Juni 2026 am Kiosk im Lechhauser Freibad geplant. Dann wird auch das Gerüst für die Umsetzung am Gebäude entfernt - und die Kunstwerke an den Fassaden des „Peace Towers“ sind erstmals vollständig in Augenschein zu nehmen.
Dr. Mark Dominik Hoppe: „Bauwerk soll auch eine Botschaft vermitteln“
Die Eigentümerin des Gebäudes, die Wohnbaugruppe Augsburg, setzt das Projekt in Kooperation mit dem Graffiti-Verein Die Bunten e.V. und dem Friedensbüro der Stadt Augsburg um. „Ein Bauwerk dieser Größe prägt das Stadtbild – wir möchten, dass es zugleich auch eine Botschaft vermittelt. Mit dem Peace Tower setzen wir ein Zeichen für Kunst, für studentisches Leben und für ein friedliches Miteinander. Als kommunales Unternehmen verstehen wir unsere Verantwortung nicht nur im Bauen, sondern auch im Sichtbarmachen gesellschaftlicher Werte," so Dr. Mark Dominik Hoppe, Geschäftsführer der Wohnbaugruppe Augsburg.
Gestaltung als kulturelle Landmarke für Augsburg und das Friedensfest
Daniel Tröster, Projektleiter des Graffiti-Vereins Die Bunten e.V., erläutert: „Die Gestaltung des Peace Towers ist eine kulturelle Landmarke für Augsburg und das Friedensfest. Menschen identifizieren sich mit ihrer Heimat über visuelle Eindrücke und Gäste behalten Orte so im Gedächtnis. Deshalb steht unser Verein für eine bunte und vielfältig gestaltete Stadt, die durch Murals und Graffiti ihre Fassaden zum Leben erweckt und damit Kunstschaffende als Lösung und nicht als Problem begreift.“
Der Auswahlprozess: ermutigende Aussichten im Blick
In den vergangenen Monaten wurden aus 123 weltweiten Bewerbungen 15 Konzepte ausgewählt, von denen nun sechs Entwürfe realisiert werden. Auch Bürgerinnen und Bürger konnten mitbestimmen: Auf der städtischen Beteiligungsplattform machmit.augsburg.de konnten Interessierte aus acht Entwürfen ihren Favoriten für die Gestaltung einer Wand wählen. Gewinner der Bürgerbeteiligung ist das Team aus Tristan Huschke, Franziska Hauber und Oliver Skowronek. Von wem die übrigen fünf Wände gestaltet werden, entschied anschließend die Fachjury mit Vertretenden des Graffiti-Vereins Die Bunten e.V., der Wohnbaugruppe Augsburg, des Friedensbüros der Stadt Augsburg, der Hochschule für Gestaltung Augsburg, des Schöne Felder e.V. sowie des Büros für Popkultur und Urbane Kulturen der Stadt Augsburg.
Die Bewerbungen sollten auf fantasievolle Weise mit dem Motto „Empowering Perspectives“ und Themen wie studentisches Leben, dem angrenzen Lech (ein Element des Augsburger Welterbe-Titels zum Wasserwirtschaftssystem) sowie Ideen von gelebtem, riskiertem Frieden spielen. Die Jury legte zudem Wert auf eine vielfältige Mischung aus Stilen, Techniken und Perspektiven – sowie auf eine ausgewogene Repräsentation. So entstehen Werke von etablierten Größen der Szene ebenso wie von spannenden Newcomern. In ihrer Auswahl berücksichtigte die Jury auch das Gesamtvotum der Onlineabstimmung auf machmit.augsburg.de
Murals seit 2013 Teil des Friedensfest-Kulturprogramms
Seit 2013 sind großflächige Wandbilder an Hausfassaden - sogenannte Murals - Teil des Kulturprogramms zum Augsburger Friedensfest. Jahr für Jahr entstehen sie als Kooperation des Graffiti-Vereins Die Bunten e.V. mit dem Friedensbüro der Stadt Augsburg nach vorangegangener Ausschreibung und Jurybewertung. Die künstlerischen Statements im öffentlichen Raum machen auf die Schwerpunkte des Friedensfests und auf gesellschaftspolitische Themen aufmerksam, laden zur Reflexion und Diskussion ein und bereichern das Stadtbild. (pm/pif)