WATER & SOUND bringt die Musik des Mittelmeerraums an den Lech

14.06.2023 08:06 | Freizeit Kultur Bürgerservice & Rathaus

Internationale Künstlerinnen und Künstler von Weltrang bringen vom 27. Juli bis zum 6. August jahrtausendealte und vielfältige Klangtraditionen auf die Bühnen der Gegenwart, machen sie neu tanz- und erlebbar. Etwa die marokkanisch-französische Formation Bab L’Bluz mit ihrem psychedelisch-rockigen Fusion-Sound, die süditalienische Tarantella-Musik von Canzoniere Grecanico Salentino, die bekannte kurdische Sängerin Aynur, die in Augsburg mit dem Ensemble der Augsburger Philharmoniker auf der Freilichtbühne auftritt und vielen mehr.

WATER & SOUND Festival - Hochkarätige Weltmusik-Konzerte treffen auf Kunst, Vorträge und Gespräche zu Wasserethik, Ökologie, Politik und Musikgeschichte. Bildquelle: Bayram Er.

Globale Bedeutung der Ressource Wasser: Musik, Kunst, Ökologie, Wissenschaft

„Seit 2019 zählt Augsburgs Wassermanagement-System zum UNESCO-Welterbe. Seit 2022 hat die Stadt ein Weltmusik-Festival, dass dieses Erbe aus musikalischer Perspektive beleuchtet. Das Water & Sound Festival feiert mit Konzerten, Kunst und Performances den lebendigen Austausch unterschiedlicher Musikkulturen entlang der verschlungenen Wasserwege, die Augsburg mit den großen Gewässern der Welt verbinden. Ich freue mich ganz besonders darüber, dass ein Rahmenprogramm zum Festival gehört, das in Kooperation mit dem Welterbe-Büro auf die globale Bedeutung der Ressource Wasser aufmerksam macht. Das ist nicht nur wichtig, sondern in dieser Kombination auch absolut einzigartig.“, erklärt Jürgen K. Enninger, Referent für Welterbe, Kultur und Sport der Stadt Augsburg.

Eröffnet wird das Musikprogramm mit der Kunst-Performance „Der Wasservogel“ – einer interaktiven Parade entlang der Augsburger Kanäle und Wasserwege, die zum UNESCO-Welterbe gehören, vom Siebentischwald in die Innenstadt. Im Rahmenprogramm schlagen Vorträge, Expertinnen- und Experten-Gespräche und eine Ausstellung Brücken zwischen Musik, Kunst, Ethik, Politik und Ökologie.

Der Mittelmeerraum: uralte Traditionen – aktuelle musikalische Strömungen

Nachdem sich die erste Festivalausgabe letztes Jahr schwerpunktmäßig mit der Sahara befasste, steht 2023 der Mittelmeerraum im Zentrum des Water & Sound Festivals. Zu ihm gehören 46.000 km Küste zwischen drei Kontinenten, die über Jahrtausende durch Handel, Kolonisation, Migration oder Eroberungsfeldzüge geprägt wurde. Die Region ist also seit jeher ein Ort der Begegnung zwischen verschiedenen Völkern, wo Wissenstransfer und kultureller Austausch stattfanden – historisch aber auch durch die postkoloniale Migrationsgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts.

„Die Musik des Mittelmeerraums ist geprägt von vielen unterschiedlichen Einflüssen und Traditionen, die oft eng miteinander verbunden sind. Die Region ist seit jeher ein Ort des Dialogs, sowohl Konfliktzone als auch kultureller Schmelztiegel. Das Festival bedient aber nicht nur die historische Perspektive, sondern geht insbesondere den aktuellen musikalischen Strömungen nach.“, sagt Girisha Fernando, der künstlerische Leiter des Festivals.

Diskussionen und Impulse zu Wasserethik, Ökologie und Musikethnologie

Water & Sound zeigt nicht nur den vielfältigen Reichtum globaler Musik, sondern beleuchtet auch im Rahmen von Panels und Kunstprojekten die Räume zwischen Wissenschaft und Kunst, Realität und Imagination.” so Girisha Fernando.

In Kooperation mit dem Welterbe-Büro und der Universität Augsburg finden Gespräche mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Musikethnologie, Ethik und Umwelt statt. Darunter Kerstin Schlögl-Flierl (Mitglied des deutschen Ethikrates), Francesca Tarocco (Leiterin des Zentrums für Environmental Humanities in Venedig) und Fiona Middleton, die zu künstlerischen Formen der Meereskompetenz und Darstellungsformen der Tiefsee forscht.

Sie stellen Bezüge zwischen Mensch, Musik, Ökologie und der Bedeutung der Ressource Wasser im Mittelmeerraum her. Die Ausstellung „Spaces Between“ der französischen Künstlerin Gala Vanson und die Wasservogel-Parade sind weitere künstlerische Impulse zum Thema Wasser. Im Programmheft zum Festival hat die Autorin Helena Gladen unter dem Titel „Wasser. Mensch. Mittelmeer“ passend zum diesjährigen Themenschwerpunkt sowohl historische als auch brandaktuelle Fakten und Zusammenhänge dargestellt, die als Wissens- und Inspirationsquelle dienen können. (pm/pif)

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