Bertolt-Brecht-Preis 2026 für Emine Sevgi Özdamar
Emine Sevgi Özdamar erhält den mit 15.000 Euro dotierten Bertolt-Brecht-Preis 2026 der Stadt Augsburg. Die Verleihung des Literaturpreises findet am 10. Februar 2026 statt.
Emine Sevgi Özdamar erhält den Bertolt-Brecht-Preis 2026 der Stadt Augsburg. Foto: Fabian Schreyer/Stadt Augsburg.
Die Verleihung an die Schriftstellerin, Theaterregisseurin und Schauspielerin Emine Sevgi Özdamar findet am Dienstag, 10. Februar um 19 Uhr im Kleinen Goldenen Saal, Jesuitengasse 12, statt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich für eine kostenfreie Teilnahme per Mail an brechtpreis@augsburg.de anmelden, alternativ können ab 12. Januar 2026 auch Eintrittskarten in der Bürger- und Tourist-Information abgeholt werden.
Die Preisträgerin Emine Sevgi Özdamar
Emine Sevgi Özdamar, geboren 1946 in Malatya, Türkei, zählt zu den prägendsten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. In Istanbul und Bursa aufgewachsen, entdeckte sie früh ihre Leidenschaft für das Theater und stand bereits mit zwölf Jahren auf der Bühne. In den 1960er-Jahren kam sie als Gastarbeiterin nach Berlin, lernte Deutsch und absolvierte anschließend eine Schauspielausbildung in der Türkei. Nach dem Militärputsch kehrte sie nach Deutschland zurück, arbeitete u. a. mit Benno Besson, Matthias Langhoff, Ruth Berghaus, Klaus Peymann, am Berliner Ensemble sowie in Wien, München und Paris.
Özdamar war stark von Brechts Theaterästhetik geprägt, insbesondere von dessen Konzept des Epischen Theaters und der Idee, das Publikum zum kritischen Denken anzuregen, statt es nur emotional zu berühren. Ab den 1990er-Jahren etablierte sie sich als herausragende literarische Stimme.
OB Eva Weber: Preis würdigt künstlerisches Schaffen im Geiste Brechts
„Der Bertolt-Brecht-Preis ist einer der wichtigsten Kulturpreise, den die Stadt Augsburg vergibt. Es ist uns eine große Ehre, ihn im 70. Todesjahr Bertolt Brechts an Emine Sevgi Özdamar zu verleihen. Der Preis wird alle zwei Jahre an Persönlichkeiten vergeben, die sich in ihrer künstlerischen Arbeit kritisch mit der Gegenwart auseinandersetzen – ganz im Sinne Brechts. Emine Sevgi Özdamar ist eine würdige Preisträgerin, die mit ihrer Haltung, ihrem Denken und ihrem künstlerischen Schaffen Maßstäbe setzt. Mein Dank gilt der Jury für ihre sorgfältige und engagierte Arbeit“, so Oberbürgermeisterin Eva Weber.
Unbequem, wach, und voller Menschlichkeit
Kulturreferent Jürgen K. Enninger, Vorsitzender der Jury, ergänzt: „Mit Emine Sevgi Özdamar ehren wir eine literarische Stimme, die mit poetischer Kraft und politischer Klarheit Brücken zwischen Kulturen schlägt. Ihr Werk steht ganz im Geiste Bertolt Brechts: unbequem, wach, und voller Menschlichkeit. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche ist ihre Perspektive unverzichtbar.“ (pm/pif)
Weitere Infos zum Brechtpreis und zur Preisträgerin unter augsburg.de/brechtpreis