Lebenswege Augsburger Gestapobeamter zwischen „Drittem Reich“ und Nachkriegszeit.

Erinnerungskultur
Bildnachweis: Fachstelle für Erinnerungskultur
10.10.2023
19:00 Uhr - 21:00 Uhr
Fachstelle für Erinnerungskultur
Hollbau
Im Annahof 1
86150 Augsburg
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Für Jugendliche Für Erwachsene Vortrag

„Ich war mein ganzes Leben hindurch ein guter Deutscher.“
Seit den 1970er Jahren befassen sich Regional- und Lokalgeschichte sowie geschichtsinteressierte Bürgerinnen und Bürger mit Widerstand und Verfolgung im "Dritten Reich". Umso erstaunlicher ist, dass über die Täter bis heute wenig bekannt ist. Dies gilt besonders für die Beamten der Politischen Polizei/Gestapo in Schwaben und Augsburg. Polizisten, oft Einheimische, die ihren Karriereeinstieg bei der Augsburger Polizei gemacht hatten, verfolgten in der NS-Zeit brutal ihre Mitbürger, beteiligten sich an der Hinrichtung von Fremdarbeitern oder wurden zu Mördern bei Einsatzgruppen in der Sowjetunion. Der Vortrag will anhand biographischer Einzelbeispiele zentrale Akteure auf Seiten der Gestapo vorstellen und einen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte Schwabens in der NS-Zeit leisten.

Dr. Hubert Seliger forscht und publiziert zur Geschichte des Rechts im „Dritten Reich“. 2015 wurde er mit dem Mietek-Pemper-Forschungspreis der Universität Augsburg ausgezeichnet.