Johann Heinrich Schüle – mit Baumwolldruck zum Erfolg

22.03.2021 15:17 | Pressemitteilungen

Ausstellung zum bedeutendsten Kattunfabrikanten des 18. Jahrhunderts aus Augsburg im Grafischen Kabinett

Blatt aus Thomas Webers, Blumen für das Bedrucken auf Baumwollstoff. Blatt aus Franz Thomas Weber: „Gründliche Anweisung Blumen zu zeichnen“; colorierter Kupferstich Augsburg Bildnachweis: Kunstsammlungen und Museen

  • Geplante Laufzeit 19. März bis 27. Juni 2021
  • Im Grafischen Kabinett
  • Bedeutendster Kattunfabrikant des 18. Jahrhunderts
  • Beschäftigung von bis zu 3.500 Menschen
  • Schüle’schen Kattunfabrik in Teilen heute noch sichtbar
  • Eintritt frei, Reservierung erforderlich unter www.kmaugsburg.de/reservierungen

Im Grafischen Kabinett ist seit Ende vergangener Woche die neue Ausstellung „Johann Heinrich Schüle – Mit Baumwolldruck zum Erfolg“ zu sehen. Schüles Geburtstag, der sich am 13. Dezember 2020 zum 300. Mal jährte, ist Anlass für die Präsentation über den bedeutendsten Kattunfabrikanten des 18. Jahrhunderts. Der einfallsreiche Unternehmer machte den bedruckten Baumwollstoff zum größten textilen Massenartikel der damaligen Welt. Diesen Weg zeichnet die Ausstellung mit ausgewählten Kupferstichen und Dokumenten aus dem Bestand der Grafischen Sammlung nach.

Einheirat in Augsburger Kaufmannsfamilie
In Künzelsau in einer Nagelschmied-Familie geboren, ist Johann Heinrich Schüle begabt, fleißig und unermüdlich und zeigt schon früh großes Interesse an Textilien. Nach einer Lehre als „Schnittwarenhändler“ kommt er 1745 nach Augsburg, wo er nach Heirat als Großhändler, Kattundrucker und Produzent zu einem der führenden süddeutschen Unternehmer aufsteigt. In seiner Veredelungs-Manufaktur verarbeitet er neben Augsburger Stoffen unerlaubt auch große Mengen holländischer und ostindischer Kattune. Im Streit mit Weber-Zunft und Stadt bestraft, verlässt er 1766 Augsburg für zwei Jahre.

Konkurs der Firma während den napoleonischen Kriegen

Unterstützt durch den Kaiser wird er rehabilitiert, erhält sein Vermögen zurück und darf weiter fremde Stoffe veredeln. In seiner besten Zeit beschäftigt er in der Stadt 3.500 Menschen, fast 10 Prozent der Bevölkerung. Aufgrund wirtschaftlicher Probleme ging die an seine Söhne übergebene Firma in den Napoleonischen Kriegen in Konkurs.

Teile der Schüle’schen Kattunfabrik noch heute zu sehen

Der erhaltene Teil der ehemaligen Schüle’schen Kattunfabrik, als Wohn- und Fabrikanlage 1770 bis 1772 nach der Erhebung Schüles in den Adelsstand vor den Toren der Stadt erbaut, ist heute Sitz der Verwaltung der Hochschule Augsburg. Teile des Gitters vom Ehrenhof sind heute noch am Hofgarten Augsburg zu bewundern.
Reservierung eines Zeitfensters erforderlich über www.kmaugsburg.de/reservierungen

Der Eintritt ins Grafische Kabinett ist frei. Für einen Besuch ist jedoch die Reservierung eines Zeitfensters über das Online-Reservierungssystem der Kunstsammlungen & Museen unter „Schaezlerpalais“ erforderlich (www.kmaugsburg.de/reservierungen). An der Kasse kann dann das Freiticket für das Grafische Kabinett abgeholt werden.

Johann Heinrich Schüle
Mit Baumwolldruck zum Erfolg
19.03.2021 bis 27.06.2021
Grafisches Kabinett, Maximilianstraße 48
Der Eintritt ist  frei
Reservierung unter Schaezlerpalais erforderlich