Corona: So ist die Lage in den Senioreneinrichtungen der städtischen Altenhilfe

13.11.2020 14:34 | Umwelt & Soziales

Die Situation in den Einrichtungen der Altenhilfe Augsburg ist weiter ernst. Während die Covid-19-Infektionen bei den Mitarbeitenden zurückgehen, wurden weitere Bewohnerinnen und Bewohner positiv getestet.

Hospital-Stift. Foto: Altenhilfe Augsburg

Im Hospital-Stift sind aktuell 30 Bewohnerinnen und Bewohner positiv auf Covid-19 getestet. Foto: Altenhilfe Augsburg

Die Covid-19 Infektionen im Hospital-Stift beginnen eine rückläufige Tendenz zu zeigen. Im Bereich der Bewohnerschaft sind aktuell 30 Senioren und Seniorinnen positiv getestet. Vier von ihnen zeigen stärkere Symptome und einen besorgniserregenden Krankheitsverlauf. Zur Stabilisierung werden daher engmaschig Hausärzte der Betroffenen einbezogen, um eine Symptomlinderung zu erreichen. Einrichtungsleiter Michael Meier berichtet, dass auch die Mitarbeitenden unter großem psychischen Druck stehen: „Unsere Pflegekräfte und wir alle hier sind sehr betroffen und hoffen, dass eine Linderung der Covid-19 Symptome bei den Patientinnen und Patienten eintritt.“

Sicherheitsmaßnahmen werden fortgesetzt

Unter diesen Bedingungen nimmt die Einrichtung zur Sicherheit weiterhin keine neuen Seniorinnen und Senioren auf. Auch der befristete Besucherstopp gilt weiter: „Solche Entscheidungen bedeuten immer einen schwierigen Abwägungsprozess. Einerseits müssen wir eine Ansteckung mit Covid-19 vermeiden. Andererseits ist auf die Wahrung der Grund- und Freiheitsrechte der Bewohnerinnen und Bewohner und ihrer Angehörigen Rücksicht zu nehmen“, sagt Werkleiterin Susanne Greger.

Lechrain: Aufnahmestopp und Besuchsverbot

Im Seniorenzentrum Lechrain ist die Zahl der positiv getesteten Bewohnerinnen und Bewohner nochmals angestiegen. Aktuell wurden 48 Menschen positiv auf Covid-19 getestet. Während 44 von ihnen keinerlei Krankheitssymptome zeigen, sind vier Seniorinnen und Senioren mit milden Krankheitssymptome wie Husten, Heiserkeit und leichter körperlicher Schwäche belastet. Auch im Seniorenzentrum Lechrain wird weiterhin der Aufnahmestopp und das Besuchsverbot aufrechterhalten. Einrichtungsleiterin Petra Fachet bedauert diese Maßnahmen sehr: „Das Leiden von dementiell Erkrankten, die eine Isolation nicht begreifen können, wurde durch eine tägliche vorgenommene Risikoabwägung besonders berücksichtigt.“

Keine Infektionen in weiteren Altenhilfe-Einrichtungen

Im Seniorenzentrum Servatius werden aktuell Reihentestungen zur Vorbeugung eines Infektionsgeschehens intensiv fortgeführt. Bei einer PCR-Testung von 25 Mitarbeitenden wurde eine Mitarbeiterin mit einen positiven Covid-19 Testergebnis ermittelt. Hier wurde vorsorglich ein Wohnbereich isoliert. Außerdem wurden die Räumlichkeiten mit weiteren Plexiglas-Trennscheiben im Bereich der Essensausgabe bestückt. Damit wird den Bewohnerinnen und Bewohnern ermöglicht, gemeinsam ihre Mahlzeiten einzunehmen. Zur Sicherheit wurden 34 Bewohnerinnen und Bewohner sowie zwölf Mitarbeitende mit Schnelltests negativ getestet. Eine komplette Entwarnung kann Einrichtungsleiter Alexander Menzel aber noch nicht geben: „Wir warten noch die PCR-Testergebnisse der Labore ab.“

Personalmangel wird mit Zeitarbeit ausgeglichen

Die größte Herausforderung ist aktuell, den Pflegebetrieb mit weitaus weniger Mitarbeitenden aufrecht zu halten. „Die Möglichkeit, die Fachkraftquote zu unterschreiten ist zwar ein Ventil. Aber gerade die Bewohnerinnen und Bewohner mit Krankheitszeichen brauchen qualifizierte pflegefachliche Beobachtung und Pflege“, betont Werkleiterin Susanne Greger. Hier steuert die Altenhilfe mit Zeitarbeit entgegen. (df)