Halbzeitbilanz-Pressegespräch: 10 Fragen an Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl

21.04.2017 13:30 | Pressemitteilungen

• Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl informiert die Augsburger Journalisten anlässlich seiner Halbzeitbilanz der aktuellen Legislaturperiode der Augsburger Stadtregierung. Foto: Stadt Augsburg/Ruth Plössel

Ihre Ziele: 

Mit welchen Zielen sind Sie 2014 gestartet?

OB Dr. Kurt Gribl: Gestartet bin ich im Jahr 2008. Die Legislaturperiode 2014 und darüber hinaus sehe ich als weitere Etappe meiner Arbeit als Oberbürgermeister für alle und mit allen Augsburgerinnen und Augsburgern. Entwicklungen und Erreichtes sehe ich in einem planvollen Zusammenhang. Dabei geht es mir nicht so sehr um Einzelprojekte. Der „Bilanzstichtag“ zur Mitte meiner zweiten Amtszeit ist für mich daher Anlass, selbst die wichtigen Fragen zu meinem Tun erneut zu stellen:

  • Fühlen sich die Menschen wohl in unserer Stadt?
  • Sind Sicherheit und Ordnung ausreichend?
  • Haben die Augsburger das Gefühl, an der Dynamik und Aufbruchsstimmung unserer Stadt teilzuhaben?
  • Wird die Mitte der Gesellschaft genauso gestärkt wie die sozial Schwächeren?
  • Sind Wachstum, Arbeit und Wirtschaftskraft mit sozialer Fürsorge und Lebensqualität in organischem Gleichgewicht?
  • Ist der Stellenwert unserer Stadt in Bayern gestiegen? 

Ich glaube, dass diese Fragen überwiegend mit einem klaren “Ja” beantwortet werden können. Und das zeigt mir, dass wir auf einem guten Weg sind und eine weitgehend intakte Stadtgesellschaft haben.

Ihre Erfolge:

Was haben Sie in den vergangenen drei Jahren schon erreicht?

OB Dr. Kurt Gribl: Der Erfolg meiner Arbeit bemisst sich nach meiner Auffassung nicht nur in gelungenen Projekten. Sondern darin, wie die Bürgerinnen und Bürger am Erfolg unserer gemeinsamen Arbeit teilhaben können. Und darin, ob ich Worten auch Taten folgen lasse. Wenn beides der Fall ist, habe ich viel erreicht.

Ihre Projekte:

Was waren Ihre wichtigsten Projekte in den letzten drei Jahren?

(bitte nur drei bis fünf benennen)

OB Dr. Kurt Gribl: Wir haben in dieser und der vergangenen Legislaturperiode Jahrhundertprojekte angestoßen: Den Hauptbahnhof- und Kö-Umbau, die Uni-Klinik, die Theatersanierung, das 300-Millionen-Programm für unsere Schulen, den Innovationspark und vieles mehr. Aber es geht mir nicht nur um die großen Themen. Auch unsere Stadtteile müssen an gelingender Politik teilhaben. Deswegen ist es mir auch wichtig, dass wir kleinere Projekte voranbringen, zum Beispiel die umgebaute und erweiterte Grundschule Kriegshaber oder der jetzt endlich in die Sanierungsphase gehende 12-Apostel-Platz in Hochzoll, die neuen Feuerwehrhäuser in Inningen und Bergheim und in der Stadtmitte die neue Kindertagesstätte an der Schwimmschulstraße. Und das sind nur ein paar, wenige Beispiele.

Ihre Planungen:

Welche Themen möchten Sie in den nächsten drei Jahren voranbringen?

OB Dr. Kurt Gribl: Ausreichend Wohnraum für unsere wachsende Stadt, das ist das Thema das uns in den kommenden Jahren mit am stärksten beschäftigen wird. Unsere „Offensive Wohnraum“ soll ein Augsburger Weg sein, der auf grundhafte Weise Lösungen schafft und dabei auch pragmatische Wege geht. Wir werden dafür so viel Geld in den Wohnungsbau stecken, wie notwendig und auch haushalterisch vertretbar ist. Wir werden bereits bei der Infrastrukturentwicklung stark gefordert sein. Unser Ziel ist es dabei natürlich, soviel Fördermittel wie möglich nach Augsburg zu bringen. Zusätzlich setzen wir auch auf den freien Wohnungsbau.

Wichtig ist natürlich auch, dass die Umwandlung des Klinikums in die Universitätsklinik planvoll vorankommt. Was das für die Augsburger Gesamtentwicklung Positives bedeutet, kann noch gar nicht bemessen werden.

Die Arbeit in den Stadtteilen werden wir ebenso konsequent fortführen: Das Bürgerbüro in Hochzoll, der Flößerpark in Lechhausen, und der Neubau des Feuerwehrhauses in Göggingen sind nur einige Beispiele für Projekte, die beschlossen sind und kommen werden.  

Ihre Einschätzung:

Welche Themen werden uns in Augsburg in den nächsten drei Jahren beschäftigen? 

OB Dr. Kurt Gribl: Ich hoffe, so viele Sachthemen wie möglich und nur so viel Wahlkampf wie unvermeidbar. Unsere Energie gehört der Sacharbeit! Handlungsfelder gibt es dafür genügend.

Ihre Vision:

Wohin sollte sich die Stadt Augsburg entwickeln?

OB Dr. Kurt Gribl: Die Hardware muss stehen, damit die Software funktionieren kann! Was das heißt? Wir haben in den vergangenen Jahren viel dafür getan, dass aus einer Kommune mit einiger brachliegender Infrastruktur eine zukunftsfähige Metropole wird. Dabei geht es nicht um Wachstum um jeden Preis. Wir müssen auch auf das schauen, was die Menschen tagtäglich beschäftigt: Gute Nahversorgung, digitale Entwicklungen, soziale Angebote, qualitätvolle Kunst und Kultur und ein ausgewogenes, organisches wirtschaftliches Wachstum. Die Augsburger sollen gerne in Ihrer Stadt wohnen und leben. Das ist das tägliche Ziel unserer Arbeit.  

Ihre Zahl:

Gibt es eine Zahl, die in ihrer Arbeit für die Stadt eine besondere Bedeutung hat?

OB Dr. Kurt Gribl: Ich will hier eine historische Zahl nennen, die Jahreszahl 1555, das „Geburtsjahr“ der Pax Augustana. Am 25. September 1555 wurde den Bürgern in Augsburg erstmals freie Religionsausübung zugestanden. Ein Datum von welthistorischer Bedeutung. In Zeiten von populistischen Politikern und religionskriegerischen Auseinandersetzungen sind wir als Friedensstadt mit unserer tief liegenden kulturellen Identität dazu verpflichtet, die demokratischen Grundwerte unserer modernen, werteorientierten liberalen Gesellschaft hoch zu halten. Deswegen hat diese Zahl eine übergeordnete Bedeutung für uns alle, auch für mich.

Ihr Lieblingsort:

Wo fühlen Sie sich in Augsburg besonders wohl, welcher Ort hier erfüllt Sie mit Zufriedenheit?

OB Dr. Kurt Gribl: Ehrlich gesagt: Mein Garten zu Hause. Bei der Arbeit dort mit anzupacken, gerne auch ohne Handschuhe, das verschafft mir tiefe Ausgeglichenheit.  

Ihre Motivation:

Was gibt Ihnen Kraft für Ihre weitere Arbeit?

OB Dr. Kurt Gribl: Ich freue mich über die positive Entwicklung unserer Stadt. Die anerkennenden Stimmen von vielen Besuchern machen mich stolz. Die Begegnungen mit den „ganz normalen“ Augsburgern und das gelegentlich ein oder andere Schulterklopfen motivieren mich tagtäglich. 

Bitte vervollständigen Sie noch die nachfolgenden drei Sätze:

Überrascht hat mich

„die Tragfähigkeit der Zusammenarbeit zwischen CSU, SPD und den Grünen – und zwar angenehm. Sie ist gut für Augsburg.

Nachdenklich gestimmt haben mich …

„die jüngsten Entwicklungen in der Türkei.“ 

Besonders glücklich war ich…

„in dem Moment, als am 1. Weihnachtsfeiertag 2016 abends die Entschärfung der Fliegerbombe gemeldet wurde.“