Augsburger Kammgarnspinnerei

Ideen- und Realisierungswettbewerb „Östliches Gebiet der ehemaligen Kammgarnspinnerei”

Im nordöstlichen Bereich des AKS-Areals sollte der Färberturm zu einem Stadtteiltreff umgenutzt werden und eine Kindertagesstätte neu errichtet werden. Die Räumlichkeiten der Kita sollten ein Bürgerzentrum beheimaten. Hierfür wurde am 15. Februar 2010 ein Ideen- und Realisierungswettbewerb ausgelobt.

Wettbewerbsaufgabe

Die Stadt Augsburg führte gemeinsam mit der zukünftigen Trägerschaft der neuen Kindertagesstätte, dem Verein „Internationales Kinderhaus Augsburg e. V.”, einen Ideen- und Realisierungswettbewerb im nordöstlichen Bereich des AKS-Areals durch. Es handelte sich um einen Einladungswettbewerb, zu dem sechs ausgewählte Architekturbüros eingeladen wurden bis zum 12. April 2010 Pläne und Modelle einzureichen. Finanziert wurde der Wettbewerb von der Stadt Augsburg mit Unterstützung der Städtebauförderung.

Der Umgriff des Ideenteils beschränkte sich auf den nordöstlichen Teilbereich des Bebauungsplanes Nr. 475 I, „Kammgarnspinnerei”, und umfasste insbesondere die bestehende Moschee, den zum Stadtteiltreff umzunutzenden Färberturm sowie den Neubau einer Kindertagesstätte.

Gegenstand des Realisierungsteils war der Vorentwurf der neuen Kindertagesstätte. Ein besonderer Fokus des Wettbewerbs lag auf der Mehrfachnutzung von Räumlichkeiten der Kita für ein Bürgerzentrum.

Wettbewerbsergebnis

Das Preisgericht unter dem Vorsitz von Prof. Holzscheiter aus München entschied sich in seiner Sitzung am 23. April 2010 einstimmig für den kompakten Entwurf des Augsburger Architekturbüros Löhle Neubauer Architekten BDA. Der Entwurf sah einen quaderförmigen Baukörper mit Innenhof, etwas abgerückt von der Straßenflucht der Schäfflerbachstraße, vor. So entstand zwischen Färberturm, Kammgarnmoschee und der Kindertagesstätte ein gut nutzbarer öffentlicher Quartiersplatz. Das neue Zentrum dient als Bindeglied zwischen den einzelnen Einrichtungen und bildet ein Entrée für das AKS-Gelände mit besonders hoher stadträumlicher Qualität. Neben der sensiblen Ausgestaltung der Übergangsbereiche lobte das Preisgericht die räumliche Anordnung als besonders gelungen für eine Mehrfachnutzung von Außen- und Innenraum durch private und öffentliche Nutzer. Städtebaulich harmonisch eingebunden in die Nachbarschaft vernetzt der Entwurf Grünräume und Wegeverbindungen.

Da jeweils getrennte Preise für Städtebau und Architektur vergeben wurden, konnten sich auch einige der weiteren fünf Teilnehmer über entsprechende Anerkennung freuen: 3+ Architekten wurden 2. Preisträger im Städtebau, Wunderle Architekten gewannen in den 3. Preis im Bereich Städtebau und den 2. Preis im Bereich Hochbau, das Büro Eberle Architekten BDA erhielt den 3. Preis für seine Hochbau-Lösung. Der Vorsitzende des Preisgerichts lobte das insgesamt sehr hohe Niveau aller sechs Arbeiten.

Äußerst zufrieden zeigten sich auch die künftigen Nutzer und Betreiber der geplanten Kindertagesstätte im AKS-Gelände.

Ausstellung Wettbewerbsarbeiten

Vom 24. April bis zum 7. Mai 2010 wurden die Wettbewerbsarbeiten im Foyer des Textil- und Industriemuseums (tim) ausgestellt. Zudem wurden die Ergebnisse des Architektenwettbewerbs durch die Elterninitiative Internationales Kinderhaus Augsburg e.V. und das Stadtplanungsamt am 9. Juni 2010 im Kindergarten in der Soldnerstraße 36 vorgestellt. Danach konnten dort am 12. Juni 2010 die Entwürfe der ersten drei Preisträger im Architektenwettbewerb erneut besichtigt werden.