Modular: Wie viel CO2 verbraucht das Festival?

24.05.2022 14:14 | Kultur

Der Stadtjugendring beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit der Frage, wie man das Modular-Festival nachhaltiger und zukünftsfähiger gestalten kann. In diesem Jahr wurde dafür eigens ein CO₂-Rechner entwickelt.

Modular 2022: Vom 3. bis 5. Juni findet das Augsburger Festival wieder auf dem Gaswerk-Gelände statt. Foto: Thomas Hosemann/Stadt Augsburg

Bereits 2018 wurde das Festival mit dem Bayerischen Popkulturpreis im Bereich Nachhaltigkeit sowie dem Zukunftspreis der Stadt Augsburg ausgezeichnet. Um das Thema Nachhaltigkeit künftig noch weiter voranzutreiben, haben die Macherinnen und Macher hinter dem Festival nun einen CO₂-Rechner für Veranstaltungen entwickelt. Hierfür wurde, mit Unterstützung des Umweltamtes der Stadt Augsburg und des Büros für Nachhaltigkeit der Stadt Augsburg, das Festival in allen Bereichen betrachtet.

Insgesamt wird das Modular Festival 2022 voraussichtlich 362 Tonnen CO₂ ausstoßen, was etwa dem Jahresverbrauch von 31 Menschen in Deutschland entspricht.

Stadtwerke Augsburg als starker Klimapartner

Um diesen Wert zu erreichen, wird bereits in vielen Bereichen an der Nachhaltigkeit des Festivals gearbeitet. Durch die Nutzung von Ökostrom der Stadtwerke Augsburg (swa), der zu 100% aus regionaler Wasserkraft gewonnen wird, können beispielsweise 19 Tonnen eingespart werden.

Und auch durch die Nutzung des ÖPNV-Angebots der Stadtwerke kann jährlich eingespart werden. 2019 sind bereits 53% der Besuchenden mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist, 18% mit dem Fahrrad und 8% zu Fuß.

Durch das gemeinsam mit dem Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb der Stadt Augsburg (aws) entwickelte Müllkonzept können jährlich elf Tonnen Restmüllaufkommen und dadurch 3 Tonnen CO₂ eingespart werden.

Einsparpotenziale bei den Besuchenden und hinter den Kulissen

Den größten Anteil im Gesamtausstoß macht die Verpflegung aus. Insgesamt verursacht dieser Bereich 148 Tonnen CO₂. Davon ausgegangen, dass sich etwa die Hälfte unserer Besuchenden vegetarisch/vegan ernährt, kommt es hier zu einem Ausstoß von 93 Tonnen. Durch ein rein fleischloses Speiseangebot könnten hier ganze 12 Tonnen eingespart werden.

Aber auch der Kaffeekonsum der Volunteers, der Künstlerinnen und Künstler und der Dienstleistenden schlägt ordentlich zu Buche. Ganze 15,5 Tonnen werden hier verursacht.

Der Blick in die Zukunft

Der CO₂-Rechner hilft den Veranstaltenden dabei, Einsparpotenziale besser sichtbar zu machen. Bereits jetzt hat das Modular Festival erste Schlüsse für die kommenden Jahre gezogen: Es wird in der Besuchendenumfrage, die zusammen mit der Universität Augsburg (Studiengang Geographie) erarbeitet wurde, geprüft, ob das Publikum bereit ist, die Ernährung vor Ort umzustellen.

Des Weiteren soll verstärkt auf „Greentouring“ Künstlerinnen und Künstler gesetzt werden, Bewegungsfahrten reduziert werden und gemeinsam mit den Stadtwerken Augsburg soll das Festivalticket für den ÖPNV gelten. Nachhaltig zu feiern bedarf großer, übergreifender Anstrengung.

Außerdem ist geplant, die Bilanzierungstools der Stadt Augsburg für weitere Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. Sport- und Kulturreferent Jürgen Enningersieht hier einen weiteren Mehrwert für die Augsburger Kultur- und Sportlandschaft:„Dieses Tool ist ein zentraler Baustein, gerade für Sport- und Kulturveranstaltungen bewusst klimagerecht zu handeln und einen Beitrag zu einer nachhaltigen Stadtgesellschaft zu leisten.“ (pm/roja)

Die ausführliche Bilanzierung ist unter www.modular-festival.de/nachhaltigkeit zu finden.

> Tickets für das Modular-Festival